Immer mehr jüngere Schweizer:innen reisen mit einem Campingfahrzeug in die Ferien. Nach der Zeit der Corona-Beschränkungen werden Campingreisen wieder länger und internationaler. Und: Die Zürcher:innen sind Schweizer Meister, was die Vermietung und das Mieten von Campingfahrzeugen angeht. Dies zeigt eine aktuelle Studie der Sharing-Plattform MyCamper. Zudem interessant: Die teuersten Fahrzeuge gibt es im Kanton Zug, während Reisende aus Schwyz am meisten Geld für die Fahrzeugmiete ausgeben.
Mit über 2000 Wohnmobilen, Campingbussen und Wohnwagen von Privaten für Private ist MyCamper die grösste Sharing-Plattform ihrer Art in der Schweiz. Seit der Gründung 2015 haben
über 40’000 Personen über 100’000 Nächte in den Fahrzeugen der MyCamper-Vermieter:innen verbracht. Für die aktuelle Studie wurde nun das Buchungsverhalten aus den Jahren 2019 bis 2021 sowie das erste Quartal 2022 ausgewertet.
Mieter:innen werden jünger
Eine klare Mehrheit der Mieter:innen war im Jahr 2021 zwischen 25 und 44 Jahre alt. Von 2019 bis 2021 interessierten sich jedoch zunehmend jüngere Menschen für Campingferien. In der Zielgruppe der 18- bis 24-Jährigen wurde ein Zuwachs von 38% verzeichnet.
Camper-Sharing im Kanton Zürich am beliebtesten
In Relation zur Bevölkerungszahl kamen 2021 und 2020 die meisten Buchungen aus dem Kanton Zürich. Auf dem zweiten Platz liegt der Kanton Luzern, gefolgt von Freiburg, Zug und Bern. Im Kanton Zürich ist denn auch die Auswahl am grössten. In absoluten Zahlen vermieten Zürcher:innen am meisten Camper. Die wenigsten Campingfahrzeuge hat Uri zu bieten.
Vermieter:innen aus Zug haben die teuersten Fahrzeuge
Die teuersten Fahrzeuge haben die Einwohner:innen aus dem Kanton Zug (durchschnittlicher Einstandswert: CHF 90’030), die günstigsten befinden sich in Kanton Jura (CHF 48’966). Reisende aus dem Kanton Schwyz geben jedoch am meisten Geld für die Miete ihres Campingfahrzeugs aus. Im Durchschnitt waren es CHF 1413, während der Rest der Schweiz CHF 1162 ausgab. Am sparsamsten waren die Mieter:innen aus dem Kanton Jura (CHF 599).
Im allgemeinen Vergleich sind Wohnmobile mit durchschnittlich CHF 160 pro Tag mit Abstand am teuersten, ein Wohnwagen ist mit CHF 81 die günstigste Option. Campingferien in der Hochsaison (Juli und August) sind im Vergleich zur Nebensaison im Schnitt 15,7%, resp. zur Wintersaison um 9,5% teurer. Die Tagesmietpreise legen die Vermieter:innen bei MyCamper selbst fest.
Kurzfristigkeit entspannt sich
Im Pandemiejahr 2020 wurden Campingferien kurzfristiger gebucht – im Schnitt 39 Tage im Voraus. Bereits 2021 entspannte sich die Lage und die Vorausbuchungen fanden im Schnitt 44 Tage vor Reisestart statt. «Analysiert man die bisherigen Buchungen für 2022, geht dieser Trend weiter und die Campingreisenden planen ihre Ferien wieder länger im Voraus», sagt Stefan Lieberherr, Co-Founder und CMO bei der MyCamper AG. «Wer in der Hochsaison im Sommer mit seinem Wunschfahrzeug verreisen will, sollte die Buchungsanfrage am besten schon Anfang des Jahres stellen.» Die meisten Buchungsanfragen wurden in den letzten Jahren in den Monaten April und Mai gemacht.
Auf Kurztrip mit dem VW-Bus
Eher kurze Reisen (fünf Tage oder kürzer) werden zu 47% mit einem Campingbus unternommen. Dieser ist mit Abstand der beliebteste Fahrzeugtyp für (verlängerte) Wochenendtrips. Bei längeren Reisen ab 14 Tagen wird der Campingbus nur noch in 37% aller Buchungen gewählt und komfortable Wohnmobile erreichen mit 48% den höheren Buchungsanteil. Via MyCamper wurden 2021 Campingfahrzeuge der Marke Volkswagen am weitaus häufigsten gemietet. Besonders beliebt: die Modelle VW T6 und T6.1. An zweiter Stelle liegt die Marke Adria und auf Platz drei Mercedes.
Reiseziel Schweiz bekommt wieder mehr Konkurrenz
Campingferien in der Heimat sind bei Schweizer:innen beliebt. Vor der Corona-Pandemie (2019) haben 44,3% der MyCamper Mieter:innen ihre Ferien in der Schweiz verbracht, 2020 waren es 89,7% und 2021 noch 71,3%. «Die aktuellen Zahlen zeigen, dass 2022 etwa 49,1% der Campingreisenden ihre Ferien in der Schweiz machen werden – eine Rückkehr zu den Verhältnissen vor der Pandemie ist zu erwarten», so Stefan Lieberherr.