Wintererlebnisse im Schwarzwald

Lichtsagerin © Jigal Fichtner_#heimat Schwarzwald
Urs Huebscher Von Urs Huebscher
10 Min. Lesezeit

Der Schwarzwald hat im Winter allerhand zu bieten: Ob Fackelwanderung, Klosterführung oder Survival Training – geführte Touren, gastronomische Einkehrstopps und außergewöhnliche Veranstaltungen sorgen für besondere Wintermomente mit und ohne Schnee.

Neue Erlebniswanderung am Kaiserstuhl mit der Lichtsagerin

Wenn die Gästeführerin Monika Schmidlin in ihre Rolle als Lichtsagerin schlüpft, geht es für ihre Gäste auf eine kleine Zeitreise: Es ist noch gar nicht so lange her, da wurden die Toten zu Hause aufgebahrt, die Angehörigen hielten Totenwache und die Lichtsagerin ging von Haus zu Haus und verkündete, wann die Beerdigung stattfinden sollte. Bei ihrer neuen Tour erzählt Schmidlin Geschichten über den Tod, Aberglauben, Hexerei und den Teufel. Die ungewöhnliche Wanderung startet an einem geheimen Ort am Kaiserstuhl und führt durch Weinberge und an versteckte Plätze. Unterwegs gibt es etwas zu trinken und zu essen, später klingt der Abend in einer Wirtschaft aus. Premiere der neuen Tour ist am 17. November 2023, weitere Termine folgen (auch individuelle Termine sind auf Anfrage möglich). www.monika-schmidlin.de

Nikolausfahrt mit der „Sauschwänzlebahn“ und geführter Fackelwanderung

Nikolausfahrt Sauschwänzlebahn © Sauschwänzlebahn

Die „Sauschwänzlebahn“, eine der bekanntesten und zugleich eine der schönsten Eisenbahnstrecken im Schwarzwald, hat sich für die Adventszeit etwas ganz Besonderes einfallen lassen: An den ersten drei Adventswochenenden gibt es jeweils samstags und sonntags eine Nikolausfahrt durch den südlichen Schwarzwald mit weihnachtlichen Leckereien im historischen Zug. Die kleinen Gäste dürfen sich auf eine Überraschung vom Nikolaus freuen, der natürlich auch mit an Bord ist. Die Hin- und Rückfahrt kostet 26 Euro für Erwachsene und 13 Euro für Kinder. Am 2. Dezember und am 10. Dezember 2023 kann die Zugfahrt im Anschluss noch mit einer geführten Fackelwanderung durch die winterliche Schwarzwaldlandschaft kombiniert werden. Die Führung inklusive Fackeln und Glühwein oder Punsch ist buchbar für sechs Euro für Erwachsene und 4,50 Euro für Kinder. www.sauschwaenzlebahn.de

Bei Kerzenschein und Glühwein im Kloster Alpirsbach

Mit seinen imposanten roten Sandsteinmauern ist das mittelalterliche Kloster im Herzen von Alpirsbach im oberen Kinzigtal ein eindrucksvolles Zeugnis romanischer Baukunst. Für die abendliche Sonderführung „Bei Kerzenschein und Glühwein“ durch das ehemalige Benediktinerkloster im nördlichen Schwarzwald werden die Räume stimmungsvoll mit Kerzen beleuchtet. Mit Geschichten und Erzählungen über das einstige Leben in den 900 Jahre alten Klostermauern, fühlt man sich beim Rundgang leicht in die Zeit der Mönche zurückversetzt. Im Anschluss an die Führung bietet sich bei einer wärmenden Tasse Glühwein oder alkoholfreiem Punsch die Gelegenheit zum Gedankenaustausch. Die zweistündige Führung wird von November 2023 bis Mitte Februar 2024 jeweils samstags sowie am 27. und 28. Dezember 2023 und am 5. Januar 2024 um 17 Uhr angeboten und kostet 14 Euro pro Person. www.kloster-alpirsbach.de

Mystischer Abendspaziergang mit Schwarzwald-Guide

Lichtsagerin © Jigal Fichtner_#heimat Schwarzwald

Winternächte sind dunkler, kälter und oft menschenleer. Schwarzwald-Guide Monika Amann nimmt ihre Gäste im nördlichen Schwarzwald am 1. Dezember, 16. Dezember und 27. Dezember 2023 mit auf einen Abendspaziergang durch Bad Herrenalb. Geheimnisvolle und spannende Schwarzwaldsagen sowie unterhaltsame Geschichten aus der Vergangenheit sorgen für eine mystische Stimmung, bei der die ehemalige Klosteranlage im historischen Stadtzentrum von Bad Herrenalb natürlich auch eine Rolle spielt. Die zweistündige Führung ist für elf Euro buchbar. www.naturparkschwarzwald.blog

Geführte Wanderung rund um die Rauhnächte in Hinterzarten

Winterstimmung Hinterzarten © Hochschwarzwald Tourismus GmbH

In alten Zeiten (und zuweilen auch noch heute) richteten sich die Menschen nach dem Mondkalender: Der Begriff „Monat“ entstammt unmittelbar dieser germanischen Gepflogenheit. Ihr Nachteil war, dass das Mondjahr mit 354 Tagen deutlich kürzer ausfiel als das Sonnenjahr. So begann man an seinem Ende elf bis zwölf Tage einzuschieben, es war die buchstäbliche Zeit „zwischen den Jahren“, die dadurch ihren Namen erhielt. Sie war schon bald aufgeladen mit allerlei Bräuchen, Mythen und Sagen. Bei zwei geführten Wanderungen, am 29. Dezember 2023 und am 2. Januar 2024 (jeweils um 14.30 Uhr mit Start am Kurhaus Hinterzarten), erzählt Wanderführer Klaus Geschichten über altes Schwarzwälder Brauchtum rund um den Jahreswechsel. Bei Schnee sind die Teilnehmer auf gebahnten Wegen unterwegs, gut zweieinhalb Stunden dauert die Tour „Raus mit Klaus“. Anmeldung erforderlich, Preis pro Person 2 Euro. www.hochschwarzwald.de

Winterwanderung zur Grünhütte

Grünhütte Bad Wildbad © Anna Klaiber_Eva Magenreuther

Das Höhengebiet Kaltenbronn ist sicherlich eines der beliebtesten Ausflugsziele im Nordschwarzwald und zählt mit fast 1.000 Höhenmeter zu den schneesichersten der Region. In dem von Bannwald umgebenen naturbelassenen Hochmoorgebiet führt ein gut ausgebautes Wanderwegenetz auf Holzbohlenwegen durch das Hohloh- und Wildseemoor, dessen urwüchsige Landschaft mit einer Seenfläche von 1,4 Hektar das größte Hochmoorgebiet Deutschlands darstellt. Auf ausgeschilderten und geräumten Wegen lohnt im Winter besonders eine Wanderung zur Grünhütte, die ab dem 15. Dezember 2023 die Wanderer auch in der kalten Jahreszeit mit Schwarzwälder Spezialitäten verwöhnt. Die knapp 14 Kilometer lange Tour startet am Infozentrum in Kaltenbronn. Sie führt vorbei am Rotwildgehege zum „Dobler Blick“, wo eine Hängeschaukel mit herrlicher Aussicht zur Rast einlädt. Weiter geht es zur Weißensteinhütte, von wo aus bald die Grünhütte erreicht ist. Nach einer Stärkung oder einem wärmenden Getränk geht es auf dem gleichen Weg zurück. www.winter-erlebnisse-schwarzwald.info

Winter im Nationalpark Schwarzwald

Wenn der Schwarzwald sein Winterkleid anzieht, steigt bei den Menschen die Vorfreude auf Winterwanderungen, Schneeschuhtouren oder Skivergnügen. Für die tierischen Bewohner des Waldes ist der Winter jedoch eine harte Zeit. Bei der von Nationalpark-Rangern geführten Tour „Überleben im Winter“ erfahren die Teilnehmer am 13. Januar, am 27. Januar oder 3. Februar 2024 mehr darüber, wie Wildtiere im Nationalpark Schwarzwald überwintern und wie Besucherinnen und Besucher Rücksicht auf sie nehmen und dennoch vergnügt im winterlichen Schwarzwald unterwegs sein können. Mit ausreichender Schneelage findet die Führung mit Schneeschuhen statt. Bei Neuschnee sind die Spuren der Waldbewohner am besten zu erkennen. Wer mehr über die Tiere im Winterwald erfahren möchte, dem sei die Tour „Spuren im Schnee“ am 14. Januar 2024 empfohlen, die jedoch nur bei ausreichend Schnee stattfindet. www.nationalpark-schwarzwald.de

Winter Survival Camp im Schwarzwald

Wer in der kalten Jahreszeit seine Grenzen austesten möchte, ist am 27. Januar 2024 beim Winter Survival Training in Nagold im nördlichen Schwarzwald genau richtig: Bei diesem Outdoor-Abenteuer lernen Interessierte alles, was sie brauchen, um bei winterlichen Temperaturen in der freien Natur zu überleben. Nur mit Karte und Kompass ausgerüstet, zeigt Guide Luke den Teilnehmern beispielsweise, wie man sich im Gelände mit natürlichen Hilfsmitteln orientiert oder wie man auf ursprüngliche Weise ohne Feuerzeug und Streichhölzer ein Feuer entfacht. Ganz Hartgesottene können auch im selbstgebauten Unterschlupf übernachten. Das Training findet bei jedem Wetter statt und kostet 126 Euro pro Person bzw. mit Übernachtung 199 Euro pro Person. Übrigens: Alleine losziehen ist nicht ratsam, denn offenes Feuer, Lagerbau oder das Aufstellen eines Zeltes sind im Wald grundsätzlich verboten bzw. nur auf Privatgrundstücken mit Genehmigung des Eigentümers erlaubt. www.hochseilgarten-nagold.de

„Weinberg in Flammen“ im Markgräflerland

Das Markgräflerland am Westrand des südlichen Schwarzwalds ist bekannt für seine guten Weine. Auf den Hügeln zwischen Rheinebene und Schwarzwald gedeihen neben dem typischen Wein des Markgräflerlandes, dem Gutedel, verschiedene Burgunderweine von bester Qualität. Im Winter hat die Kulturlandschaft ihr eigenes Flair, verfällt aber nicht in den Winterschlaf. So lädt die Winzergenossenschaft in Britzingen bei Müllheim am 27. Januar 2024 beispielsweise mit der Veranstaltung „Weinberg in Flammen“ zu einer winterlichen Fackelwanderung durch die Weinberge ein. Start ist um 18 Uhr bei der Winzergenossenschaft, wo eine Fackel erworben werden kann. Durch die dunkle Nacht geht es durch die Weinreben hinauf zum Britzinger Felsengarten zu Lagerfeuer, Glühwein, Winzersekt, badischen Spezialitäten und natürlich Britzinger Weinen. Ein Feuerwerk krönt den nächtlichen Ausblick über die Rheinebene bis ins Elsass und nach Basel. www.muellheim-touristik.de

Darf´s ein bisschen Action sein? Indoor-Attraktionen

Für Schwarzwald-Urlauber steht das Erleben in der Natur an erster Stelle der Urlaubsmotive. Sie schätzen die Vielfalt der Freizeitaktivitäten und die unterschiedlichen Facetten bei wechselnden Witterungen. Aber manchmal pocht der Nachwuchs auf seinen Erlebnis-Anspruch auch bei Wetter, das nicht unbedingt ins Freie zieht. Kein Problem im Schwarzwald: In den 321 Gemeinden der Ferienregion bieten sich eine Vielzahl von Museen und Indoor-Attraktionen an, die wetterunabhängig und zu jeder Jahreszeit für erlebnisreiche Familienferien sorgen. Die SchwarzwaldCard macht den Familienurlaub auch preislich attraktiv: Die Vorteilskarte kostet ab 35 Euro und bietet an drei frei wählbaren Tagen innerhalb eines Jahres ab dem Aktivierungsdatum einmalig freien Eintritt bei über 200 Attraktionen. Für alle, die noch mehr Erlebnishunger mitbringen, gibt es die SchwarzwaldCard 365 (ab 70 Euro): Diese Vorteilskarte ist an 365 Tagen ab Aktivierungsdatum gültig und ermöglicht den einmaligen freien Eintritt und Vergünstigungen bei allen Partnern der Ferienregion. www.familie-schwarzwald.info

www.winter-erlebnisse-schwarzwald.info 

Titelbild ©Jigal Fichtner

Teile diesen Artikel
Folgen:
Urs Huebscher ist seit vielen Jahren Chefredaktor und Head of des PRESTIGE Travel Magazin. Er reist seit mehr als zwanzig Jahren durch die ganze Welt und hat fast alle Ecken dieser Welt schon gesehen. Seine Reportagen sind in den Print-Ausgaben des PRESTIGE Travel und im Luxus-Magazin PRESTIGE sowie auf deren Online-Seiten zu lesen. Weiter ist er Mitglied der Vereinigung Swiss Travel Communicators, dem führenden Schweizer Netzwerk für Reisejournalismus.