Es gibt unzählig viele Regionen in nächster Nähe, in denen Wanderfreunde auf ihre Kosten kommen. Egal ob die Wandertour im Trentino, im Oberengadin, in Davos oder in Genf und Umgebung stattfinden soll – passionierte Wanderer haben schnell das nötige Equipment zusammen. Ausgerüstet mit Funktionsbekleidung für jedes Wetter, Trekking- und Wanderschuhen für jede Bodenbeschaffenheit und einem Rucksack, in dem Proviant, Wechselwäsche, Medizin und weiteres Equipment Platz finden, geht es in bekannte oder auch unbekannte Gefilde. Letztere sollen Thema in diesem Beitrag sein, denn es gibt auch zahlreiche Wanderregionen, die viel zu selten Erwähnung finden, obgleich sie so viel Wandervergnügen offerieren.
In Portugal den höchsten Berg der Algarve erklimmen
Bereits die Serra de Monchique, eine Berg- und Hügellandschaft südwestlich der Algarve, lässt das Herz eines jeden Wanderers höherschlagen. Der Weg wird buchstäblich versüßt durch den Duft von Eukalyptus und Pinien, die den Weg säumen, und regelmäßig Besucher auf die Via Algarviana oder die Rota Vincentia bringen. Vielseitigkeit ist auf den Wanderwegen in dieser Region garantiert, denn neben Felsformationen und Grotten, die erkundet werden wollen, lässt sich das Schloss der portugiesischen Nationalflagge in Natura bewundern, die Dünenwelt und die Felsküste erkunden. Ein Highlight kann der Foia sein, der mit 902 Metern der höchste Berg der Algarve ist.
Italien mal anders – zwischen Berg und Meer mediterran genießen
Der Nationalpark Cilento bildet die Kulisse für einen Italienurlaub in Wanderschuhen. Ausgangspunkt der Tour kann Castellabate sein, ein mittelalterlich geprägtes, kleines Dörfchen. Anschließend verspricht die Tour vor allem Vielseitigkeit: Historische Dörfer und Ausgrabungen aus der Antike sorgen für den historischen Touch, blaues Meer, Sandstrände und Sonne pur lassen das typische Italien-Feeling aufkommen. Olivenhaine laden zum Picknick ein und auch in den kleinen Ortschaften lässt sich Italien von einer mediterran-kulinarischen Seite erleben. Wer hoch hinaus will, kann den Monte Stella mit 1.130 Metern erklimmen und wird dabei von Kastanienbäumen, Farnen, Stauden und Felsbrocken auf der richtigen Fährte geführt.
70 Kilometer auf dem Küstenwanderweg Kullaleden
Diese Möglichkeit eröffnet sich Wanderfans in der Nähe von Malmö (Schweden). Bekannt sind im Land vor allem die Nationalparks bei den Freunden des Wanderns. Skuleskogen, Store Mosse, Danske Fallen, Tiveden und Stenshuvud zählen zu den beliebtesten Wanderrouten im Land. Das Wandergebiet Kullaberg hingegen beginnt hingegen in unmittelbarer Nähe von Malmö. Von dort aus führt der Küstenwanderweg Kullaleden auf 70 Kilometern entlang atemberaubender Landschaften. Wanderer sollten sich von der überschaubaren Länge von 70 Kilometern nicht täuschen lassen, denn ohne zahlreiche Pausen, um die Natur auf sich wirken zu lassen, kommt hier keiner den Küstenwanderweg entlang. Von Gesteinsformationen und Meer bis hin zu unendlich weiten Wiesenlandschaften gibt es hier viel Sehenswertes zu entdecken.
Ab in die französische Einsamkeit – im Nationalpark Mercantour
Im Nationalpark Mercantour in den französischen Alpen sind naturräumliche und tierische Highlights gewiss. Das beinahe unentdeckt anmutende Var-Tal liegt zwischen den Alpen und der Provence. Auf roter Erde erkunden die Wanderer hier die einzigartige Bergwelt und erklimmen das Mercantour-Bergmassiv. Tierische Bekanntschaften mit Mufflons, Steinböcken, Gämsen und Murmeltieren sind im Nationalpark denkbar. Beim Blick in den Himmel kann der Steinadler dabei beobachtet werden, wie er seine Kreise zieht. Wer hingegen eher geschichtlich interessiert ist, kann sich in den Interpretationen der Felszeichnungen verlieren, die aus der Steinzeit stammen und im Tal der Wunder sowie im Tal der weißen Quellen zu bestaunen sind. Wer den Park von Nizza aus ansteuert, kann der kleinen Ortschaft Belvédère eine Besuch abstatten und dem Weg bis zu einem atemberaubenden Wasserfall folgen.
Eine Felswanderung an der Küste Andalusiens
Der Naturpark Cabo de Gata befindet sich in Andalusien. Besuchern beschert die Region nicht nur 320 Sonnentage jährlich, sondern auch eine spannende Landschaft, die zum Erkunden einlädt: Wüstenähnliche Landschaften, Naturstrände, die nahezu unentdeckt scheinen sowie Klippen, Hügel und Buchten zeichnen die Gegend um Almería aus. Wer sich aufmacht in den Naturpark, den erwarten nicht nur die eben genannten Highlights, sondern auch der erste sogenannte maritime-terrestrische Park der Region. Ab dem Haus der Vulkane können Wanderer einen geologischen Spaziergang unternehmen, der nachempfinden lässt, wie die Gegend einst aus Vulkanen entstanden ist. Im Botanischen Garten, dem Albardinal-Garten, zeigt sich die florale Welt der Gegend, die für satte grüne Anblicke sorgt.
Auch nach Deutschland locken zahlreiche Wanderareale
Wer eine allzu lange Anreise scheut, kommt sicherlich bei den Schweizer Nachbarn, nämlich in Deutschland, auf seine Kosten. Wanderfreunde empfehlen hier vor allem diese Routen:
– 350 Kilometer Kultur und Natur pur verspricht der Albsteig, der von Donauwörth nach Tuttlingen führt. Teil der Tour sind nicht nur Tropfsteinhöhlen und ein Wasserfall, sondern auch Burgen und Schlösser.
– Der Harzer-Hexensteig führt auf 100 Kilometern durch den Nationalpark Harz. Der Höhepunkt kann die Kuppe des Brockens mit 1.141 Metern Höhe sein.
– Der Heidschnuckenweg führt die Wanderer auf 223 Kilometern durch die Lüneburger Heide. Ausgangspunkt können Celle, Buchholz, Wilsede, Soltau oder Hamburg sein.
– Gleich vier beliebte Urlaubsregionen verbindet der Kammweg auf 285 Metern. Er führt durch Thüringen, Franken, das Erzgebirge und das Vogtland. Zwei Höhepunkte könnten der Auersberg mit 1.019 Metern und der Fichtelberg mit 1.215 Metern sein.
– Von Marktredwitz bis Passau führt der Goldsteig auf 660 Kilometern Länge und verbindet dabei den Bayerischen Wald mit dem Oberpfälzer Wald.
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