Reisebranche wieder im Aufwind

Urs Huebscher Von Urs Huebscher
2 Min. Lesezeit

Die Umsätze in der Schweizer Reisebranche haben sich 2021 im Vergleich zu 2020 stabilisiert. Sie liegen
aber immer noch etwa 70% tiefer als vor der Pandemie. Dies zeigt die jährliche Umfrage des
Schweizer Reise-Verbands. In den nächsten 12-18 Monaten erwarten die Befragten wieder mehr
Aufwind oder sogar ein nahezu normales Jahr – sofern die Zukunft nicht mit negativen Überraschungen aufwartet.

Der mittlere Umsatz der befragten Reisebüros hat sich gegenüber 2020 (1.06 Mio. CHF) mit 1.04 Mio. CHF (-1.9%) kaum verändert und liegt weiterhin fast 70% unter dem Umsatz vor der Pandemie. Aller-dings haben kleinere Reisebüros eher noch weniger erwirtschaftet als im Vorjahr, wogegen grössere gut aufholen konnten. Der Umsatz pro Mitarbeitende hat deshalb im Mittel zugenommen: von gerundet 0.3 Mio. auf 0.36 Mio. CHF (+18.8%). Die grössten Zuwächse verzeichnen hier vor allem die mittelgrossen Reisebüros.
Personalkosten binden Bruttoertrag
Im Vergleich zum Vorjahr war die Bruttorendite mit 16% ausreichend hoch, um Personal- und Sachkosten zu decken. Die Personalkosten binden jedoch mit 89% (Vorjahr: 114%) immer noch zu hohe Anteile
des Bruttoertrags. Im Mittel ist es dennoch gelungen, die Verluste im Vergleich zum Vorjahr einzudämmen. Die Nettorendite von 0% (Vorjahr -3%) konnte nur dank der Unterstützung und Finanzhilfe des Bundes erreicht werden.
Sentiment-Index so hoch wie nie zuvor
Immerhin: Ein Silberstreifen am Horizont ist nun deutlich sichtbar. So ist der SRV Sentiment-Index für
die nahe Zukunft in Bezug auf alle Indikatoren (Dossiergrösse, Preise, Margen) so hoch wie nie zuvor.
Was nicht überrascht: Die Branche erholt sich gerade von der wohl schlimmsten Krise seit dem 2. Weltkrieg und geht davon aus, 2023 etwa ein Geschäftsvolumen von 85-90% von 2019 zu erreichen.
Viele Reiseunternehmen planen den Personalbestand wieder wie in Zeiten vor der Pandemie und bisweilen auch darüber hinaus aufzustocken – sofern sie Mitarbeitende finden. Reisebüros stehen hier vor
einem ähnlichen Wachstumshemmer wie andere touristische Dienstleister.

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Urs Huebscher ist seit vielen Jahren Chefredaktor und Head of des PRESTIGE Travel Magazin. Er reist seit mehr als zwanzig Jahren durch die ganze Welt und hat fast alle Ecken dieser Welt schon gesehen. Seine Reportagen sind in den Print-Ausgaben des PRESTIGE Travel und im Luxus-Magazin PRESTIGE sowie auf deren Online-Seiten zu lesen. Weiter ist er Mitglied der Vereinigung Swiss Travel Communicators, dem führenden Schweizer Netzwerk für Reisejournalismus.