Die meisten Touristen erleben den wunderbaren Landstrich im Süden Portugals zur Ferienzeit im Sommer. Die Algarve steht dann vor allem für unbeschwertes Badevergnügen an den kilometerlangen, feinsandigen Atlantikstränden, aber auch für überfüllte Ferienzentren. Dabei ist Portugals Sonnenküste mit über 3 000 Sonnenstunden zu jeder Jahreszeit attraktiv, und auch im Winter lohnt ein Besuch. Was die Algarve ab November als wärmste Küstenregion des europäischen Kontinents bietet, geht im Norden Deutschlands glatt als Sommer durch. Die Temperaturen sinken nachts kaum unter sieben Grad, nachmittags werden oft angenehme 15 bis 20 Grad erreicht. Das Wasser am Mittelmeer allerdings lädt kaum zum Baden ein, und im Westen dominiert die Frische des Atlantiks.
Autor und Bilder: Detlef Berg
Das angenehme Klima und günstige Preise sind Gründe dafür, dass immer mehr Besucher, die nicht mehr berufstätig sind oder vom Home Office aus arbeiten können, an der Algarve sogar überwintern und damit der dunklen und kalten Jahreszeit zu Hause entfliehen.
Genügend Abwechslung ist garantiert. Viele Touristen haben zum Beispiel das Wandern in der Natur für sich entdeckt. An der Küste und auch im Hinterland gibt es unzählige Wege, die zu kleineren oder auch ausgedehnten und mehrtägigen Wanderungen einladen.
Eine der schönsten Touren ist der „Seven Hanging Valleys Trail“ bei Carvoeiro. „Im Sommer sind auf diesem Weg zu viele Wanderer unterwegs“, bestätigt unser Guide Andre Costa. „Jetzt im Winter haben wir den knapp sechs Kilometer langen Küstenpfad aber fast für uns allein“. Und wirklich – wir treffen nur wenige Wanderer. Startpunkt ist die Praia de Vale Centeanes.
Der Strand bietet erste schöne Ausblicke auf die Steilküste. Links davon führen Treppen hoch hinauf auf die Klippen. Der Pfad führt entlang der Küstenlinie bis zum Farol de Alfanzina, einem Leuchtturm hoch über den Klippen. Er kann nicht besichtigt werden, bildet aber ein schönes Fotomotiv. Wir passieren kleine Kiefernwälder und genießen immer wieder die Aussicht auf das Meer. Dann führt eine schmale Treppe durch eine Höhle hinunter zur Praia do Carvalho, einem jetzt fast menschenleeren Strand, begrenzt von bizarren Felsformationen. Der Weg führt weiter zum Fischerdorf Benagil mit einer atemberaubend schönen Höhle, in die wir durch deren natürliche Öffnung in der Decke schauen.
Den Nachmittag verbringen wir im Spa unseres Hotels, dem Vila Vita Parc, das im Stil eines typischen Küstendorfes angelegt ist und höchsten Komfort bietet. Am Abend lassen wir uns von Hans Neuner in seinem mit zwei Sternen ausgezeichneten Restaurant Ocean verwöhnen. Er kocht einfach großartig!
Viel lebhafter geht es im Domes Lake Hotel zu. Schließlich ist das Hotel vor allem für Familien mit Kindern konzipiert. Auch sie kommen im Winter auf ihre Kosten. Oft verbringen Opa und Oma schöne Ferientage mit ihren Enkelkindern. Die Kleinen können im Garten unter Anleitung selbt Kräuter pflanzen oder erste Übungsstunden im Golf nehmen.
Auch das Martinhal Hotel in Sagres bietet Zimmer und Villen für die ganze Familie. Die Betreuung der Kinder erfolgt in fünf verschiedenen Altersgruppen, und sogar für Krippenkinder ist gesorgt.
Sagres liegt am westlichen Ende der Algarve. Die raue See mit ihren mächtigen Wellen machen hier die Strände das ganze Jahr über zu einem Eldorado für Surfer. Es muss ein großartiges Gefühl sein, nur auf einem Brett stehend die gewaltige Kraft der Natur zu spüren.
Wir bleiben besser an Land und besichtigen die Festung Fortoleza de Beliche aus dem 17. Jahrhundert, die sich hoch über den Klippen erhebt. Beim 1,5 Kilometer langen Rundgang lassen wir uns den Wind ins Gesicht blasen und schauen hinüber zum Cabo de Sao de Vicente mit seinem strahlend weißen Leuchtturm. Er markiert den westlichsten Punkt Europas, der bis zum 13. Jahrhundert auch als das Ende der Welt galt.
www.visitportugal.com; www.vilavitaparc.com; www.domesresorts.com; www.martinhal.com; www.sunnycars.de
Titelbild: Sonnenuntergang in Sagres