Energietankstelle Südtirol

Urs Huebscher Von Urs Huebscher
5 Min. Lesezeit

Die heutige hektische und schnelllebige Welt verlangt uns eine Menge an Energie ab. Bei einer Frühlingswanderung durch die neu erwachte Natur lassen sich die Batterien wieder aufladen. Das Südtirol ist reich an Kraftorten, um energetische Kraft zu tanken.

Viele Orte im Südtirol strahlen eine ganz besondere Energie aus. Diese Kraftplätze reichen von historischen Kultstätten über mystische Burgen, Kapellen und Kirchen bis hin zu Aussichtspunkten von extremer Schönheit und atemberaubenden Landschaften. Sich in der Lebensenergie dieser Orte und in achtsamer Verbundenheit mit der Natur zu verlieren, um dem eigenen Körper im Frühling neue Energie zu verleihen, ist eine einzigartige Erfahrung. Ein Erlebnis zwischen Aussicht, Einsicht, Magie und Geschichte.
Wanderung zum Karlotten Kofel – Seit Jahrtausenden werden der markanten Gebirgsformation des Schlernmassivs mystische Kräfte zugeschrieben; ihre Schattenlinien sind zuverlässige geografische Markierungen für Kultstätten. An manchen Stellen wurden später Kirchen errichtet, andere sind heute bedeutende Ausgrabungsstätten oder werden ganz einfach als Orte wahrgenommen, die der Seele guttun. Der Karlotten Kofel ist ein Ort der Stille, der eine einzigartige Aussicht auf das imposante Schlernmassiv freigibt – und auf nicht weniger als sieben Kirchtürme. Ausgehend vom Dorfzentrum in Seis am Schlern führt der Wanderweg zum Karlotten Kofel – und zu Aussicht und Einsicht.

Foto: Helmuth Rier

Der mystische Tartscher Bühel – Der karge, glazial geformte Tartscher Bühel mit seinem romanischen Kirchlein St. Veit erhebt sich weithin sichtbar über die Malser Haide und bietet einen herrlichen Panoramablick auf Mals und das mittelalterliche Glurns. Er war schon in Vorzeit und Antike besiedelt und gilt als historisches Zentrum des Vinschgaus, um das sich Sagen und Anekdoten ranken. Unweit davon, hinter Schluderns, liegt die archäologische Grabungsstätte Ganglegg, die am besten erforschte Höhensiedlung der Bronze- und Eisenzeit im gesamten Alpenraum. Sämtliche Funde sind im «Vinschger Museum» zu sehen. Eine gemütliche Rundwanderung führt von Glurns zur mythen- und sagenumwobenen Erhebung des Tartscher Bühels.

Kraft- und Kultplätze in Partschins – Während der späten Jungsteinzeit waren die ersten
Siedler am Partschinser Sonnenberg einfache Jäger und Sammler; später sesshafte Bauern, welche ihre Hütten an sicheren und trockenen Stellen erbauten. Auf Hügeln und erhöhten Punkten errichteten die Urmenschen Kultstätten für Ihre Götter. Dabei wählten sie besondere Kraftplätze für ihre Kulthandlungen. Anhöhen mit weiten Ausblicken ins Tal wurden als heilige Orte verehrt – in vorchristlicher Zeit vermutete man dort den Sitz der Götter und die Menschen fühlten sich ihnen dort am nächsten. Die Überreste dieser prähistorischen Kult- und Wohnstätten sind bei einer Wanderung entlang des Partschinser
Sagenweges zu bestaunen. Eine geheimnisumwobene Rundwanderung zu vorgeschichtlichen Siedlungs- und Kultstätten.

Castelfeder, ein Kraftort mit Geschichte – Der Hügel Castelfeder ist eine uralte Kulturlandschaft mit Siedlungsspuren aus der Stein- und Bronzezeit. Die Reste einer Burganlage, eine sagenumwobene Fruchtbarkeitsrutsche, Schalensteine und die Mauern der Barbarakapelle zeugen von mystischer Vergangenheit. Ein wahrer Kraftort und ein beliebtes Ausflugsziel, insbesondere im Frühling. Anhöhen mit weiten Ausblicken ins Tal wurden oft als heilige Orte verehrt – hier ist man dem Himmel näher als sonst wo. Zu empfehlen ist die Geniessertour zur Ruine und Biotop Castelfeder. Die Wanderung startet in Auer und führt an Mauerresten vorbei bis hinauf zum höchsten Punkt des Hügels. Dieser besondere Kraftplatz bietet herrliche Ausblicke und ist ein Ort der Ruhe und Entspannung.

Foto: Klaus Pegger

St. Hippolyt in Naraun – Im Norden von Tisens erhebt sich der weitum sichtbare Hügel von St. Hippolyt. Seine exponierte Lage machte ihn zu einem der ältesten urgeschichtlichen Siedlungsplätze Südtirols; er wurde bereits in der Jungsteinzeit von Menschen aufgesucht. Aufgrund seiner markanten Erscheinung, seiner guten Erreichbarkeit und seines atemberaubenden Rundumblickes ist er nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, sondern strahlt schon seit jeher eine besondere Atmosphäre auf die Menschen aus: Die Aura dieses Kraftortes lädt zur inneren Einkehr ein. Der Hügel von St. Hippolyt ist von Tisens bequem über eine breite Forststrasse zu erreichen – nach einer leichten Wanderung bietet sich ein atemberaubendes Panorama, das von den Spitzen der Texelgruppe hoch über Meran bis weit hinunter nach Bozen reicht.

suedtirol.info/de

GETAGGT:
Teile diesen Artikel
Folgen:
Urs Huebscher ist seit vielen Jahren Chefredaktor und Head of des PRESTIGE Travel Magazin. Er reist seit mehr als zwanzig Jahren durch die ganze Welt und hat fast alle Ecken dieser Welt schon gesehen. Seine Reportagen sind in den Print-Ausgaben des PRESTIGE Travel und im Luxus-Magazin PRESTIGE sowie auf deren Online-Seiten zu lesen. Weiter ist er Mitglied der Vereinigung Swiss Travel Communicators, dem führenden Schweizer Netzwerk für Reisejournalismus.