Die Hotels Ermitage im Gstaad-Schönried und Beatus in Merligen sind durch ihre Geschichte eng miteinander verbunden.
Autor: Karl-Heinz Gödeckemayer
Im Jahr 1977 kauften die Hoteliers Heiner Lutz und Laurenz Schmid das Hotel Ermitage-Golf. Die Gründer Lutz und Schmid gelten als Wellness Pioniere in der Schweiz. Denn ein Solbad hat man bis dato in der Schweiz nicht gekannt. Das vormalige Golf-Hotel Ermitage wurde seitdem sukzessive weiterentwickelt. 1980 wurde das Chalet Solbad mit 37 neuen Zimmern eröffnet und 1998 die Wellness-Oase Vitalität mit Anwendungsraumen und Renovation des Saunaparks eingeweiht. 1993 kauften die Pioniere das Hotel Beatus am Thunersee, auch dieses Haus verfügte über ein Solbad. 2010 und 2011 bauten Lutz und Schmid nicht nur das Ermitage um, sondern realisierten auch neue Chalet-Bauten mit neun Wohnungen.
Seit dem 21. Dezember 2011 firmiert das Hotel unter dem Namen „ERMITAGE Wellness- & Spa-Hotel“. Zwischendurch wurde die Wellness-Oase auf 3700 m², einem neuen Innen- und Außen-Solbad, einer Cheminée-Lounge, einem thailändischen Ruhe- & Entspannungsraum und einem Fitness-Center erweitert. Heute gilt das Wellness-und Spa-Hotel Ermitage 96 Zimmern und Suiten und einer 3.700 m² großen Wellness-Oase als eines der erfolgreichsten Wellness-Hotels der Schweiz.
Das Hotel Ermitage Schönried ist umgeben von imposanten Bergen im Herzen des Berner Oberlandes. Gäste die das Haus betreten, fallen sofort die großen Panoramafenster in der Hotelhalle auf, die zugleich einen weiten Blick in die atemberaubende Bergwelt des Berner Oberlandes eröffnen. Im Umfeld des Hotels befinden sich 20 km Skipisten und Loipen, 300 km Wanderwege, 150 km Bikerouten sowie Klettersteigen, Seen und Flüssen. Eine Umgebung, die darauf wartet, entdeckt zu werden. Treffpunkt im Ermitage ist die Panoramahalle „Bärgblick“, diese bildet zugleich den sozialen Treffpunkt des Hotels. Die Halle ist auch der Ort, wo sich Gäste über das Aktivitätenprogramm des jeweiligen Tages informieren können. Dazu gehören beispielsweise Wanderungen im Saanenland mit den im Haus beschäftigten Natur-Guides oder Bewegungs-Angebote von Wassergymnastik bis hin zu Yoga und Qi Gong.
Spa-Bereich: Wellness-Oase mit Solbad
Die Besitzerfamilie des Ermitage wird auch deshalb als Wellness-Pioniere bezeichnet, weil sie 1979 die Basler Sole ins Berner Oberland transportieren ließen und das Hotel damit zum ersten Hallen- und Freisolbad in den Bergen wurde. Das Spa ist konzeptionell so ausgerichtet, dem Gast eine umfasse Erholung zu gewährleisten. Das beginnt beim runderneuerten Solbad mit warmem Wasser und einem Salzgehalt wie im Meer. Die verwendete Natursole stammt von den Vereinigten Rheinsalinen in Schweizerhalle, die aus 140 bis 400 Metern Tiefe gefördert wird. Die Natursole wird in einer optimalen Konzentration dem auf 35°C erwärmten Quell-Wasser beigemischt. Um die Entspannung zu vertiefen, steht den Gästen auch ein Sauna-Park zur Verfügung, bestehend aus diversen Saunen, einer Ladies Spa mit Sauna, Dampfbad und Tee-Ecke. Dazu kommen Whirlpool Aquadom und großzügige Ruheräume. Verstärkt wird das Wellness-Angebot durch Massage-Anwendungen. Empfehlenswert ist die Anti Stress Massage von Michaela Hladka.
Restaurantstuben mit mediterranen Touch
Neben dem vergrößerten Spa-Bereich bietet das Hotel auch ein umfangreiches gastronomisches Angebot. Abends kann sich der Gast in einer von sieben unterschiedlichen Stuben ein Menü aus eimischen und mediterranen Speisen zusammenstellen. Das Menü besteht aus Vorspeise, Suppe, Hauptmenü, Käse-Buffet und Desserts. Daneben gibt es noch alternative Vorspeisen und Hauptgänge. Die regionalen und saisonalen werden vom Küchenchef Giuseppe Colella mit dem eigenen mediterranen Touch präsentiert. Colella verwendet vorwiegend lokale Produkte, so wird z. B. der Lachs aus Graubünden und das Zanderfilet aus Frutigen bezogen.
Beatus Wellness- & Spa-Hotel am Thuner See
Vom Hotel Ermitage gelangt man mit dem Zug der SBB in 2 ½ Stunden zum Beatus in Merligen am Thuner See. Einen Teil der Strecke kann man mit dem Golden Pass Express fahren. Der Panoramazug beginnt in Interlaken und führt via Gstaad bis zum Endpunkt Montreux. Der Zug fährt bis zu viermal täglich und bietet dabei ununterbrochene Sicht auf das atemberaubende Panorama.
Im Hotel angekommen bietet bereits die Lounge einen bemerkenswerten Blick auf den Thuner See. Wenn man nach dem Check-in das Zimmer betritt, bekommt dieser Blick noch eine ganz andere Wirkung. Um das Haus und auch die Umgebung besser kennenzulernen, habe ich eine Bootsfahrt mit General-Direktor Sebastian Moser unternommen, der das Beatus seit 2017 leitet. Der Grundgedanke beider Hotels ist es ein ganzheitliches Wellnessprogramm, ein sogenanntes Rundum Sorglospaket inkl. Ausflugsprogramn anzubieten, sagt Moser. Die Bootsfahrt ist für Hotelgäste inklusive. Im Winter gibt es sogar Glühwein-Fahrten, erzählt Moser und im Mai und Juni kann man vom Boot sogar den Sonnenuntergang genießen. Auch eine Massage auf dem Boot ist möglich. Zu den interessanten Haltepunkten zählt Spiez, bekannt wegen dem Schloss und dem Hotel Belvedere. Vom Schiff aus ist auch der Weinberg zu sehen.
Bootsfahrten und Kulturprogramm am Abend
Zurück zum Hotel erklärt Moser, dass das Hotelgelände ca. 12.000 m² umfasst. Im Haupthaus stehen 71 Zimmer zur Verfügung, 80 Prozent davon mit Seeblick. Das Hotel legt nur im März eine Pause ein, um notwendige Reparaturarbeiten vorzunehmen. Wie das Ermitage beschäftigt auch das Beatus zwei Gästebetreuer, um den Gästen die umliegende Landschaft näher zu bringen. Daneben bietet das Beatus auch ein umfangreiches Kulturprogramm an, in der Regel einmal die Woche, bestehend aus Lesungen, Kleinkunst etc. Daneben gibt es noch das Terassen-Cafe Le Palmie, wo am Nachmittag Kaffee und Kuchen serviert wird, für Hotelgäste kostenlos. Frühstück und Abendessen werden im À-la-carte-Restaurant „Orangerie Restaurant & Bar“ eingenommen. Küchenchef Tim Adolphs kredenzt eine alpin-mediterrane Küche mit Fleisch- und Fischgerichten und vegetarischen und veganen Speisen.
Spa: Freibad mit Seeblick
Für das Beatus spricht die einzigartige Lage am Thunersee und das Sandstrand Meer-Feeling. Mittelpunkt der 2.000 m² umfassenden Spa ist das Frei-Solbad. Im Outdoor-Pool macht der Blick auf den See und die Berge süchtig. Neben den beiden Pools (Outdoor und Indoor) bietet das Hotel zwei Sauna Anlagen. Die Anlage Sauna Classics befindet sich außerhalb der Poolanlage während die Sauna Bamboo im Hotel integriert ist, bestehend aus zwei Saunen, einem Sole Dampfbad und einem Ruheraum. Im „Vitalita“ werden von den Therapeuten/-innen Massagen, Entspannungsbäder und Packungen angeboten.
Swiss Travel Pass: Mit der Bahn durch die Schweiz
Mit dem Swiss Travel Pass können Gäste aus dem Ausland die Schweiz bereisen. Bezugsberechtigt sind Personen mit ständigem Wohnsitz außerhalb der Schweiz und des Fürstentums Liechtensteins. Mit Blick auf das gut ausgebaute Bahnnetz und der vergleichsweise hohe Pünktlichkeit der SBB lohnt sich der Pass, zumal dieser Fahrten in der ersten Klasse berechtigt. Reisende aus Deutschland müssen ihre Tickets nur bis zur Grenze lösen, in der Regel bis Basel SBB, der größte Grenzbahnhof Europas. Für Gäste die z. B. das Ermitage in Gstaad-Schönried besuchen wollen, müssen zunächst in Bern und danach in Spiez umsteigen. Von Spiez aus fährt der GoldenPass-Express (in Richtung Montreux) nach Schönried. Die neue Reiseklasse „Prestige“ ist das Herzstück des neuen Zugs. Diese Reiseklasse bietet so ziemlich alles, was man von einer unvergesslichen Zugfahrt erwarten kann. In der Station Zweisinnen können Gäste in ihren bequemen Sitzen bleiben, während sich der Zug auf den zweiten Teil der Reise vorbereitet, der auf schmaleren Gleisen verläuft. Von Zweisimmen im Berner Oberland fährt der Premium-Panoramazug über Schöried weiter in Richtung Montreux. Auf dem Rückweg in Richtung Bern kann man mit dem Belle Epoque-Express Bahnromantik pur erleben. Der Zug vereint Komfort, Eleganz und Romantik und bietet eine Kulisse, die dem Orient-Express würdig ist.