Im Südtirol gibt es zahlreiche, noch unbekannte Orte, welche den Hotspots in aller Munde um Nichts nachstehen. Zeit also, die geheimen Coldspots und Zauberecken Südtirols zu entdecken.
Seit Ausbruch der Pandemie sind Fernreisen ziemlich out und Ferien an nahen Destinationen liegen voll im Trend. Dies hatte bereits letzten Sommer zur Folge, dass gewisse Hotspots, welche man von schönen Bildern kennt, völlig überlaufen wurden. Gerade eine Destination wie Südtirol wartet jedoch mit unzähligen nicht minder schönen Fleckchen Erde auf, die genau so schön, aber noch weitgehend unbekannt sind. Einige Geheimtipps:
Mühlwald-Tal im Osten
Seit jeher hat die bäuerliche Kultur im Mühlwalder Tal die Landschaft und Menschen geprägt. Der Weg durch dieses Seitental des Ahrntals führt an alten Bauernhöfen, stillgelegten Mühlen und Sägewerken vorbei – stumme Zeugen eines nicht immer einfachen Lebens. Auf der Kaserstatt stellt Senner Ernst Steiner Graukäse mit viel Geschick und in reiner Handarbeit aus der übriggebliebenen Magermilch her, nachdem der Rahm abgeschöpft wurde. Nach der Gerinnung wird die Milch erwärmt, sodass ein Käsebruch entsteht. Der so gewonnene Almkäse reift dann einige Wochen lang und nimmt sein unverwechselbares Aroma an. Der graugrüne Naturschimmel gibt dem Graukäse seinen Namen.
Eingebettet im Naturpark
In der Mitte Südtirols befindet sich Altrei – das behagliche Dörfchen liegt eingebettet im Naturpark Trudner Horn, der zu den artenreichsten im Südtirol gehört. Während im Nordosten ein raueres Klima herrscht, liegt das südwestliche Gebiet in der submediterranen Klimazone. Ab September werden verschiedene geführte Wanderungen am Trudner Horn angeboten. Wer auf der Suche nach dem besonderen Geschmackserlebnis ist, wird in Altrei fündig: Früher war Kaffee ein wahres Luxusgut, als Ersatz wurde im kleinen Dorf Altrei aus den gerösteten Samen einer ganz speziellen Lupinenart ein Kaffee gemacht, der keiner ist – der Voltruier Lupinen-Kaffee.
Barbians südlicher Reiz
Der Reiz beginnt mit einem schiefen Kirchturm – dennoch hängt hier der Feriensegen vollkommen gerade. In sonniger Mittelgebirgslage auf 830 Metern Höhe ist die Idylle noch so, wie sie für erlebnisreiche Tage gerade richtig ist. Gemütliche Weiler schmiegen sich an die sanften Hänge, dazwischen befinden sich Wanderwege, historische Strassen und Wasserfälle. Ein besonderes Naturschauspiel sind die Barbianer Wasserfälle: Der Ganderbach, der bei Kollmann in den Eisack fliesst, stürzt bei der Überwindung des Höhenunterschiedes von 1 510 Metern über mehrere Felsstufen. Jeden Donnerstag wird hier eine geführte Wanderung nach Kneipp angeboten. Vitaminreich und köstlich ist die Barbianer Zwetschke, welche bis weit in das 20. Jahrhundert ein wichtiges Exportgut des südlichen Eisacktals war. Noch heute verwöhnen die kleinen, besonders süssen Steinfrüchte den Gaumen – ob als Marmelade, im Risotto oder zur Entenbrust.