Über die vier Messetage verteilt informierten sich rund 5000 Besucher*innen an den 40 interaktiven Messeständen und an den
täglich 150 Vorträgen. Die Schweizer Reisebranche hat damit einen grossen Schritt in die digitale Zukunft gemacht.
Interaktive Messestände mit digitalen Unterlagen zum Herunterladen,
Videos zum Anklicken, per Chat, Audio- oder Videocall ansprechbares Standpersonal, zudem eine Vielzahl an Live-Vorträgen und Gewinnspielen – so sah das Angebot an der schweizweit ersten virtuellen Ferienmesse «Land in Sicht» (22.-25.4.) aus. Messeinitiant Cäsar Bolliger zufolge waren über die vier Messetage verteilt rund 5000 Besucher*innen durchschnittlich eine
knappe Stunde auf der Plattform aktiv. «Mein gestecktes Minimalziel haben wir damit exakt erreicht. Angesichts des wunderschönen Wochenend-wetters mit den erstmals wieder geöffneten Aussenterrassen bin ich damit recht zufrieden.»
Über die vier Tage haben 750 Aussteller-Avatare die Stände und Vorträge betreut. «Eine tolle Leistung», so Bolliger. Dominic Eckert, CEO von Aussteller Dreamtime Travel, sagt: «Das war absolutes Neuland für uns und unsere Kundinnen. Wir waren überrascht, wie gut es angenommen wurde.» Viele hätten sich über die aktuellen Reisebedingungen informieren
wollen. Aber vor allem längerfristige Reisepläne seien geschmiedet worden. «Gefragt waren zum Beispiel Costa Rica, Namibia und Ziele in Mittel- und Südamerika, aber auch Familienferien am Mittelmeer, etwa in Griechenland, Spanien und Italien. Aber nun müssen wir abwarten, wie sich die Bedingungen in den nächsten Wochen entwickeln.»
Tim Bachmann, CEO von Aussteller Hotelplan Suisse, meint: «Es war ein gelungener Anlass, professionell organisiert und durchgeführt. Auch die technische Plattform hat – abgesehen von kleinen Kinderkrankheiten am Anfang – sehr gut funktioniert. Natürlich hätten wir uns mehr Besucher erhofft. Aber das sonnige Wochenendwetter war eine grosse Konkurrenz.» Dennoch sei die Messe wertvoll für Hotelplan Suisse gewesen – auch als Erfahrung in Sachen Digitalisierung. «Unsere virtuellen Vorträge sind auf Interesse gestossen und es gab intensive Kontakte mit Reiseinteressierten.»
Positive Signalwirkung für die Branche
Cäsar Bolliger, der sich mit seiner Firma digitalnormal gmbh auf digitale Transformation spezialisiert hat, sieht vor allem die Signalwirkung der Messe als positiv – auch durch die grosse Medienpräsenz im Vorfeld. «Die sonst eher als konventionell wahrgenommene Reisebranche hat sich initiativ, flexibel und innovativ gezeigt und alle haben sich enorm
engagiert.» Zudem sei einmal mehr klar geworden, wie wichtig eine kompetente und persönliche Reiseberatung gerade in diesen Zeiten sei. Technisch sieht Bolliger vor allem die interaktive Videopräsentation und hybride Events (also eine Mischform aus real und digital) generell als absolutes Zukunftsmodell für die Reiseberatung. «In diese Richtung werde ich auf jeden Fall weiter mit der Branche zusammenarbeiten.»