Noch lange nicht ausgeträumt

Urs Huebscher Von Urs Huebscher
4 Min. Lesezeit

An originellen Übernachtungsgelegenheiten mangelt es am Bodensee nicht. Im Thurgau erwachen nun einige dieser speziellen Schlafplätze aus dem Winterschlaf. Zum Beispiel die beliebten, durchsichtigen Bubble-Hotels, die ab sofort wieder buchbar sind. Aber auch ein Schwebebett oder ein umgebauter Einachser versprechen unvergessliche (Übernachtungs-)Erlebnisse, fernab von Zuhause und inmitten schönster Natur.

Freilufterlebnisse mit Sternenblick

Einst war der kleine Traktor eine willkommene Arbeitserleichterung in der Landwirtschaft, heute wurde daraus das kreative Übernachtungsangebot «Schlafen unter dem Apfelbaum» auf dem Hof Hagschnurer in Hüttwilen: Auf dem umgebauten Anhänger eines Rapid Spezials mit gemütlichem Tisch und Bank sowie einem kuschligen Doppelbett werden laue Sommernächte zwischen Apfelbäumen zum einmaligen Erlebnis. Eine einfache Dachkonstruktion steht zur Verfügung, wenn das Wetter nicht mitspielt – oder man disloziert in einen speziell für diesen «Sonderfall» eingerichteten Wagenschopf in der Hagschnurer Schüür. Wer einmal ganz abheben möchte findet mit dem Schwebebett im Tannzapfenland, dem hintersten Zipfel des Thurgaus, genau das Richtige. Auf einer Plattform in der Abgeschiedenheit oberhalb Fischingen baumelt ein komfortables Doppelbett unter freiem Himmel. Die frische Luft, die sanfte Wiegebewegung, ein atemberaubendes Panorama sowie die liebevolle Gastlichkeit der Gastgeber des Bio-Hofs Holenstein sorgen für das mitunter romantischste Thurgauer Erlebnis schlechthin.

High-Tech-Wohlfühlhäuschen mit Alpstein-Blick

Der Tiny-House-Trend hat seinen Ursprung in den USA. Das Haus im Kleinstformat hat nun auch im Thurgau Einzug gehalten. Es ist isoliert, elektrifiziert und beheizt, verfügt über modernste Haustechnik und bietet fliessend Wasser, eine Küchenecke und ein Badezimmer. Auch optisch weiss das kompakte Häuschen zu begeistern – dank geschmackvollen, skandinavischen Möbeln. Kurzum: Das Tiny House setzt einen stilvollen und technischen Kontrast zum naturbetonten Aufenthalt im lauschigen Thurgau und lädt zur Entdeckung der neusten Haussteuerungsmöglichkeiten mittels App und Spracherkennung ein. Wo sich das Tiny House in der Sommersaison 2022 niederlässt, wird demnächst bekanntgegeben.

Jedem seine Blase: Bubble-Hotel

Aufgrund des grossen Erfolges stehen abenteuerlustigen Gästen auch in diesem Jahr wieder die Bubble-Hotels zur Verfügung. Die durchsichtigen und möblierten Schlafkugeln befinden sich an beschaulichen Stellen inmitten von Gärten, Rebbergen und Obsthainen. Ein Himmelbett steht bei der Kartause Ittingen und ein weiteres beim Napoleon-Schloss Arenenberg in Salenstein, wo der Blick über die kaiserlichen Gärten bis zum Untersee schweift. Weiter steht ein Kugelzelt in der Region Altnau, wo man zwischen Apfelbäumen schläft. Und die vierte Bubble befindet sich in Hüttwilen, in schönster Umgebung mit Weitblick bis zum Alpstein. Schnell buchen lohnt sich, denn die begehrten Schlafkugeln sind jeweils rasch ausgebucht.

Aussergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten

Die Region Thurgau Bodensee setzt schon seit einigen Jahren auf aussergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten. Die Liste an speziellen Schlafplätzen wird jedes Jahr mit neuen Angeboten ergänzt. Schlafen in der Röhre, bei Mönchen, im Baumhaus oder im Zirkuswagen.

Weite Blicke übers Wasser und die Berge zum Greifen nah: Am südlichen Ufer des Bodensees breitet sich auf sanften Hügeln die Landschaft des Thurgaus aus. Ein Terrain wie fürs Velofahren modelliert. Familien lieben die Campingplätze direkt am Wasser. Naturliebhaber gehen abseits ausgetretener Pfade auf Entdeckungstour. Und mit seinen vielen ausgefallenen Hotels zeigt der Thurgau, wie modern und innovativ eine so ländlich geprägte Region sein kann. Wer in den Ferien nicht stillsitzen mag, kann im Thurgau nicht nur schwimmen, segeln und Radfahren, sondern auch auf Kamelen reiten oder sich auf den Inlineskate-Routen den Wind um die Nase wehen lassen. Die Landschaft ist satt und saftig, überall schlängeln sich die Strassen an Apfelhainen entlang. Die Apfelbäume prägen zu allen Jahreszeiten das Landschaftsbild. Am schönsten ist es im Frühjahr, wenn der Thurgau zur Blütezeit sein romantisches Blütentupfen-Kleid trägt.

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Urs Huebscher ist seit vielen Jahren Chefredaktor und Head of des PRESTIGE Travel Magazin. Er reist seit mehr als zwanzig Jahren durch die ganze Welt und hat fast alle Ecken dieser Welt schon gesehen. Seine Reportagen sind in den Print-Ausgaben des PRESTIGE Travel und im Luxus-Magazin PRESTIGE sowie auf deren Online-Seiten zu lesen. Weiter ist er Mitglied der Vereinigung Swiss Travel Communicators, dem führenden Schweizer Netzwerk für Reisejournalismus.