Die Kirschblüte in Yamaguchi

Urs Huebscher Von Urs Huebscher
27 Min. Lesezeit

Einer der Höhepunkte des Jahres ist in Japan die Hanami-Saison, in der die Kirschblüten die Parks und die umliegende Natur in ein zartes Rosa tauchen. Hanami (japanisch 花見, „Blüten betrachten“), meist in der Höflichkeitsform O-Hanami, ist die japanische Tradition, in jedem Frühjahr mit sogenannten „Kirschblütenfesten“ die Schönheit der in Blüte stehenden Kirschbäume zu feiern. 

Dieser idyllische Moment ist bei den Japanern sehr beliebt, und sie treffen sich im ganzen Land in den Parks (zur Zeit unter Beachtung der Abstandsregeln), um zu picknicken und den Tanz der Sakura-Blütenblätter zu bewundern. In der Präfektur Yamaguchi (der westlichsten Region der Insel Honshu)  gibt es zahlreiche Spots, an denen man die Hanami-Saison abseits der üblichen Touristenpfade erleben kann.

Yamaguchi liegt im südwestlichen Teil der japanischen Hauptinsel Honshu und ist für seine ländliche Schönheit und zahlreiche historische Sehenswürdigkeiten bekannt. Es gibt viele spektakuläre Orte in der Präfektur, sowohl natürliche als auch von Menschenhand geschaffene. Zu den Naturwundern in Yamaguchi zählen eine Reihe von ruhigen, idyllischen Stränden sowie Akiyoshido, eine der größten Kalksteinhöhlen Japans. Außerdem gibt es unzählige schöne Städte und Dörfer mit gut erhaltenen Schreinen und Burgen zu besichtigen. Darunter auch die Stadt Shimonoseki, welche für ihren beeindruckenden Fischmarkt bekannt ist.

Die besten Spots zur Hanami-Saison

■ Die Kintai-Brücke 

Diese Brücke wurde zu einem der ikonischsten Orte Japans gewählt und ist eine der drei bekanntesten Brücken des Landes. Geschmückt mit zahlreichen Kirschbäumen ist der Anblick der Brücke während der Blütezeit sowohl tagsüber als auch nachts atemberaubend.

■ Der Tokusa-Hachimangu-Schrein 

Der Tokusa-Hachimangu-Schrein ist berühmt für seine Trauerkirschen. Auf beiden Seiten des Weges, der an den Schrein heranführt, reihen sich die Kirschbäume aneinander. Während der Blütezeit entsteht ein Tunnel, durch den man unter den Sakura-Blüten hindurchgehen kann, was eine bezaubernde Atmosphäre schafft. Jedes Jahr findet im Schrein ein Hanami-Fest statt, wenn die Blumen ihre schönste Pracht entfalten. 

■ Der Tokiwa-Park 

Im Frühling stehen die 3500 Kirschbäume (überwiegend zur Yoshino-Sorte gehörend) im Tokiwa-Park in voller Blüte. Der Park wurde erst kürzlich zu einem der besten japanischen Spots, um die Kirschblüte zu erleben, gewählt. Neben seinen Kirschbäumen bietet der Park auch noch andere Attraktionen wie einen Kinderspielplatz, einen Zoo und ein Museum – perfekt für einen ganztägigen Besuch.

■ Der Kozan-Park und seine fünfstöckige Pagode (Rurikuji)

Im Kozan-Park haben 170 Kirschbäume ihr Zuhause gefunden. Im Frühling strömen Besucher herbei, um die Rurikuji-Pagode (ein japanischer Nationalschatz) zu fotografieren, die von unzähligen blühenden Kirschbäumen umringt wird. Dank einer besonderen Lichterinszenierung kann man hier auch nachts spazieren gehen.

Die ausgedehnte Setouchi-Region besteht aus 7 Präfekturen: Hyogo, Okayama, Hiroshima, Yamaguchi, Tokushima, Kagawa und Ehime, die alle im Binnenmeergebiet Japans liegen. Zwischen der südlichen Insel Honshu und der Insel Shikoku gelegen, ist die Region Setouchi, die auch den Spitznamen „Mittelmeer Japans“ trägt, ein großer Archipel, der aus mehr als 700 Inseln besteht, von denen einige – wie die von Naoshima oder Teshima – sehr bekannt sind und auf denen viele Werke der zeitgenössischen Kunst gedeihen. Alle drei Jahre findet hier in Setouchi die Triennale für zeitgenössische Kunst statt.

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Urs Huebscher ist seit vielen Jahren Chefredaktor und Head of des PRESTIGE Travel Magazin. Er reist seit mehr als zwanzig Jahren durch die ganze Welt und hat fast alle Ecken dieser Welt schon gesehen. Seine Reportagen sind in den Print-Ausgaben des PRESTIGE Travel und im Luxus-Magazin PRESTIGE sowie auf deren Online-Seiten zu lesen. Weiter ist er Mitglied der Vereinigung Swiss Travel Communicators, dem führenden Schweizer Netzwerk für Reisejournalismus.