Abseits der touristischen Hauptströme von Marrakesch und Fès eröffnet sich in Meknès eine Welt, die anspruchsvolle Weltenbummler mit feinem Gespür für Authentizität begeistert. Die Königsstadt, die von Sultan Moulay Ismail im 17. Jahrhundert zur Hauptstadt erhoben wurde, vereint majestätische Geschichte, lebendige Kultur und eine traditionsreiche Lebensart mit Wein und Kulinarik – und gilt als echter Geheimtipp für Reisende, die das Besondere suchen.
Kultur trifft Geschichte
Meknès ist die kleinste von insgesamt vier Königsstädten Marokkos und befindet sich zwischen Rabat und Fès am Fuße des Mittleren Atlasgebirges. Mit seiner von der UNESCO geschützten Medina (Altstadt), dem wohl berühmtesten Stadttor ganz Marokkos, dem prächtigen Bab Mansour, und den weitläufigen Palastanlagen bietet Meknès eine faszinierende Kombination aus Architektur, Geschichte und marokkanischem Lebensgefühl. Meknès trägt aufgrund der zahlreichen Moscheen auch den Spitznamen „Stadt der 100 Minarette“. Als Geheimtipp gilt die Koranschule Midersa Bou Inania, wo man im Innenhof nicht nur prachtvolle Fliesen und Holzschnitzereien bewundern kann, sondern von deren Dach aus man außerdem einen atemberaubenden Blick über die gesamte Medina hat.
Anders als manche Metropolen des Landes präsentiert sich die Stadt ruhiger, entspannter und erlaubt es den Besuchern, die marokkanische Kultur jenseits des Touristentrubels zu erleben – authentisch, intensiv und gleichzeitig weltoffen.
Auch auf den Märkten der Medina, den so genannten Souks, geht es entspannt zu: Hier kaufen viele Einheimische ein. Besucher können sich Zeit lassen, Spezialitäten probieren, Kunsthandwerk kaufen, über die Vielfalt der Gewürze staunen oder einfach nur den marokkanischen Alltag beobachten und sich genussvoll treiben lassen.
Volubilis, nur 30 km von Meknes entfernt, ist eine bemerkenswert gut erhaltene antike römische Stadt und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie stammt aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. und war ein wichtiges Verwaltungszentrum der römischen Provinz Mauretania Tingitana. Was Volubilis so einzigartig macht, ist die Mischung aus römischen, berberischen und später islamischen Einflüssen, die sich in den beeindruckenden Mosaiken, dem Triumphbogen, der Basilika und den Häusern widerspiegelt, die das alltägliche Leben in den westlichsten afrikanischen Stützpunkten des römischen Reiches zeigen. Umgeben von fruchtbaren Ebenen bietet sie nicht nur historische Tiefe, sondern auch atemberaubende Landschaften und ist damit ein seltener Ort, an dem Geschichte und natürliche Schönheit aufeinandertreffen.
Kulinarische Vielfalt
Die Gastronomie der Stadt überrascht durch Vielfalt und Qualität, die lokale Traditionen mit subtiler Raffinnesse verbindet. Besucher genießen traditionelle Tajines, die mit saisonalen Zutaten wie Esskastanien neu interpretiert werden, feine Pastilla mit Taubenfleisch oder süße, zarte „Gazellenhörner“: Mandeltörtchen, deren Rezepte von Generation zu Generation überliefert werden.
In ganz Marokko gehört Straßenessen zum täglichen Leben, und auch in Meknès ist das nicht anders. Stände und Buden in der ganzen Stadt bieten eine manchmal verwirrende Auswahl an lokalen Köstlichkeiten an, von würzigen gedünsteten Schnecken über rauchige Rinderleberspieße bis hin zu gebratenen Sardinen, die in frisch gebackenem Brot mit einer Chili-Tomaten-Paste und spritzigem Zwiebelsalat serviert werden. Ob man all diese Spezialitäten auf den Souks, an den mobilen Essensständen, die am Abend überall auf dem Place El Hedim am Rande der Medina zu finden sind, oder auf den Terrassen der dortigen Restaurants genießt, bleibt jedem Reisenden selbst überlassen – aber eines darf auf keinen Fall fehlen: der süße Minztee.

Weinland Marokko
Marokko ist heute aber auch eines der spannendsten Weinländer Afrikas und zweitgrößter Weinexporteur des Kontinents – traditionsreich, dynamisch und charakterstark. Und Meknès ist das wichtigste und bekannteste Weinanbaugebiet des Landes, was vielleicht einige überraschen mag. Tatsächlich reichen die Ursprünge des Weinanbaus bis zu den Phöniziern zurück, aber in den 1920er Jahren etablierten französische Winzer hier die ersten Weingüter. Bedingt durch das mediterrane Klima und die mineralhaltigen Böden der Ausläufer des Atlasgebirges wachsen hier vor allem Rotweinsorten, wie Cinsault, Carignan und Grenache, aber auch Cabernet-Sauvignon, Merlot und Syrah. Sie weisen vollmundige Beerenaromen auf und sorgen so für ein ganz besonderes marokkanisches Genusserlebnis.
Eine weitere Weinspezialität des Landes ist der „Vin Gris“, ein heller, feinfruchtiger Rosé, der besonders gut zu den würzigen Gerichten des Landes passt.
Die meisten Weingüter Marokkos bieten Besichtigungen und Degustationen an. Das größte Weingut des Landes ist „Les Celliers de Meknès“, wo mehr als 50 Prozent des marokkanischen Weines angebaut werden. Im Chateau Roslane kann man nicht nur die edlen Tropfen probieren, sondern auch luxuriös auf dem Gut übernachten und so die Weinprobe zu einem ganz besonders sinnlichen Highlight der Reise machen.
Meknès: ein Sehnsuchtsort für alle Sinne
Meknès ist kein Ort für Schnellreisende. Die Stadt lädt ein, sie mit Muße zu entdecken. Für Reisende, die Kultur, Kulinarik und Wein als Teil einer Gesamterfahrung verstehen, eröffnet sich hier ein authentisches, luxuriöses und gleichzeitig entspanntes Reiseziel.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.visitmorocco.com/de/reisen/meknes
Bilder ©Fremdenverkehrsamt-Marokko-Meknes