«Wir sind seit 1509 Wirte, und wenn 20 Generationen auf dich herunterschauen, kannst du dich dem nicht so einfach entziehen», sagt René Föger. Seit 1907 bewirtschaftet die Familie das Landhotel und Wirtshaus «Der Stern» in Obsteig in einer Region namens Mieminger Plateau nahe Innsbruck.
Fögers Weg war so vorgezeichnet. Er absolvierte die Tourismusschule in Salzburg; dann studierte er Wirtschaftswissenschaften in Innsbruck und New Orleans. 2004 übernahm er, erst 27 Jahre alt, den Betrieb, der sich in einem schlechten wirtschaftlichen Zustand befand. «Ich musste kreativ sein, weil ich keine Mittel für grosse Investitionen wie ein Spa hatte», erinnert sich der Gastgeber. Er setzte stattdessen, damals eine Pioniertat, ganz auf Nachhaltigkeit. Das entspreche seiner Philosophie, sagt der heute vierfache Familienvater, und es komme auch den Bedürfnissen von immer mehr Gästen entgegen: «Nur wenn wir gemeinsam darüber nachdenken, welche Welt wir unseren Kindern hinterlassen wollen, können wir etwas bewirken.» .
«Der Stern», inzwischen mit vielen Umweltpreisen überhäuft, war das erste klimaneutrale Hotel. Geheizt wird es durch eine mit Holzschnitzeln befeuerte Fernheizanlage. Dank der bisherigen Massnahmen konnte der Ausstoss klimawirksamer Emissionen pro Übernachtung von 12.5 Kilogramm im Jahr 2010 auf etwas mehr als sieben Kilogramm gesenkt werden – ein Spitzenwert in der weltweiten Hotellerie. Bis 2025 soll «Der Stern» dank Photovoltaik, Energiespeicher und Ausbau der Hackschnitzel-Wärme zu 75 Prozent energieautark sein.
Trotzdem machen Ferien im «Stern» Spass, vor allem auch für Familien. Kinderspielplätze, ein grosser Schober, in dem im Heu übernachtet werden kann, Wander- und Bike- Routen, ein Streichelzoo und demnächst ein sehr gut ausgestattetes Indoor-Spielparadies für Kinder lassen keine Langeweile
aufkommen. Im September wird zudem Fögers grösste Vision vollendet: das unterirdische, raffiniert konstruierte Hallenbad – selbstverständlich das umweltfreundlichste im ganzen Alpenraum.