Last-Minute-Urlaubsfallen: Hier entstehen ungeahnte Kosten

Urs Huebscher Von Urs Huebscher
7 Min. Lesezeit

Ein Last-Minute-Urlaub kann sich richtig lohnen, insbesondere dann, wenn man recht flexibel ist. Aber mit kurzer Vorbereitungszeit geht auch schnell mal etwas schief – und das kann für Reisende richtig teuer werden. Zehn Last-Minute-Urlaubsfallen, die unvorhergesehene Kosten verursachen und den Traumurlaub ganz schnell in einen finanziellen Albtraum verwandeln können.

Kostenfallen bei Last-Minute-Flügen
Das Gefühl, auf den letzten Drücker einen günstigen Flug ergattert zu haben, ist wohl unvergleichlich – da kommt direkt Vorfreude auf die kurz bevorstehende Reise (und über das geschlagene Schnäppchen) auf. Doch schnell wird bei einer solchen Last-Minute-Buchung über wichtige Details hinweggesehen: Wer nicht genau auf Gepäckregularien, die Check-In-Möglichkeiten (manchmal ist nur der Online-Check-In kostenfrei) oder die Sitzplatzbuchung (das Auswählen eines bestimmten Platzes kostet bei vielen Airlines etwas) achtet, verursacht bis dato nicht eingeplante Zusatzkosten, die ganz schön zu Buche schlagen können.

Kosten trotz Reisekrankenversicherung
Weit weg vom eigenen Zuhause und genau dann passiert es: Man wird krank, verletzt sich oder muss im schlimmsten Fall sogar größere Summen für ärztliche Behandlungen ausgeben. Das kann je nach Situation und Ort so richtig teuer werden. Deshalb ist es für jede Reise ratsam, eine Reisekrankenversicherung zu haben – egal, ob Kurztrip oder abenteuerlicher Backpacking-Urlaub. Doch auch hier lauern Tücken: Damit es zu keinen teuren Überraschungen trotz abgeschlossener Reisekrankenversicherung kommt, ist es ratsam, darauf zu achten, dass der Vertrag eine unbegrenzte Deckungssumme, eine Abdeckung von stationären und ambulanten Behandlungen (und nicht nur eines der beiden) sowie einen medizinischen Rücktransport beinhaltet.

Maximale Kosten – minimale Urlaubszeit?
Bei einem Last-Minute-Urlaub sind manche Optionen schlichtweg nicht mehr verfügbar. Deshalb gilt es insbesondere bei kurzfristigen Flugbuchungen die genauen Flugzeiten zu beachten. Andernfalls kann es vorkommen, dass ein Flug zwar an einem bestimmten Tag startet, aber erst am nächsten Morgen landet – während das Hotelzimmer bereits für die Nacht zuvor bezahlt wurde. Eine unnötig ärgerliche und teure Situation.

Wenn der Mietwagen für Bußgelder sorgt
Mietwagenbuchungen lassen sich oft gut auf den letzten Drücker erledigen. Doch wer bei diesem vermeintlich einfachen Vorgang nicht auf die Details achtet, kann schnell in die Kostenfalle tappen: beispielsweise beim versehentlichen Überqueren einer Landesgrenze – ein beliebtes Vergehen, das gerne mal auf der Insel Zypern, die durch eine Landesgrenze geteilt wird, schnell einmal passiert. Doch auch fehlende Plaketten oder nicht bezahlte Mautgebühren können nach dem Urlaub für unangenehme Überraschungen sorgen.

Unerwartete Schicksalsschläge verursachen explosive Kosten
Manchmal trifft einen das Schicksal ganz unvorbereitet – auch im Urlaub. Ein Unfall, Todesfall oder Einbruch in der Heimat kann dazu führen, dass man einfach nur zurück nach Hause möchte. Eine Reisekrankenversicherung deckt diese Beispiele im Regelfall nicht ab, so dass die wirklich schlimmsten Ereignisse während des Urlaubs oft auch mit immensen ungeplanten Ausgaben verbunden sind. Eine Reiseabbruchversicherung kann hier hilfreich sein.

An der falschen Stelle gespart: Verpflegungspakete im Last-Minute-Urlaub
Urlaubsbuchung auf den letzten Drücker erledigt und um zu sparen, bloß nicht die Vollpension oder das All-Inclusive-Paket ausgewählt? Dieses scheinbar sparsame Verhalten kann ganz schnell für ein ungeahntes Loch in der Urlaubskasse sorgen: Denn in den meisten Hotels gibt es keine Möglichkeit zur Selbstversorgung und ob sich passende, preiswerte Restaurants in unmittelbarer Nähe befinden, erfordert eine meist aufwendigere Recherche. Urlaubsguru empfiehlt hier einen gründlichen Vergleich: Oft ist das All-Inclusive-Paket nur unwesentlich teurer und man spart sich teure Restaurant- und Cafébesuche und gegebenenfalls auch die Kosten für den Weg dorthin.

Teures Vergnügen: Wenn jede Hotel-Annehmlichkeit Zusatzkosten verursacht
Ein häufig vorkommendes Ärgernis: Man entscheidet sich aufgrund des tollen Strands und der Liegen, des besonderen Yoga-Angebots oder eines außergewöhnlichen Wellnessbereichs für ein spezielles Hotel. Vor Ort angekommen setzt die große Enttäuschung ein, weil all das nicht im Übernachtungspreis inkludiert ist, sondern nur nach einer zusätzlichen Gebühr in Anspruch genommen werden kann. Deshalb gilt es insbesondere bei kurzfristigen Buchungen, die Inklusivleistungen genauestens zu überprüfen.

Erschreckende Mobilfunkkosten
Eigentlich ist das Thema seit Einführung des EU-Datenroamings ein leichtes, doch einige unerwartete Kostenfallen können auch beim Thema Mobilfunk lauern: Denn gerne vergessen Reisende, dass sich manche Länder zwar in Europa befinden, aber kein Mitglied der EU und somit in vielen Fällen nicht im EU-Datenroaming inbegriffen sind. Dies gilt beispielsweise für die Schweiz, Monaco, Albanien und nicht zu vergessen: Vatikanstadt.

Und ein besonderer Hinweis für Kreuzfahrt-Urlauberinnen und -Urlauber: Auf hoher See sollten unbedingt die mobilen Daten deaktiviert werden. Sobald sich das Schiff weiter von der Küste entfernt, wählt sich das Smartphone automatisch ins maritime Netz ein und das kann so richtig teuer werden.

Achtung, Verwechslungsgefahr: Versehentlich das falsche Reiseziel buchen
Es klingt absurd, passiert aber häufiger, als man annimmt: Einige Flughafencodes oder Städtenamen haben es in sich und werden bei einer kurzfristigen Buchung gerne mal verwechselt. So sind in der Vergangenheit bereits Reisende in Dhaka (in Bangladesch) statt in Dakar (im Senegal), in Bukarest (in Rumänien) statt in Budapest (in Ungarn) und auf Grenada (in der Karibik) statt in Granada (in Spanien) gelandet. Ein solcher vermeintlich kleiner Flüchtigkeitsfehler kann schnell zu einer teuren Umbuchung führen.

Alles schon gebucht, aber den Transfer vergessen?
Kurzfristig alles gebucht und scheinbar perfekt vorbereitet, doch dann steht man am Flughafen in der Urlaubsregion und merkt, dass es bis zum Hotel noch zwei Stunden Fahrzeit sind. Wer hier nicht bereits im Vorfeld für einen Transfer gesorgt hat, kann so bereits zu Urlaubsbeginn die gesamte Reisekasse stürzen. Denn spontane Taxifahrten können insbesondere ab dem Flughafen ziemlich teuer werden.

Quelle: www.urlaubsguru.de

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Urs Huebscher ist seit vielen Jahren Chefredaktor und Head of des PRESTIGE Travel Magazin. Er reist seit mehr als zwanzig Jahren durch die ganze Welt und hat fast alle Ecken dieser Welt schon gesehen. Seine Reportagen sind in den Print-Ausgaben des PRESTIGE Travel und im Luxus-Magazin PRESTIGE sowie auf deren Online-Seiten zu lesen. Weiter ist er Mitglied der Vereinigung Swiss Travel Communicators, dem führenden Schweizer Netzwerk für Reisejournalismus.