Voller Spannung erwartet, hat eines der bedeutendsten Ereignisse in Dresden nun stattgefunden: Nach einjähriger Renovierungszeit wurde das Hotel Taschenbergpalais Kempinski feierlich wiedereröffnet.
Autor: Detlef Berg
Könnten August der Starke und Gräfin Cosel das heute wiedereröffnete Taschenbergpalais sehen, würden sie wohl aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Der sächsische König wäre stolz auf das, was aus dem Taschenbergpalais geworden ist, dass er einst für Anna Constantia von Hoym, der späteren Gräfin Cosel, herrichten ließ. Das barocke Adelspalais wurde ab 1705 auf einer kleinen Erhebung, dem Taschenberg, errichtet und liegt neben dem Residenzschloss und direkt gegenüber dem Dresdner Zwinger, und auch die Semperoper und die katholische Hofkirche sind in Sichtweite.
Nachdem die Gräfin Cosel 1713 bei August dem Starken in Ungnade gefallen war, wurde das Palais entsprechend der damaligen Mode orientalisch eingerichtet und erhielt den Namen „Türkisches Palais“. Zahlreiche An- und Umbauten erfolgten, und 1934 wurde der gesamte Bau umfangreich saniert.
Bei den verheerenden Luftangriffen auf Dresden am 13./14. Februar 1945 wurde das Taschenbergpalais wie die gesamte Innenstadt in Schutt und Asche gelegt. Fast ein halbes Jahrhundert schmerzte der Anblick der Ruine. Erst im November 1992 begann der denkmalgerechte Wiederaufbau, und 1995 eröffnete das Hotel Taschenbergpalais Kempinski als einziges Fünf-Sterne-Hotel in Sachsen.
Für Könige, Politprominenz und andere Prominente war es die erste Adresse in Elbflorenz. Nach 27 Jahren Dauerbetrieb war es aber Zeit für eine umfangreiche Modernisierung.
Schon die großzügige Lobby beeindruckt mit einer besonderen Deckenbeleuchtung – in gläsernen Schwüngen empfindet sie die Elbe nach, so wie sie sich durch das Dresdner Stadtgebiet zieht. Die Lobby mit ihren zwei gemütlichen Lounge-Bereichen ist dann auch so etwas wie die gute Stube von Dresden.
Dem Berliner Interior-Designer ist es gelungen, das historische Erbe des Hauses aufzugreifen und mit moderner Eleganz zu verbinden. Das zeigt sich auch in den 181 neu gestalteten Zimmern und den 31 Suiten, die jetzt in Taubenblau, Salbeigrün oder Sandgelb leuchten. Verwendet wurde edle Designertapeten, dicke, farblich abgestimmte Teppiche, Holzfußböden, Zierkissen und vielarmige Designerleuchten. Auch bei den Bädern wurde nicht gespart – sie bestechten durch edle, aus Stahl gefertigte und gebürstete Armaturen.
Großer Stolz von Generaldirektor Marten Schwass sind die Suiten. Aus der ehemaligen Kronprinzensuite , in der einst Barack Obama übernachtet hat, ist die Royal Suite geworden. Sie ist 380 Quadratmeter groß und lässt sich in die Queen- und die Kingsuite unterteilen, falls einmal nicht ganz so viel Platz benötigt wird.
Für das leibliche Wohl sorgen gleich mehrere gastronomische Einrichtungen. Da ist das neu gestaltete Restaurant „Das Palais“ mit einer großen Auswahl an lokalen Spezialitäten und internationalen Klassikern. Im Restaurant „Kastenmeiers“ überzeugt Gerd Kastenmeier weiterhin selbst verwöhnte Gourmets – großen Anklang finden vor allem seine Fischspezialitäten. Neu ist auch die Patisserie „Amalie“, die mit ihrem aufsehenerregendem Design, den gemütlichen Alkoven und den vom hauseigenen Patissier gefertigten Köstlichkeiten nicht nur die Hotelgäste, sondern auch die Dresdner zur Einkehr verführen möchte.
„Wir freuen uns sehr, dieses wunderschöne, traditionsreiche Haus wiederzueröffnen und den Dresdnern „ihr Wohnzimmer“ wieder zurückzugeben. Wir sind sicher, dass die Symbiose aus zeitgemäßem Luxus und Tradition, die wir mit der Neugestaltung geschaffen haben, die Dresdner, unsere Stammgäste sowie nationales und internationales Publikum begeistern wird, denn hier wird Historie bewahrt und gleichzeitig neu erzählt“, so Hoteldirektor Marten Schwass zur Eröffnung.
Alle Bilder: Kempinksi