Im Zentrum Portugals liegt es, das Sternengebirge. Es ist die Region mit den höchsten Bergen des Festlandes. Die Serra da Estrela, so der portugiesische Name, beheimatet den Berg Torre auf 1’993 Metern. Um die Namensgebung dieser Region ranken sich viele Legenden. Eine davon besagt, dass ein Schäfer nach den Sternen greifen wollte. Er bestieg den höchsten Berg, den Torre, wo es ihm gelang, den hellsten Stern einzufangen. Noch heute hat man das Gefühl die Sterne in einer klaren Nacht anfassen zu können. Es sind Abermillionen Lichtfunken am Himmel zu sehen. Die Gegend ist dünn besiedelt und die Lichtverschmutzung ist so gering, dass sich Sternengucker wie im Paradies fühlen.
Die Serra da Estrela ist die Region, wo Portugal noch am ursprünglichsten ist. Hier werden Traditionen noch gelebt. Hier taucht man an jeder Ecke in die Geschichte ein. Die „Aldeias Históricas“ (Historische Dörfer) sind eine Vereinigung, welche sich seit 1991 um 12 mittelalterliche Dörfer in Zentralportugal kümmert und diese vor dem Zerfall schützt. Man wollte das kulturelle Erbe dieser historischen Stätte nach dem Wegzug der jungen Leute in die grossen Städte nicht einfach sich selbst überlassen und entschied sich dafür, die schönsten Siedlungen dem Tourismus zuzuführen. So wurden Wohnhäuser renoviert und junge Familien wurden mit tiefen Mietpreisen angelockt. Restaurants bieten heute typische Speisen aus der Region an, es wird lokale Handwerkskunst verkauft und Gästezimmer vermietet. Auf einer Rundreise mit dem Mietwagen lassen sich die Dörfer gut erkunden. Es gibt auch interessante Wanderrouten durch die historischen Ortschaften, welche Kultur und Natur bestens verbinden.
Wer in der Serra da Estrela wandern geht, der begegnet an jeder Ecke Schafen und Ziegen. Sie sind die „natürlichen“ Rasenmäher der Region. Sie versorgen die Dorfbewohner mit Milch, Käse, Fleisch, Wolle etc. Berühmt ist der Queijo da Serra, ein Bergkäse aus Schafsmilch, welcher noch traditionell von Hand hergestellt wird. Er passt perfekt zum Bauernbrot aus Seia, dem sogar ein Museum im Ort gewidmet ist.
Bis vor wenigen Jahren staubten die alten Wollfabriken in Manteigas und Covilhã vor sich hin. Nach der Industrialisierung wurden diese geschlossen, da Massenware aus Asien billiger war. In den letzten Jahren kam glücklicherweise die Trendwende und Regionalität wird immer wichtiger. Junge Portugiesen kehren zurück in die Dörfer ihrer Grosseltern und investieren in die Wollfabriken. Sie holten die pensionierten Arbeiter zurück, um sich zeigen zu lassen, wie man traditionell Wollstoffe webt. Heute sind mehrere Fabriken wieder in Betrieb und bieten auch jungen Leuten Arbeitsplätze an. Die Produkte wie Decken, Schals, Bettüberwürfe, Handtaschen etc. sind von höchster Qualität und werden weltweit vertrieben.
Wer also das ursprüngliche Portugal sucht, Massentourismus meiden möchte und die Natur erkunden will, der sollte ins Zentrum Portugals reisen.
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Titelbild © Aldeias-de-Montanha