Fürstentum der Palmen, Kakteen und duftenden Rosen

Urs Huebscher Von Urs Huebscher
5 Min. Lesezeit

Warum Monaco besonders im Frühjahr eine Reise wert ist

Während sich hierzulande der Frühling langsam seinen Weg bahnt, erblüht die Französische Riviera bereits in einem Blumenmeer. Im Fürstentum Monaco tummeln sich auf einer Fläche von nur zwei Quadratkilometern zahlreiche Parks und Grünflächen mit prächtig buntem Blumenkleid. Diese überraschend grüne Seite hat Monaco vor allem seiner einstigen Landesherrin Fürstin Gracia Patricia zu verdanken, die den Stadtstaat mindestens so sehr prägte wie die hundert Jahre zuvor gegründete Spielbank. Neben ihrem karitativen Engagement hatte die Fürstin eine weitere große Leidenschaft: Gärten. Auf ihre Anregung hin und in ihrem Andenken entstanden viele von Monacos Parks. Wir laden Sie ein, die blühende Pracht wischen azurblauem Mittelmeer und steilen Gebirgshängen kennenzulernen.

®dtronquoy

Rosengarten der Prinzessin Grace

Die Lieblingsblumen der Fürstin waren Rosen. Uns so blühen im ihr gewidmeten Rosengarten nicht weniger als 8.000 Rosenstöcke. Insbesondere die Farben rot und weiß – die Nationalfarben der Monegassen – prägen das Bild. Der Rosengarten wurde 1984 zu Ehren und zum Gedenken der zwei Jahre zuvor bei einem Autounfall verstorbenen Fürstin auf Anweisung ihres Mannes SD-Fürst Rainier III. eröffnet. Rund um die aus der Werkstatt des niederländischen Bildhauers Kees Verkade stammende lebensgroße Bronzestatue der Schauspiellegende verbreiten gut 300 verschiedene Rosenarten ihren Duft. Eine Sorte trägt sogar den Namen der geliebten Landesmutter: Grace de Monaco.

© Fishman64

Japanischer Garten

Der Japanische Garten an der Avenue Princesse Grace im Stadtteil Larvotto wurde 1994 auf Wunsch der Fürstin und im Auftrag SD-Fürst Rainier III. von Monaco entworfen. Für die Gestaltung des 7.000 Quadratmeter umfassenden Gartens engagierte das Fürstenpaar den aus Japan stammende Landschaftsarchitekten Yasuo Beppu, dem Gewinner der Osaka Flower Exhibition von 1990. Die Platzierung der filigranen japanischen Hütten- und Brückenbauten folgt den strengen Prinzipien der Zen-Lehre, wobei japanische mit mediterranen Elementen gekonnt kombiniert wurden. So stammen beispielsweise die Bambushecken, die Ziegeln, die Steinlaternen sowie das Bauholz direkt aus Japan, während alle mediterranen Pflanzenarten drei Jahre lang von Beppu geschnitten und bearbeitet wurden, um ihnen ein japanisches Aussehen zu verleihen. Entsprechend der shintoistischen Tradition wurde der Garten 1992 von einem Shinto-Priester des Dazaifu-Tempels in Fukuoka gesegnet.

Die Gärten von Saint Martin

Genau zwischen dem Fürstenpalast von Monaco und dem Ozeanographischen Museum liegen die Gärten von Saint Martin. Diese 1816 errichtete Parkanlage ist die erste in Monaco. Ursprünglich von typisch mediterranen Pflanzen wie der Steineiche, der Myrte oder dem Pistazienbaum gesäumt, beherbergt der malerische Park heute auch exotischere Pflanzen. Zudem schlägt der Park durch die Platzierung von Skulpturen inmitten der grünen Flora eine Brücke zwischen Kunst und Botanik. Bänke in den schattigen Baumalleen laden nach einem Spaziergang durch die verwinkelten Gassen der Altstadt zum Verweilen ein.

© Pixachi

Die Kasinogärten

Mitten im Herzen des Stadtteils Monte-Carlo und vor dem weltberühmten Kasino liegt ein im französischen Stil angelegter Garten mit Wasserspielen und Grünflächen. Direkt daneben beginnt der Jardin de la Petite Afrique, der seine Besucher mit bunter Blumenpracht und dem Duft seltener Bäume begrüßt. Mitten durch diesen Garten führt der „Parcours des arbres patrimoniaux“, ein Baumlehrpfad, der sich durch den gesamten Stadtstaat zieht und über den teils sehr alten Baumbestand Monacos informiert.

©Ameller

Monacos Exotischer Garten

Hoch über dem Meer gedeihen an der Steilküste im Jardin Exotique über 7.000 Pflanzenarten in einem wunderschön in den Felsen gebauten Tropengarten. Hier versammeln sich Sukkulenten aus verschiedenen fernen Trockenzonen, unter anderem aus Mexiko, Südamerika oder Zentralafrika. Aussichtsplattformen bieten einen Panoramablick über das Fürstentum und das Meer. Besonderes Highlight: eine natürliche Höhle führt rund hundert Meter in die Tiefe. Fast auf Höhe des Meeresspiegels können Hobby-Höhlenforscher zwischen jahrhundertealten Stalaktiten und Stalagmiten wandeln. Derzeit ist der Garten für umfassende Restaurationsarbeiten geschlossen und begrüßt ab 2022 wieder Besucher.

Weitere Informationen zu Monaco unter www.visitmonaco.com.

GETAGGT:
Teile diesen Artikel
Folgen:
Urs Huebscher ist seit vielen Jahren Chefredaktor und Head of des PRESTIGE Travel Magazin. Er reist seit mehr als zwanzig Jahren durch die ganze Welt und hat fast alle Ecken dieser Welt schon gesehen. Seine Reportagen sind in den Print-Ausgaben des PRESTIGE Travel und im Luxus-Magazin PRESTIGE sowie auf deren Online-Seiten zu lesen. Weiter ist er Mitglied der Vereinigung Swiss Travel Communicators, dem führenden Schweizer Netzwerk für Reisejournalismus.