Greolieres-les-Neiges liegt nur 25 Kilometer von Cannes entfernt. Die Fahrt mit dem Auto in den 1 400 Meter hoch gelegenen Ort dauert aber fast anderthalb Stunden. Es sind zumeist enge Straßen, die in unzähligen Haarnadelkurven nach oben führen. Unterwegs lohnt zudem ein Stopp in Grasse, der Parfüm-Hauptstadt der Welt. Gleich mehrere Firmen laden zu einem Schnupperkurs ein, und auch das moderne Musee International de la Parfumerie lohnt einen Besuch.
Ein paar Kilometer weiter klebt Gourdon mit seiner Burg wie ein steinernes Adlernest über der Westkante der wildromantischen Schlucht Gorges du Loup. Der kleine Ort gilt als einer der schönsten in ganz Frankreich, und die Aussicht reicht bis hinunter nach Nizza und Cannes.
Dann endlich das Ortseingangsschild von Greolieres-les-Neiges. Pascal Parizel hat in seinem Hotel ein Käse-Fondue vorbereitet und so klingt der Tag mit einer rustikalen Mahlzeit aus. Im Ort gibt es nur wenige Skilifte, und schneesicher ist das Tal auch nicht. Versierte Skifahrer kommen eher in anderen, ebenfalls nah gelegenen Skigebieten wie Valberg, Isola 200 oder Auron auf ihre Kosten. Allerdings – einen Blick wie den vom 1778 Meter hohen Cime du Cheiron auf das Mittelmeer und bei guter Sicht sogar bis Korsika – das bietet nur Greolieres-les-Neiges. Nicht weit entfernt liegt mit dem Haut-Thorenc Wildlife Park eine weitere Attraktion. Bei einer Kutschfahrt durch den Wald erleben wir hautnah europäische Bisons, Przwalski-Pferde und Hirsche mit mächtigen Geweihen.
Zurück nach Cannes. Zugegeben, zum Baden ist das Mittelmeer noch etwas zu kalt. Surfer hält es allerdings nicht davon, am Palm Beach auf die perfekte Welle zu warten. Die kilometerlange Strandpromenade Croisette lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein, und die Sonne ist schon warm genug, dass Cafes und Restaurants Tische und Stühle nach draußen stellen. Wir erleben jenes besondere Licht, dass zahlreiche Künstler an die Cote d‘ Azur lockt.
Im La Malmaison Museum, das sich zwischen den mondänen Grand Hotels in einer kleinen Villa befindet, können Bilder von berühmten Impressionisten betrachtet werden. Seit dem 1. Februar ist zudem die Ausstellung „Luxus, Stille und Lust“ mit Werken von Cezanne, Monet und Renoir zu bewundern.
Ganz dem Künstler Pierre Bonnard ist ein Museum im benachbarten Le Cannet gewidmet. Auf einem Rundgang auf den Spuren von Bonnard durch die Altstadt begegnen wir immer wieder großen Wandporträts des Künstlers, der wohl heute für seine Werke auch die Sprühdose benutzen würde. Auf dem Place Bellevue, einer Art Balkon mit Blick auf das Meer, genießen wir die Mittagssonne und die Mittelmeerküche des Restaurants Maison Bellevue. Wer sich kulinarisch richtig verwöhnen lassen möchte, kann am Abend beim Zwei-Sterne-Koch Bruno Oger einkehren.
Ein Tipp für Feinschmecker und Kulturinteressierte ist ein Ausflug mit dem Schiff zur Ile Saint-Honorat. Die Mönche des Zisterzienser-Klosters keltern exzellente Weiß- und Rotweine und servieren ab April im Restaurant La Tonelle mediterrane Spezialitäten.
Auch ein Blick auf das Programm des Palais des Festivals in Cannes lohnt. Dort, wo in jedem Mai die Filmfestspiele stattfinden, gibt es das ganze Jahr über interessante Veranstaltungen. Gleich hinter dem modernen Betongebäude, das Einheimische wenig charmant „Bunker“ nennen, beginnt die Altstadt, das Viertel Le Suquet, mit ihren schmalen Gassen, die sich zum ehemaligen Kastell den Mont Chevalier hochziehen. Oben angekommen bietet sich vom alten Wehrturm ein fantastischer Blick über die Küste und das Meer.