Frühlingsputz fürs Gewissen: Alten Handys ein zweites Leben schenken

Urs Huebscher Von Urs Huebscher
3 Min. Lesezeit

Der Frühling macht Lust darauf, alten Ballast loszuwerden – zum Beispiel die alten Handys, die bei 40% der Schweizerinnen und Schweizer zuhause in einer Schublade verstauben*. Werden sie zurückgegeben, bereitet verkaufen.ch sie zum Wiederverkauf auf oder recycelt sie fachgerecht. Wenn es um nachhaltige Handynutzung und Recyling geht, ist das Potenzial in der Schweiz nach wie vor gross.

Beim Ausmisten stossen wir immer wieder auf Gegenstände, die längst in Vergessenheit geraten sind. Bei 40% der Schweizerinnen und Schweizer hält mindestens ein ungenutztes Smartphone zuhause seinen Dornröschenschlaf. Anstatt es beim Frühlingsputz immer wieder zurück in die Schublade zu verbannen, könnten diese Handys recycelt oder wiederverkauft werden – damit wird nicht nur der Umwelt, sondern auch dem eigenen Portemonnaie etwas Gutes getan.

Millionen, die in Schubladen verstauben
Das sogenannte „Schubladen-Handy“, von dem schätzungsweise rund 8 Millionen Exemplare ungenutzt in Schweizer Schubladen liegen, könnte weitaus sinnvoller genutzt oder sogar zu Geld gemacht werden. “Nicht nur finanziell, sondern auch aus Umweltschutzgründen ist es wichtig, diese Geräte wiederzuverwenden”, sagt Thomas Huth, Co-CEO vom Onlineportal verkaufen.ch. “Obwohl das Bewusstsein immer weiter zunimmt, dass funktionierende Geräte weiter genutzt, weiter verkauft oder zumindest fachgerecht recycelt werden sollten, landen jedes Jahr allein in der Schweiz Millionen Geräte in den Schubladen.“ Verkaufen.ch kauft alte Geräte an und bereitet sie für den Wiederverkauf auf. 

Circular Economy und Handy-Recycling: Noch nicht genügend bekannt
Recycling und Secondhand sind in der Schweiz grosse Themen – doch was bei Kleidung oder PET-Flaschen Normalität ist, ist bei Handys noch nicht gleich präsent. “Bei Handys kommt es zum einen nicht so oft vor, dass man es entsorgen muss, andererseits kann ich es nicht einfach im nächsten Supermarkt einwerfen”, meint Thomas Huth. Der Co-CEO ist überzeugt, dass auch wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle spielen: „Wenn man 1’000 Schweizer Franken in ein Gerät investiert hat, neigt man dazu, es aufzubewahren, anstatt es abzugeben. Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass sie mehr Geld für ihr altes Gerät bekommen, wenn sie es unmittelbar nach der Anschaffung eines neuen verkaufen.” Das “Schubladen-Prinzip” ist also weder für die Umwelt, noch für das Portemonnaie sinnvoll. 

Grosses Potenzial für Nachhaltigkeit
In der modernen Welt ist das Handy ein unverzichtbarer Begleiter im Alltag geworden. Doch wenn es um die nachhaltige Nutzung von Smartphones geht, sieht Thomas Huth noch erheblichen Spielraum für Verbesserungen. „Wenn nur jedes zehnte Handy wiederverwendet würde, entspräche die dadurch eingesparte CO2-Menge der Emission von knapp 20 Millionen Autofahrten von Bern nach Zürich. Das zeigt, wie riesig das Potenzial für eine nachhaltigere Handy-Nutzung tatsächlich ist“, so Huth. Und diese nachhaltige Nutzung beginnt nicht erst beim Kauf eines Secondhand-Handys, sondern bereits zuhause mit der fachgerechten Rückgabe alter Geräte.

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Urs Huebscher ist seit vielen Jahren Chefredaktor und Head of des PRESTIGE Travel Magazin. Er reist seit mehr als zwanzig Jahren durch die ganze Welt und hat fast alle Ecken dieser Welt schon gesehen. Seine Reportagen sind in den Print-Ausgaben des PRESTIGE Travel und im Luxus-Magazin PRESTIGE sowie auf deren Online-Seiten zu lesen. Weiter ist er Mitglied der Vereinigung Swiss Travel Communicators, dem führenden Schweizer Netzwerk für Reisejournalismus.