Die deutsche Nordsee ist ein attraktives Ganzjahresreiseziel. Kein Wunder: menschenleere Strände, verlassene Dünenstege und einsame Deiche, die den Sturmfluten trotzen. Gerade die ruhigere Jahreszeit an der Küste bietet eine traumhafte Kulisse zur eigenen Entschleunigung, für die Reise zu sich selbst. Ob Wellnessbehandlungen, lange Strandspaziergänge, einmalige Wattwanderungen, interessante Nordseegäste oder besondere Zeremonien – der Herbst und der Winter an der deutschen Nordsee sind zum Verlieben.
Das Meer gibt’s her – Strandgutfunde an der Nordsee
Sturmzeit ist Strandgutzeit – und was man an der Nordseeküste alles finden kann, ist erstaunlich: Da gibt es Kunst aus Holz und Metall, die die See formte. Da gibt es feinen Schmuck aus Scherben, die das Meer zu halben Edelsteinen polierte. Strandgut sucht man nicht, man findet es. Es lässt sich von denjenigen finden, die mit offenen Augen am Strand unterwegs sind – mit Blick für das Kuriose oder Kostbare, für das Schöne und Skurrile. Besonders am Morgen nach einer stürmischen Nacht liegt viel Interessantes am Strand. An der deutschen Nordsee finden regelmässig «Spülsaumwanderungen» statt. Der Spülsaum markiert den höchsten Wasserstand der letzten Flut beziehungsweise die Linie, bis zu der die Wellen gelaufen sind. Man bezeichnet ihn auch als Flutsaum. Hier wird alles zusammengeschwemmt, was im Meer treibt.
Das Wattenmeer neu entdecken
Eine Wattwanderung durch das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer ist ein einmaliges Erlebnis. Zu Fuss über den Meeresgrund zu laufen, wo sich vor ein paar Stunden das Meer noch meterhoch auftürmte, ist unbeschreiblich. In der kalten Jahreszeit ist das Erlebnis Wattwanderung noch einmal ganz anders – intensiver. Die Farben des Himmels sind bei entsprechendem Wetter malerisch schön wie sonst selten. Eine Wattwanderung hinaus zu den grossen Prielen, den «Flüssen» auf dem Meeresboden, oder zu Inseln und Halligen ist ein wunderbares Erlebnis, im Winter ist es zudem sehr exklusiv. Bei entsprechender Witterung ist die Luft im Winter besonders klar und es entsteht das Gefühl, in einer unendlichen Leere unterwegs zu sein. Auch das Licht ist anders, es scheint zu strömen und zu fluten. Dasselbe tun die Seehunde auf ihren Sandbänken schliesslich auch. Aus nächster Nähe lassen sich die Meeressäuger in einer der beiden Seehundstationen an der Nordsee betrachten, entweder in Norddeich oder in Friedrichskoog – ganzjährig. Dort werden Heuler wieder aufgepäppelt, bis sie bereit für das Leben in der Nordsee sind. Für die Besucher sind die zwei- bis dreimal täglichen Fütterungen der Tiere besonders sehenswert.
Gefiederte Besucher auf Stippvisite an der deutschen Nordsee
Im Herbst rasten Millionen Zugvögel an der Nordseeküste – und nicht wenige bleiben als Wintergäste. Wenn die grossen Schwärme mit sehnsuchtsvollen Rufen fliegen oder zehntausende Vögel auf den Wiesen stehen, dann ist das ein Naturschauspiel auf grosser Bühne mit Gänsehautgarantie.
Im Wattenmeer leben riesige Mengen an Wattwürmern, Muscheln, Fischen und Krebsen – ein gedeckter Tisch für die Zugvögel, die hier auf ihrem Weg aus den arktischen Gebieten Europas, Nordwestsibiriens und teilweise sogar aus Nordkanada in Richtung warme Gefilde vorbeikommen. Ausgehungert vom langen Flug nutzen jedes Jahr zehn bis zwölf Millionen Zugvögel die Gelegenheit, sich hier zu stärken und frische Kräfte für den Weiterflug zu sammeln. Besonders gut kann dieses Schauspiel bei den jährlichen Zugvogeltagen im Oktober oder beim Westküsten-Vogelkiek erlebt werden.
Kultur zum Trinken
Tee gibt es auch in der Schweiz. Aber eine echte Teetied (plattdeutsch für «Teezeit») mit traditioneller Zeremonie gibt es nur an der Nordsee. Wer eine solche einmal mitgemacht hat, versteht, warum die Einheimischen durch nichts aus der Ruhe zu bringen sind. Die Teetied erwärmt, entspannt und entschleunigt.
Wer seinen Tee genauso wie die Einwohner an der Nordseeküste trinken möchte, besucht dazu am besten eine der vielen Teestuben in der Region. Wen hingegen jetzt zusätzlich noch der Wissensdurst gepackt hat, erfährt im Teemuseum in Norden alles über dieses heisse Nationalgetränk.
Thalasso – Gesundheit und Entschleunigung
Salz auf der Haut und eine erfrischende Brise vom Meer – das sind nur einige der Zutaten, aus denen sich das berühmte Reizklima an der Nordsee zusammensetzt. Spaziergänge am Flutsaum der Nordsee sind daher nicht nur gut für die Kondition, sondern auch pure Heilkraft. Denn mit jedem Atemzug wird jene Mischung aus fein zerstäubtem Meerwasser, Salz, Jod und Spurenelementen in die Lunge gepustet. Eine ideale Ergänzung zu den natürlichen Heilfaktoren bilden die Wellness-Einrichtungen entlang der Küste und auf den Inseln, die mit Thalasso-Anwendungen und Heilschlick ebenfalls auf die Heilkräfte des Meeres setzen.
Übernachtungsempfehlung für die niedersächsische Küste
Kulinarik mit Ausblick, Sauna mit Ausblick – es gibt kaum etwas Schöneres, als nach einer (Watt-)Wanderung einzukehren und sich bei regionalen Köstlichkeiten wieder aufzuwärmen. Mitten im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer liegt das Atlantic Hotel mit dem Restaurant Harbour View. Das «Watt’n Menü» bringt dort den Geschmack der Wattenmeer-Region auf den Teller. Danach können die Gäste in den Superior-Zimmern des Hotels die Füsse hochlegen und einen einzigartigen Ausblick über das Hafenbecken und den Jadebusen geniessen. Um dieses Erlebnis am Welterbe abzurunden, empfiehlt sich ein Besuch des hoteleigenen Spas, das sich über 1000 Quadratmeter mit Pool, Sauna, Dampfbad und Co erstreckt.
https://www.atlantic-hotels.de/hotel-wilhelmshaven/
Übernachtungsempfehlung für die ostfriesischen Inseln
Die «Villa Düne» ist die erste Adresse auf der Nordseeinsel Borkum. Erst im Mai 2021 wurde die Villa des Inselhotels VierJahresZeiten auf Borkum eröffnet und setzt bereits neue Massstäbe. 16 Premium-Suiten befinden sich im Erweiterungsneubau des Inselhotels VierJahresZeiten, die nicht nur durch ein modernes, exklusives Interieur, sondern auch durch die vielen Details und nicht zuletzt durch den herrlichen Ausblick über die Insel überzeugen. Alle Premium-Suiten verfügen über eine Ausstattung der Luxusklasse sowie Balkon und Terrasse und sind zum Teil mit Kaminofen oder eigener Sauna ausgestattet. Das Hotel selbst wurde im Jahre 1888 als «Bahnhofshotel Dabelstein» eröffnet und stand als erstes und einziges Hotel ganzjährig den Inselbesuchern zur Verfügung. Heute ist das Borkumer Inselhotel ein modernes Feriendomizil, welches allen Ansprüchen an einen Aufenthalt der Extraklasse gerecht wird.
www.inselhotel.de
Titelbild: Oliver Franke www.nordseetourismus.de