Tobagos nachhaltiger Ecotourismus:
Für eine intakte Tier- und Pflanzenwelt über und unter Wasser

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Urs Huebscher Von Urs Huebscher
4 Min. Lesezeit

Tobago beherbergt das älteste gesetzlich geschützte Waldreservat der westlichen Hemisphäre:
die 3.958 Hektar große Main Ridge Forest Reserve and Creation Site. Bereits seit 1764 steht das
heutige Unesco-Weltnaturerbe unter Schutz und ist von zahlreichen Wanderwegen durchzogen.
Zu den schönsten zählen der Gilpin Trail und der Trail zu den Argyle-Wasserfällen, von wo das
Wasser aus 50 Metern Höhe zu Tal stürzt. Dabei haben sich natürliche Pools im Felsen gebildet,
die zum Baden einladen. Panoramablicke auf Küste und Regenwald garantiert die Wanderung
vom Fischerdorf Castara zur Englishman’s Bay.

Tierreichtum im ältesten Schutzgebiet der westlichen Hemisphäre
Rund 430 Vogelarten gibt es im tropischen Regenwald, in den Mangrovensümpfen, im Marschund
Buschland zu entdecken. Eine eigene Insel – Little Tobago – dient als Vogelschutzgebiet und
beheimatet Kolibris, Blaurückenpipra, grüne Eisvögel, Mauersegler, grüne Reiher und tropische
Spottdrosseln. Daneben bewohnen Eidechsen, Meerschweinchen, ungiftige Schlangen, Aguti-
Nager, Schmetterlinge sowie Fledermäuse und Gürteltiere die Tiefen des Regenwaldes. Zwischen
Mai und September werden die Küsten zudem Schauplatz eines spektakulären Eregnisses. Jedes
Jahr kommen riesige Lederschildkröten an Land, um am Turtle Beach, in der Grafton Bay und in
der Stone Haven Bay zu nisten.

Korallen und Schwämme in Rekordgröße
Unter der Wasseroberfläche setzt sich das Artenreichtum fort: Eine kaleidoskopische Welt voll
farbenprächtiger Korallenriffe und imposanter Schwämme – darunter die größte bekannte
Hirnkoralle der Welt – erwartet die Taucher. Dazwischen tummeln sich Fischschwärme, Muränen,
Hummer und Seepferdchen aber auch Barrakudas, Tarpune, Schildkröten, Ammenhaie und
Rochen. Dank vieler gut ausgebildeter Tauchlehrer und einer Überdruckkammer ist die Insel das
perfekte Ziel für erfahrene und unerfahrene Taucher.
Eine Verbindung von Land- und Wassererlebnisse schaffen die Biolumineszenz-Touren. Sie
entführen Besucher in ein magisches Schauspiel, das die kleinsten Organismen des Meeres
bieten: Glühendes Plankton erhellt dabei die Nacht und taucht die Wasseroberfläche in ein
gelbgrün leuchtendes Licht. Für ein möglichst naturschonendes Naturerlebnis einschließlich
Lärmvermeidung werden die Ausflüge durch die Mangroven und entlang der Küste mit dem
Kajak oder Stand-up-Paddel unternommen.

Naturschutz-Initiativen zur Erhaltung der Ökosysteme
Zahlreiche Schutzorganisationen setzen sich für den Erhalt der Ökosysteme und einen
verantwortungsvollen Ökotourismus ein. So etwa das Environmental Research Institute
Charlotteville. Die Non-Profit-Organisation verfolgt einen integrierten Ansatz für die
Bewirtschaftung der Ökosysteme und der Gemeinden vom Bergkamm bis zum Riff. Neben dem
Institut bietet das ERIC-Tauchzentrum Tauchausbildungen, Schulungen in Korallenriff-Ökologie,
Forschung, Überwachung sowie Expeditionen mit Meeresbiologen für bewusste Taucher an.
Ein weiteres Beispiel ist Corbin’s Local Wildlife. Das 2015 gegründete Unternehmen hat es sich
zur Aufgabe gemacht, die Wildtierpopulation der Insel durch ein Zucht- und
Freilassungsprogramm anzureichern, bei dem Arten in Gefangenschaft gezüchtet werden, die
entweder vom Aussterben bedroht oder auf Tobago gänzlich verschwunden sind, und
anschließend unter sorgfältig kontrollierten Bedingungen auf der Insel freigelassen werden.
Save Our Sea Turtles (SOS) ist eine weitere gemeinnützige Organisation, die 2000 gegründet
wurde, um die Meeresschildkröten Tobagos durch Forschung, Bildung und Ökotourismus zu
schützen. Das Programm umfasst die Überwachung und Datenerfassung an den wichtigsten
Niststränden auf der Insel und vor der Küste, die Unterstützung von schildkrötenfreundlichen
Unternehmen und Reiseleitern und die Zusammenarbeit mit der Regierung, dem Privatsektor
und Schulen, um das Bewusstsein für den Schutz auf lokaler und nationaler Ebene zu schärfen.

Winter 2024/2025: Direktflug nach Tobago
Zum Winter 2024/2025 bietet Condor wieder einen Direktflug von Frankfurt am Main zum Robinson International Airport in Tobago an. Die Flüge werden mit einem Airbus A330-900neo durchgeführt und sind bereits buchbar. Vom 5. November 2024 bis zum 22. April 2025 hebt die Maschine jeweils dienstags um 11:55 Uhr ab und erreicht die Antilleninsel nonstop in knapp zehn Stunden um 16:50 Uhr Ortszeit. Der Rückflug nach Deutschland via Barbados startet um 17:40 Uhr.

Weitere Informationen über Tobago finden Sie unter www.tobagobeyond.com.

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Urs Huebscher ist seit vielen Jahren Chefredaktor und Head of des PRESTIGE Travel Magazin. Er reist seit mehr als zwanzig Jahren durch die ganze Welt und hat fast alle Ecken dieser Welt schon gesehen. Seine Reportagen sind in den Print-Ausgaben des PRESTIGE Travel und im Luxus-Magazin PRESTIGE sowie auf deren Online-Seiten zu lesen. Weiter ist er Mitglied der Vereinigung Swiss Travel Communicators, dem führenden Schweizer Netzwerk für Reisejournalismus.