Vom Baobab auf den Teller: Hinter den Kulissen der Aromen des Sambesi

Urs Huebscher Von Urs Huebscher
6 Min. Lesezeit

Ein Hauch von Zambesi: Baobab-inspirierte Küche aus der Region auf Tsowa Safari Island

Mitten im mächtigen Sambesi, unter dem Blätterdach einheimischer Flussbäume, bietet Tsowa Safari Island ein kulinarisches Erlebnis, bei dem Natur, Kultur und Nachhaltigkeit in Harmonie aufeinandertreffen. Während die Lodge selbst von üppigem Grün umgeben ist, können die Gäste bei einem geführten Spaziergang den prächtigen, jahrhundertealten Baobab-Bäumen der Insel begegnen – ikonische Silhouetten, die seit Generationen als stumme Zeugen der Rhythmen des Flusses stehen. Diese lebenden Wahrzeichen sind mehr als nur eine beeindruckende Landschaft; Im Tsowa werden sie sowohl in ihrer Geschichte als auch in ihrem Geschmack gefeiert und inspirierende Gerichte und Getränke werden inspiriert, die die Essenz Afrikas einfangen.

Eine der ersten Geschmacksrichtungen, auf die die Gäste stoßen, ist der charakteristische Baobab- und Amarula-Cocktail der Insel, eine cremige Mischung aus Baobab-Pulver, braunem Zucker, Milch und Eis, geschwenkt mit Südafrikas berühmtem Sahnelikör – die würzigen Zitrusnoten der Frucht erscheinen auch in einem üppigen Baobab-Käsekuchen.

Unter der Leitung von Carl Moller, dem Chefkoch des Isibindi Africa, zelebriert die Küche das kulinarische Erbe Simbabwes, wobei die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt steht. Die Philosophie „Lebensmittel der Zukunft“ von Chefkoch Möller setzt sich für unverarbeitete, ethisch einwandfreie Produkte ein, wobei der Schwerpunkt auf Frische und ehrlichem Geschmack liegt. Fast alles kommt aus der Region – von Hydrokulturfarmen in der Nähe der Victoriafälle bis hin zu Kleinproduzenten entlang des Sambesi.

  • Kräuter und Gemüse stammen von einem lokalen Bauernhof am Flussufer.
  • Simbabwisches Rindfleisch, mit Gras gefüttert und vollmundig, ist ein Highlight auf der Speisekarte.
  • Das Krokodil stammt von einer lokalen Sambesi-Farm.
  • Kaffee stammt zu 100 % aus gemeinschaftlichem Anbau in Simbabwe.

Auch der inseleigene Kräutergarten hat eine Geschichte. Miteigentümer Duncan Elliot baute es aus übrig gebliebenen Baumaterialien und wurde mit Schattentuch abgeschirmt, um neugierige Affen fernzuhalten, und mit Kompost aus Küchenabfällen gefüttert. Alte Mokoros, die von Überschwemmungen gerettet wurden, dienten einst als Pflanzbeete, jetzt nehmen recycelte Reifen ihren Platz ein. Es ist ein fortwährender, kreativer Ausdruck von Eigenständigkeit.

Die Speisekarten sind voll von lokalen Favoriten mit einfallsreichen Wendungen. Zum Frühstück gibt es gebackene Indumba-Bohnen – Kuhbohnen vom Chinotimba-Markt, die langsam in einer Tomatensauce gekocht werden. Zum Mittagessen gibt es Nyimo-Bohnen-Hummus mit marinierten Artischocken, lokal gebackene Sauerteig-Bruschetta und frischen Rucola.

Abendkarten erzählen noch tiefere Geschichten:

  • In der Pfanne gebratene Krokodilstreifen in einer leichten Peri-Peri-Sahnesauce, mit Croutons und angemachtem Gemüse.
  • In Zitrone und Kräutern marinierte Sambesi-Brasse mit gerösteter Tomatensauce, Gurkensalsa, Tartar und Tsowas verspielten „Sadza Fries“ – eine simbabwische Interpretation von Fish and Chips.
  • Indumba mufushwa Risotto – cremiges italienisches Risotto mit dem Geschmack von getrockneten Kuhbohnenblättern, das nach traditioneller simbabwischer Art mit Zwiebeln, Tomaten und Erdnussbutter gekocht wird.

Herzhafte Suppen wie Nyimo-Bohnen und Speck bieten einen wohltuenden Geschmack von Heimat, während Desserts wie der sich entwickelnde Chimodho-Apfelkuchen – inspiriert von Maisbrot – die kreative Neugier der Lodge widerspiegeln.

Für Chefkoch Möller und sein Team ist Nachhaltigkeit keine Marketing-Phrase. Es ist eine Lebenseinstellung. Die Zusammenarbeit mit lokalen Bauern und Märkten verkürzt die Lebensmittelwege, unterstützt den Lebensunterhalt und stellt sicher, dass die Gäste die Zutaten so frisch wie möglich genießen. Gemüse wird ohne schädliche Methoden angebaut, Fisch wird verantwortungsvoll gezüchtet und sogar das Salz stammt aus der Kalahari-Wüste.

Das Essen auf Tsowa Safari Island ist ein fester Bestandteil des Safari-Erlebnisses. Der Morgen beginnt mit einem Kaffee aus simbabwischen Bohnen und einem Frühstück unter den Bäumen, bevor es zu einer Pirschfahrt oder einem gemütlichen Spaziergang zu den Baobabs kommt. Das Mittagessen wird zum Soundtrack des fließenden Sambesi serviert, und die Abende enden mit einem Abendessen bei Laternenlicht, bei dem die Aromen Simbabwes mit der sanften Stille des Busches kombiniert werden.

Jedes Gericht spiegelt die Kernwerte von Tsowa wider: Authentizität, Verbundenheit und Fürsorge für das Land. Und so wie die Baobabs seit Generationen stehen – tief verwurzelt, beständig und voller Leben – so ist auch das Engagement der Insel, die Wildnis im wahrsten Sinne des Wortes zu feiern.

FAKTENBOX:

Baobab – Der Baum des Lebens

  • Alter und Größe: Baobabs können mehr als 1.000 Jahre alt werden und Stämme mit einer Breite von bis zu 14 Metern wachsen. Einige auf Tsowa Safari Island stehen schon seit Jahrhunderten.
  • Kulturelle Bedeutung: Baobabs werden in ganz Afrika für ihre Widerstandsfähigkeit und lebensspendenden Eigenschaften verehrt und sind in der lokalen Folklore als Symbole für Weisheit und Gemeinschaft zu sehen.
  • Nährstoffreiches Kraftpaket: Baobab-Fruchtfleisch ist reich an Vitamin C (bis zu sechsmal mehr als Orangen), Antioxidantien, Kalium und Kalzium.
  • Ökologische Rolle: Baobabs bieten Vögeln, Fledermäusen, Affen und Insekten Nahrung und Unterschlupf und speichern Wasser in ihren Rüsseln, um Dürren zu überstehen.
  • Kulinarische Verwendung im Tsowa: Wird in Begrüßungscocktails, Desserts wie Käsekuchen und Gesundheitsgetränken wie dem „Baobab and Kurkuma Pick Me Up“ verwendet und bringt einen würzigen, zitrusartigen Geschmack auf die Speisekarte.

Für Reservierungsanfragen besuchen Sie www.isibindi.co.za.

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Urs Huebscher ist seit vielen Jahren Chefredaktor und Head of des PRESTIGE Travel Magazin. Er reist seit mehr als zwanzig Jahren durch die ganze Welt und hat fast alle Ecken dieser Welt schon gesehen. Seine Reportagen sind in den Print-Ausgaben des PRESTIGE Travel und im Luxus-Magazin PRESTIGE sowie auf deren Online-Seiten zu lesen. Weiter ist er Mitglied der Vereinigung Swiss Travel Communicators, dem führenden Schweizer Netzwerk für Reisejournalismus.