Zwischen Kraterbergen wandern, Vulkanhöhlen erkunden oder durch Lanzarotes Weinbaugebiet streifen – zahlreiche Sehenswürdigkeiten lassen sich auf der Kanareninsel unter freiem Himmel entdecken.
Nationalpark Timanfaya – Wanderung durchs Lavameer
Bizarre Felsformationen, gewaltige Kraterlöcher und mehr als 30 Vulkankegel prägen die kilometerweite Lavalandschaft im Nationalpark Timanfaya auf Lanzarote. Da individuelle Wanderungen nicht erlaubt sind, bietet die Parkverwaltung kostenfreie, begleitete Touren (auf Englisch) an. Bei der etwa drei Kilometer langen „Ruta de Termesana“ erleben die maximal acht Teilnehmer den vulkanischen Ursprung der Kanareninsel hautnah und erfahren Wissenswertes zu lokalen Tier- und Pflanzenarten. Schwierigkeitsgrad leicht, Dauer etwa 3 Stunden. Anmeldung vorab erforderlich. www.reservasparquesnacionales.es
Jameos del Agua – Natur trifft Architektur
Im Norden Lanzarotes liegt die Kunst- und Kulturstätte Jameos del Agua, ein teilweise eingestürztes Lavaröhrensystem, das beim Ausbruch des Vulkans La Corona vor gut 5.000 Jahren entstand. Zu den Höhepunkten der weitläufigen Anlage zählen die von Inselkünstler César Manrique angelegte blaue Lagune mit Südseeflair sowie ein unterirdischer Salzsee. Darin lebt eine weiße Albino-Krebsart, die normalerweise nur in Meerestiefen von gut 2.000 Metern zu finden ist. www.cactlanzarote.com, www.turismolanzarote.com
Jardín de Cactus – Im Reich der Kakteen
4.500 Kakteen in verschiedenen Formen, Farben und Größen aus aller Welt hat César Manrique im Jardín de Cactus in Guatiza im Osten Lanzarotes zusammengetragen. Der Kaktusgarten ist das letzte Werk von Lanzarotes bedeutendstem Künstler. Stets darum bemüht, Natur und Kunst harmonisch zu vereinen, legte er den Park in Form eines Amphitheaters in einem ehemaligen Steinbruch an. Neben den stacheligen Pflanzen zieren Teiche und bizarre Steinsäulen die Landschaft. Von der restaurierten Windmühle aus dem 18. Jahrhundert genießen Ausflügler den Panoramablick über die gesamte Anlage. www.cactlanzarote.com, www.turismolanzarote.com
La Graciosa – Ausflug zu Lanzarotes wilder Schwester
Nur 25 Schiffsminuten dauert die Überfahrt von Órzola im Norden Lanzarotes nach La Graciosa. Mit ihren gerade einmal 600 Einwohnern lockt die kleinste bewohnte Insel der Kanaren vor allem Individualisten an: Im Hafen- und Hauptort Caleta del Sebo verlaufen sandige Straßen zwischen weiß getünchten Häusern. Insel-Erkundungstouren unternehmen Urlauber zu Fuß oder per Rad – rund 30 Kilometer markierte, unbefestigte Wege führen durch versteppte Sandgebiete und vorbei an karibisch anmutenden Buchten in alle Himmelsrichtungen. Besonders lohnenswert ist ein Besuch der Playa de las Conchas im Nordwesten. Fernab der Zivilisation erstreckt sich der 600 Meter lange weiße Strand am Fuß des Vulkanbergs Bermejo. www.turismolanzarote.com
La Geria – Wo Weinbau Kunst ist
Lanzarotes Vulkanerde erfordert eine ganz besondere Anbaumethode: So weit das Auge reicht, wachsen im Weinbaugebiet La Geria im Inselinnern einzelne Reben in Mulden schwarzer, fruchtbarer Lava-Asche. Dadurch wird auch das kleinste Tröpfchen Wasser gespeichert. Ein halbrunder Steinwall um jeden Minikrater schützt zudem vor Wind. Diese nahezu surreal wirkende Landschaft ist so einzigartig, dass das Museum of Modern Art in New York City sie in den 1960er-Jahren sogar zum Gesamtkunstwerk erklärte. Die Gegend lässt sich am besten entlang der Weinroute entdecken: Dort befinden sich mehrere Bodegas, die zur Verkostung der lokalen Tropfen einladen. www.turismolanzarote.com
Die östlichste der Kanarischen Inseln erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 862 Quadratkilometern. Sie befindet sich 1.000 Kilometer von der Iberischen Halbinsel und 130 Kilometer von der afrikanischen Küste entfernt. Rund 140.000 Einwohner leben auf Lanzarote, die drei größten Tourismuszentren sind Puerto del Carmen, Costa Teguise und Playa Blanca.