Stundenlang heißes Wasser in die Wanne lassen, dabei die Heizung aufs Maximum aufdrehen und das Fenster für einen angenehmen Frischluftzug weit geöffnet lassen. Richtig gelesen: Island-Urlauber dürfen genau dieser Wärme-Quelle ohne schlechtes Gewissen frönen. Das Zauberwort? Geothermie!
Weltweiter Vorreiter der erneuerbaren Energien
Heizung runter drehen, nur einmal die Woche duschen, Stoßlüften: Ganz Europa spart Energie. Ganz Europa? Nein! Eine kleine Nation hoch im Norden nutzt Thermalwässer und heiße Quellen zum Baden, Kochen oder Heizen: Island. Die nachhaltige und unendliche Energie aus dem Inneren der Erde bedeutet auch für Besucher: Mal richtig einheizen ohne Reue. Stundenlanges Baden im Hot Pot oder Freiluft-Pool, verschwenderisches Lüften des Hotelzimmers inklusive. Verlockend hierzulande für so manchen, der sich dick gekleidet auf die einzige Dusche der Woche freut. Aber nicht nur das: Die geothermischen und hydroelektrischen Kraftwerke, die Island mit Energie versorgen, sind mittlerweile zum Besuchermagnet auf den Reiserouten vieler Island-Urlauber geworden.
Die etwas andere Attraktion für Island-Neugierige
Wandern zwischen Gletscher und Vulkan; imposante Wasserfälle; strahlende Polarlichter – das sind Sehenswürdigkeiten, für den der gut informierte Urlauber nicht zuletzt auf die weltweit größte Vulkaninsel reist. Dass auch ein Kraftwerk auf die Liste der zu besuchenden Highlights gehört, ist für die entspannten Ferien eher ungewöhnlich. Nicht so in dem Land, das durch die Verwendung von Wasserkraft und Erdwärme zum internationalen Vorreiter im Bereich erneuerbare Energien geworden ist. Die Elektrizität vor Ort wird zu fast 100 Prozent durch hydroelektrische und geothermische Energie gewonnen, geothermische Wärme aus der Pyrosphäre heizt wiederum neun von zehn Häuser – das sind nahezu 90 Prozent aller Haushalte. Insgesamt können die Isländer ihren Strombedarf damit zu 99,9 Prozent selbst decken. Zurück zu den Kraftwerken: Ein Ausflug lohnt sich beispielsweise zum Kraftwerk Hellisheiði. Hier spüren und erleben Urlauber nicht nur die unbändige Kraft von Mutter Natur, sie erfahren dank interaktiver und multimedialer Ausstellungen auch viel über die Historie, die Gegenwart und die Zukunft der energiebewussten Inselbewohner.
Frisch gebackenes Brot – und was schwarzer Vulkansand damit zu tun hat
Lange bevor die Geothermalenergie zum Heizen verwendet wurde, haben die Isländer eine andere kreative Verwendung dafür gehabt: das Backen von Brot. Das sogenannte heiße Quellbrot wird statt im handelsüblichen Ofen rund 24 Stunden unter schwarzem Vulkansand gebacken. Auch wenn man die geothermische Kraft heutzutage weitaus mehr bewegen kann, ist diese traditionelle Methode nach wie vor beliebt und ein Beispiel dafür, dass die Einheimischen „out of the box“ denken. In einigen Bäckereien, beispielsweise in Laugarvatn Fontana, können hungrige Entdecker nach wie vor in den Genuss dieses besonderen Backwerks kommen. Fest steht: Wer sich mit dem Thema Energiesparen in Europa überfordert fühlt, der wird sich bei einem Aufenthalt im Land von Feuer und Eis bewusst, wie spielend leicht es auch gehen kann. Für Neugierige, die ihre Reise gleich planen wollen, gibt es für einen gänzlich von der Inflation unangetasteten Flugpreis von nur 98 Euro inklusive Steuern und Gebühren Flüge von PLAY Airlines von Düsseldorf, Hamburg und Berlin nach Reykjavík, der Hauptstadt von Island.
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