Thurgau Travel zeigt Herz für Myanmar –Soforthilfe nach dem Erdbeben

Urs Huebscher Von Urs Huebscher
5 Min. Lesezeit

Trotz politischer Unruhen bleibt Thurgau Travel den Menschen in Myanmar eng verbunden: Nach dem schweren Erdbeben im Raum Mandalay leistet der Schweizer Flussreiseveranstalter im Rahmen einer Spendenaktion einen wichtigen Beitrag für den Wiederaufbau – und zeigt, was echte Partnerschaft auch in Krisenzeiten bedeutet.

Das Schweizer Familienunternehmen Thurgau Travel engagiert sich seit vielen Jahren mit Herz und Tatkraft in Myanmar/Burma. Auch in politisch schwierigen Zeiten hielt das Unternehmen an seiner Präsenz im Land fest. Drei eigene Flusskreuzfahrtschiffe liegen nach wie vor in Myanmar vor Anker, und die lokalen Crews stehen weiterhin auf der Lohnliste – obwohl wegen der Reisewarnung des EDA seit Jahren keine Reisen in dem Land mehr stattfinden.

Nun wurde das südostasiatische Land erneut schwer getroffen: Ein massives Erdbeben forderte bereits über 3’300 Todesopfer, an die 5’000 Menschen wurden verletzt oder gelten als vermisst. Besonders betroffen sind Regionen wie Mandalay und Inle. In dieser schwierigen Zeit setzt Thurgau Travel ein starkes Zeichen der Solidarität: Das Unternehmen hat einen Spendenaufruf gestartet – mit durchschlagendem Erfolg.

Thurgau Travel honoriert Spenden seiner treuen Kundschaft
Die gesammelten Spenden der Thurgau-Travel-Kundschaft in Höhe von derzeit CHF 80‘000 werden vollständig für Nothilfe und Wiederaufbau in Myanmar eingesetzt – ohne Abzüge für Administration. Um die Spendenbereitschaft gezielt zu fördern, bot Thurgau Travel den Spendenden Reisegutscheine im Wert von 50 Prozent ihrer Spendensumme an – ein Anreiz, der wesentlich zur Höhe des Gesamtbetrags beigetragen hat.

«Für uns war von Anfang an klar: Wir helfen, wo wir können aus langjähriger und echter Verbundenheit mit den Menschen in Burma», sagt Daniel Pauli-Kaufmann, CEO von Thurgau Travel. «Unsere Crew in Burma ist Teil unserer Familie. Die persönliche Beziehung zu den Menschen vor Ort besteht seit Jahren – gerade jetzt wollen wir sie nicht im Stich lassen.» Thurgau Travel pflegt seit dem Neubau des ersten Schiffes vor Ort, der Thurgau Exotic 1 im Jahr 2009, eine enge Partnerschaft.

Hilfe, die direkt ankommt – ohne Umwege
Die Mittel werden bewusst nicht über grosse internationale Organisationen verteilt, sondern über bewährte, lokale Netzwerke und freiwillige Gruppen – mit langjährigem, persönlichem Kontakt. Die Gelder für die Mitarbeitenden in Myanmar werden direkt durch Thurgau Travel ausgezahlt.

«Als unsere Schiffe noch fuhren, zählten wir rund 100 Crewmitglieder – mit etwa 500 Familien im Hintergrund, die von diesen Einkommen abhängig waren. Heute sind es noch 25 Mitarbeitende, die unsere Schiffe betreuen und instandhalten», erklärt Pauli-Kaufmann. «Wir stehen nach wie vor in engem Austausch mit allen, die damals für uns gearbeitet haben. Dieses Vertrauen hilft uns jetzt, die Hilfe gezielt und transparent einzusetzen.»

Unabhängig von der Spende im Zusammenhang mit dem Erdbebend führt TT das soziale Engagement in Myanmar weiter. Seit Beginn des Militärputsches hat die Thurgau Travel AG bereits USD 300‘000 aus eigenen Mittel für die Organisation vor Ort bereitgestellt.

Eindrückliche Resonanz der Kundschaft und viele Fragen
Die Kundinnen und Kunden von Thurgau Travel reagieren positiv – aber auch mit kritischen Fragen. Eine ganz zentrale: Wie wird garantiert, dass das Geld bei den Betroffenen ankommt und nicht beim Militär landet?

«Wir erleben einen sehr intensiven und ehrlichen Dialog mit unseren Gästen», sagt Pauli-Kaufmann. «Wir erklären transparent: Es gibt keine Abzüge für Administration – jeder Franken ist direkte Hilfe. Höchstens minimale Bankspesen fallen an. Peter Kaufmann, Vorstandsmitglied bei Thurgau Travel, steht in direktem Kontakt mit unseren Partnern vor Ort und stellt sicher, dass alles dort ankommt, wo es gebraucht wird.»

Reisen nach Myanmar derzeit nicht geplant
Obwohl Myanmar für Thurgau Travel ein Herzensprojekt bleibt, ist eine Wiederaufnahme des Reisebetriebs derzeit nicht absehbar. «Solange eine Reisewarnung des EDA besteht und unsere Partner vor Ort die Sicherheitslage nicht als unbedenklich einstufen, werden wir keine Reisen anbieten», so Daniel Pauli-Kaufmann. «Sollte sich die Lage verbessern, würden wir vor einer Wiederaufnahme selbstverständlich selbst vor Ort prüfen, ob verantwortungsvolle Reisen wieder möglich sind.»

Einzigartige Aktion mit Signalwirkung
Eine Aktion dieser Dimension ist für Thurgau Travel einzigartig. Sie zeigt eindrücklich, dass für nachhaltigen Tourismus auch die soziale Haltung eines Unternehmens wichtig ist und diese nicht an Grenzen haltmacht. Menschlichkeit ist bei Thurgau Travel kein Marketinginstrument, sondern gelebte Haltung.

 

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Urs Huebscher ist seit vielen Jahren Chefredaktor und Head of des PRESTIGE Travel Magazin. Er reist seit mehr als zwanzig Jahren durch die ganze Welt und hat fast alle Ecken dieser Welt schon gesehen. Seine Reportagen sind in den Print-Ausgaben des PRESTIGE Travel und im Luxus-Magazin PRESTIGE sowie auf deren Online-Seiten zu lesen. Weiter ist er Mitglied der Vereinigung Swiss Travel Communicators, dem führenden Schweizer Netzwerk für Reisejournalismus.