Ukrainerin Anastasiia Rosinina hilft mit Wodka ihrer Heimat

Urs Huebscher Von Urs Huebscher
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Die Idee des Charity-Projektes mag ungewöhnlich klingen, aber das Gründerteam um die Ukrainerin Anastasiia Rosinina ist entschlossen. Ihr ehrgeiziges Ziel: In diesem Jahr mindestens eine Million Euro mit dem Projekt VODKA 4 PEACE, welches als VODKA ZELENSKY startete, zu sammeln, um schnelle Soforthilfe sowie langfristige Unterstützung für die vom Ukraine-Krieg geschädigten Menschen zu leisten.

Seit dem Launch des Charity-Wodkas Mitte März 2022 konnten in der Schweiz mit dem Abverkauf bereits 50.000 Schweizer Franken (48.209 Euro) gesammelt werden. Die Summe wurde als Soforthilfe an das Ohmatdyt Children’s Hospital, welches das größte Kinderkrankenhaus in Kiew ist, sowie an die ukrainische Hilfsorganisation Dusha Foundation gespendet.

„Für die einen mag die Verbindung von Wodka und Frieden zunächst widersprüchlich klingen, aber das Leben muss weitergehen und wir möchten einen Beitrag zu einer Zukunft leisten, in der wir wieder gemeinsam feiern können. Ich habe viele russische und ukrainische Freunde, die absolut gegen diesen Krieg sind,” erklärt Anastasiia Rosinina, die bis zum Ausbruch des Krieges in Kiew lebte und russisch spricht.“

Die Geburtsstunde hinter dem Premium-Wodka klingt außergewöhnlich und tragisch zugleich. Nachdem die ukrainische Unternehmerin Anastasiia Rosinina nach tagelanger Flucht mit nur einem Koffer in der Hand völlig aufgelöst und traumatisiert die Schweiz erreichte, hatte sie das Verlangen einen Wodka zu trinken. Die Ukraine ist einer der größten Produzenten für Wodka, die Spirituose zählt zu den beliebtesten des Landes. In diesem Moment kam für Anastasiia nur eine Marke aus ihrer Heimat infrage. Zeitgleich fasste sie mit Tobias Reichmuth, den sie seit sechs Jahren kennt, den Entschluss, eine eigene Wodka-Marke zu kreieren, um damit den Ukrainern vor Ort zu helfen.

Anastasiia Rosinina ist mit ihren 30 Jahren genauso alt wie die Unabhängigkeitserklärung der Ukraine. Die Fashion-Designerin und Unternehmerin wurde in Donezk, dem Zentrum des Donbass-Gebiets, geboren und wuchs dort in bescheidenen Verhältnissen auf. Schon als Kind träumte sie davon, einmal in Kiew zu leben. Und sie erfüllte sich diesen Traum. Angekommen in der ukrainischen Hauptstadt studierte sie Design, gründete ihre eigene Marke, eröffnete ein Atelier und arbeitete mit den Stars und Sternchen der Szene zusammen.

Es war 4:30 Uhr am 24. Februar 2022 als Anastasiia von explosionsartigen Geräuschen erwachte. Als sie morgens um 6 Uhr die Straße betrat, sah sie noch im Dunklen Hunderte von Menschen, die in ihre Autos stiegen und panisch davonfuhren. Anastasiia verkroch sich in ihrer Wohnung. Nach zwei Tagen aber wusste sie, dass auch sie fliehen und alles zurücklassen muss. Es begann eine Odyssee mit Hunger und Kälte, die sechs Tage dauerte, bis sie schließlich über Polen ihr Ziel, die Schweiz, erreichte. Nun möchte Anastasiia mit VODKA 4 PEACE ein Zeichen für den Frieden und die Demokratie setzen.

Die Produktion von VODKA 4 PEACE läuft derweil nicht nur in der Schweiz auf Hochtouren. In Deutschland startete die Abfüllung der ersten Flaschen am 1. April 2022. Die Ziele der insgesamt vier Gründer, die mit der Aktion sofortige, aber auch langfristige Hilfe für die Ukraine sicherstellen möchten, sind dennoch ambitionierter.  Der Premium-Wodka ist bereits in Großbritannien erhältlich, danach folgt Österreich sowie weitere Länder.

„Wir arbeiten in den jeweiligen Ländern mit privaten Destillerien zusammen. Aus diesem Grund ist jede Charge, die wir produzieren, einzigartig und wird es so auch nie wieder geben,” erklärt Tobias Reichmuth, Mitbegründer und Investor von VODKA 4 PEACE. „Wir hoffen, bis Ende des Jahres eine Million Flaschen mit VODKA 4 PEACE weltweit verkaufen zu können.”

Weitere Informationen finden Sie hier www.vodka4peace.com

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Urs Huebscher ist seit vielen Jahren Chefredaktor und Head of des PRESTIGE Travel Magazin. Er reist seit mehr als zwanzig Jahren durch die ganze Welt und hat fast alle Ecken dieser Welt schon gesehen. Seine Reportagen sind in den Print-Ausgaben des PRESTIGE Travel und im Luxus-Magazin PRESTIGE sowie auf deren Online-Seiten zu lesen. Weiter ist er Mitglied der Vereinigung Swiss Travel Communicators, dem führenden Schweizer Netzwerk für Reisejournalismus.