Romantische Strasse ist immer eine Reise wert

Urs Huebscher Von Urs Huebscher
4 Min. Lesezeit

Die Romantische Strasse, die auf 460 Kilometern 29 malerische Orte miteinander verbindet ist im wahrsten Sinne des Wortes wie ein «Phönix aus der Asche» entstanden.

Keine von Deutschlands Ferienstrassen wurde so berühmt wie die Strecke, die Besucher von Würzburg am Main bis nach Füssen an den Alpen führt. Dass die Romantische Strasse, die ihrem Namen heute auch als Radfernweg und Weitwanderweg alle Ehre macht, ein solches Erfolgsprojekt wurde, hat unterschiedliche Gründe und ist vor allem dem Mut ihrer Initiatoren zu verdanken.

Aller Anfang ist schwer
Man schrieb das Jahr 1950: Die Bundesrepublik hatte noch mit den Folgen des Krieges zu kämpfen und strebte nach einem Image fernab der Trümmer. In diesem Klima wurde die Romantische Strasse, eine Kooperation verschiedenster Ortschaften, ins Leben gerufen. In Kürze avancierte sie zum Aushängeschild eines neuen Deutschlands und wurde zum Symbol für die vergessene Kultur dieser Nation. Die Ersten, die entlang der «Romantic Road» Urlaub machten, waren hauptsächlich amerikanische Soldaten, die ihren Familien zeigen wollten, wo sie stationiert waren. Sie sollten nicht die einzigen bleiben: Denn die Kombination aus historischen Ortschaften, idyllischen Landschaften, Weinanbaugebieten und kulinarischen Highlights zog bald Reisende aus aller Welt an. Und so steht die Romantische Strasse heute für weit mehr als ein verlorengegangenes Brauchtum.

Eine Route mit vielen Gesichtern
Untrennbar mit der Strasse verbunden sind beeindruckende architektonische Meisterwerke, mittelalterliche Fachwerkhäuser bis hin zum märchenhaften Schloss Neuschwanstein. Daneben steht die Route ebenso für ein entspanntes Reisen abseits der Autobahn-Hektik. Ruhe und Gemütlichkeit spiegeln sich dabei vor allem in der Natur wider, die rechts und links der Strassen und Ortschaften zu finden ist. Diese reicht von den Weinbergen im Norden über Flusslandschaften und weite Wiesentäler bis hin zu den monumentalen Alpen im Süden, mit denen die Ferienstrasse ihr Ende findet. Doch ihre besondere Anziehungskraft liegt auch in den zahlreichen kulinarischen Freuden, die sie ihren Gästen von nah und fern zu bieten hat.

Unvergleichliche Gaumenfreuden
Ob auf einem gemütlichen Bauernhof, in rustikalen Gasthäusern, stilvollen Restaurants, einem Weingut oder der Brauerei-Gaststätte: Die traditionelle Küche lässt hier wie dort keine Wünsche offen. Dabei kann jede Region mit ihren eigenen Köstlichkeiten punkten. Den Durst stillen entweder regionale Weine oder ein Krug spritziges Bier. Das liegt auch deshalb nahe, weil es entlang der Romantischen Strasse sowohl ausgezeichnete Winzer als auch alteingesessene Brauereien gibt.

Der Reiz der Orte
Begeistert sind die Besucher ebenso von den 29 Orten der Romantischen Strasse selbst – angefangen mit der Barockstadt Würzburg. In Weikersheim empfängt ein Renaissance-Schloss mit Barockgarten im Stil von Versailles Neugierige. Rothenburg ob der Tauber fasziniert mit einer prächtigen Altstadt. Dinkelsbühl wartet mit einer der am besten erhaltenen mittelalterlichen Altstädte auf seine Gäste. Die Fugger- und Silberstadt Augsburg begeistert mit viel Wirtschaftsgeschichte, und über Schwangau thronen die Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau. Die Romantische Strasse ist weit mehr als eine Ferienregion oder ein Image-polierendes Aushängeschild. Sie ist ein Erholungs- und Genussort der besonderen Art. Da ist es umso erstaunlicher, dass ihre Wurzeln in eine Zeit zurückreichen, in der es Deutschland alles andere als leicht hatte.

www.romantischestrasse.de

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Urs Huebscher ist seit vielen Jahren Chefredaktor und Head of des PRESTIGE Travel Magazin. Er reist seit mehr als zwanzig Jahren durch die ganze Welt und hat fast alle Ecken dieser Welt schon gesehen. Seine Reportagen sind in den Print-Ausgaben des PRESTIGE Travel und im Luxus-Magazin PRESTIGE sowie auf deren Online-Seiten zu lesen. Weiter ist er Mitglied der Vereinigung Swiss Travel Communicators, dem führenden Schweizer Netzwerk für Reisejournalismus.