Insiderblick auf Formentera: Inselmomente abseits des Gewöhnlichen

Urs Huebscher Von Urs Huebscher
4 Min. Lesezeit

Manche Orte fühlen sich sofort vertraut an – als hätte man sie schon lange gekannt, bevor man sie das erste Mal betritt. Formentera ist so ein Ort. Die kleinste bewohnte Baleareninsel ist stiller als Ibiza, sinnlicher als Mallorca und ursprünglicher, als Reisende es vom Mittelmeer erwarten. Wer die Insel nicht nur sehen, sondern wirklich erleben möchte, hört am besten auf jene, die sie kennen wie ihre Westentasche: das Team des legendären Gecko sowie des neuen, nachhaltigen Luxus-Refugiums Dunas de Formentera. Ihre Empfehlungen reichen von magischen Naturmomenten bis hin zu kulinarischen Entdeckungen – stets mit dem gewissen Extra.


Der perfekte Strandtag: Wo Formentera seine Postkartenkulisse zeigt
„Ses Illetes ist zwar kein Geheimtipp – aber zurecht berühmt. Das Wasser ist hier so klar, dass es fast unwirklich wirkt“, schwärmt Marco Schiralli, General Manager des Gecko. Wer es lieber ruhiger mag, findet an der Migjorn-Küste seinen Platz: einen 8 Kilometer langen weißen Traumstrand, der für viele die eigentliche Seele der Insel ist.


Meer Erleben: Vom Rad aufs SUP
„Formentera ist eine Fahrradinsel – flach, entschleunigt und voller kleiner Entdeckungen entlang der ‚Green Routes’“, erklärt Idioia Cucurull Puid, Duty Manager im Dunas de Formentera. Besonders beliebt: die Route zum Far de Cap de Barbaria, wo die Straße scheinbar im Horizont verschwindet. Wem das nicht reicht, der wechselt aufs Wasser: Schnorcheln in den Felsbuchten bei Es Caló, paddeln in türkisblauen Buchten oder eine Bootstour zur unbewohnten Insel Espalmador – Formentera ist ein Spielplatz für Wasserliebhabende.

Höhenwege & Lichtblicke
Ein Muss für alle, die sich nach Weite sehnen: der historische Camí de Sa Pujada – ein alter Römerweg, der spektakuläre Ausblicke auf Küste und Inland bietet. Da gerade im Sommer schnell hohe Temperaturen herrschen, gilt die Empfehlung: morgens oder zum Sonnenuntergang wandern. Für Frühaufsteher empfiehlt Idioia den Sonnenaufgang am Leuchtturm La Mola. Wer abends mehr Romantik als Rummel sucht: S’Estany des Peix bei La Savina – einer der schönsten Orte für ein Sundowner-Picknick.

Slow Food statt Szene-Hype
Kulinarisch punktet die Insel mit ehrlicher Raffinesse: Im Gecko wird abends Espetada gegrillt – Meeresfrüchte direkt vom Spieß, die nur wenige Schritte vom Ufer entfernt und mit der Meeresbrise in der Luft genossen werden. Im Dunas trifft fangfrischer Fisch auf Gemüse vom Markt, serviert mit Blick auf die Dünen und das Meer. Tipp: Weinverkostungen bei Cap de Barbaria oder Terramoll, zwei Boutique-Weingüter mit eigenem Charakter.


Inselmomente für Körper und Geist
„Yoga bei Sonnenaufgang mit Blick aufs Meer – das ist für viele Gäste ein Highlight“, erzählt Marco. Die täglichen Sessions im Garten des Hotels sowie Retreats mit internationalen Lehrern bieten die
perfekte Balance zwischen Aktivität und Achtsamkeit. Abends empfehlen beide Häuser: einfach mal das Licht ausmachen. „Die Sternenhimmel über Formentera sind unvergesslich – fast wie in der Wüste.“

Formentera ist kein Ort, den man besucht – es ist ein Ort, den man spürt. Und wer einmal da war, weiß: Es ist nicht die eine große Sehenswürdigkeit, die bleibt. Es sind die kleinen Dinge – ein Himmel voller Sterne. Eine Hängematte im Schatten. Das Gefühl, genau richtig zu sein.

Teile diesen Artikel
Folgen:
Urs Huebscher ist seit vielen Jahren Chefredaktor und Head of des PRESTIGE Travel Magazin. Er reist seit mehr als zwanzig Jahren durch die ganze Welt und hat fast alle Ecken dieser Welt schon gesehen. Seine Reportagen sind in den Print-Ausgaben des PRESTIGE Travel und im Luxus-Magazin PRESTIGE sowie auf deren Online-Seiten zu lesen. Weiter ist er Mitglied der Vereinigung Swiss Travel Communicators, dem führenden Schweizer Netzwerk für Reisejournalismus.