Bitcoin als Geldanlage auf Reisen: Lohnt sich das noch?

Urs Huebscher Von Urs Huebscher
6 Min. Lesezeit

Der Begriff „Kryptowährung“ gehört dieser Tage wie selbstverständlich zum ganz normalen Sprachgebrauch. Diese Tatsache hat die Bezeichnung im Wesentlichen der Kryptowährung schlechthin zu verdanken – Bitcoin. Bitcoin hat einen kometenhaften Aufstieg hinter sich und das Dogma der „Pseudowährung aus dem Darknet“ längst abstreifen können. Diese positive Entwicklung in der öffentlichen Wahrnehmung führt dazu, dass Bitcoin mehr und mehr als gängiges Zahlungsinstrument in unseren Alltag einkehrt.

Die Anzahl der Geschäfte ausserhalb des Internets, in denen mit dem Star unter den Kryptowährungen bezahlt werden kann, steigt von Tag zu Tag. Das natürliche Habitat des Bitcoin ist jedoch nach wie vor die virtuelle Welt und so wird die Tatsache, dass sich BTC als akzeptiertes Zahlungsmittel mittlerweile über viele Branchen erstreckt, in der Kryptoszene wohlwollend zur Kenntnis genommen. Da Bitcoin allerdings die astronomische Wertsteigerungsraten bereits hinter sich gelassen hat, stellt sich vielen Menschen die Frage, ob es sich überhaupt noch lohnt, in die Mutter aller Kryptowährungen zu investieren.

Ein Blick auf die Kursentwicklung
Wurde Bitcoin anfangs von vielen Fachleuten nur als kurzweiliger Trend ohne Substanz wahrgenommen, staunten genau diese Experten nicht schlecht, als der Kurs nach und nach in schwindelerregende Höhen vorstiess. Auch wenn der Kurs nach dem Rekordhoch von etwa 16’000 CHF zum Ende des Jahres 2017 zunächst einmal massiv nachgab und sich in der darauffolgenden Zeit ein wenig durchwachsen zeigte, konnte sich der Wert mittelfristig wieder stabilisieren und hat sich derzeit bei etwa 10’000 CHF eingependelt.

Derzeit allerdings kündigt sich eine Verknappung der Währung an, was laut Experten zu einem mittelfristigen Kurs von über 20’000 CHF führen kann. Wer also denkt, der Höhepunkt im Jahr 2017 könne nicht mehr getoppt werden und Bitcoin habe sein Pulver gewissermassen verschossen, könnte einem fatalen und vor allem teuren Irrtum aufliegen. Nach wie vor also lohnt es sich durchaus, in BTC zu investieren.

Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen
Abgesehen von der rein spekulativen Komponente bietet BTC noch einen weiteren, ganz pragmatischen Nutzen. Immer mehr Unternehmen und Geschäfte in der Offline-Welt gehen nämlich mittlerweile ebenfalls dazu über, Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Wer sich nun beispielsweise auf Reisen zu einem der unzähligen attraktiven Destinationen begibt, kann mit Bitcoin ganz elegant die Umtauscharie an einschlägigen Wechselstuben vermeiden. Wer im Ausland genügend BTC auf seinem E-Wallet vorweisen kann; für den ergeben sich alle praktischen Vorteile des bargeldlosen Zahlens. Und wenn nach der Reise BTC auf dem virtuellen Konto übrig bleiben – kein Problem. Schliesslich kann das Guthaben dann mit Blick auf die künftige Entwicklung als Investition angesehen werden.

Natürlich ist immer auch Schatten, wo es Licht gibt und so trotz aller Vorteile des BTC besteht auch immer die Gefahr, im Fall der Fälle einen Totalverlust zu erleiden. Niemand kann schliesslich garantieren, dass der Bitcoin, durch welche Gründe auch immer, irgendwann doch mal ins Bodenlose stürzt und sich plötzlich niemand mehr für den BTC interessiert. Möglicherweise haben ihm dann andere Kryptowährungen den Rang abgelaufen oder aber die ganze Thematik lockt niemanden mehr hinterm Ofen vor. Auch wenn ein solches Szenario eher unrealistisch erscheint, so ist es dennoch nicht komplett auszuschliessen.

Bitcoin statt Bankkonto?
Nicht wenige fachkundige Stimmen sind der Ansicht, dass der Bitcoin langfristig das konventionelle Girokonto ersetzen wird. Eine derart gewagte Prognose anzustellen, mag vielen Menschen zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch ein wenig abenteuerlich erscheinen. Allerdings sollte man sich bei aller berechtigten Skepsis hinsichtlich dieser Einschätzung auch immer die Frage stellen, ob man zu Anfang des BTC eine Vorhersage, der zufolge der Wert des Bitcoin auf mehr als 16’000 CHF steigen wird, nicht ebenfalls ins Land der Phantastereien verbannt hätte.

Prinzipiell erscheint es also fast ein wenig verwegen, ein solches Szenario kategorisch auszuschliessen. Nur die kühnsten Optimisten hätten sich den Erfolg des Bitcoin erträumen können, als dieser einst seine Geburtsstunde erlebte. Insofern darf man gespannt darauf sein, wozu diese bekannteste Kryptowährung künftig noch im Stande sein wird.

Fazit
Abschliessend lässt sich bei genauerem Hinsehen durchaus konstatieren, dass eine Investition in BTC nach wie vor lohnenswert erscheint. Auch wenn das Risiko eines Totalverlustes, wie bei vielen anderen Investments auch, allgegenwärtig ist, so ist dem Bitcoin aus derzeitiger Sicht eine mehr als solide Zukunft beschieden. Zu offensichtlich sind die Vorzüge der Kryptowährungen im Allgemeinen und des Bitcoin im Speziellen, als dass sie ignoriert werden könnten. Das bestätigt auch der Trend, dass immer mehr Geschäfte, online wie offline, dazu übergehen, ihre Zahlungsmethoden entsprechend zu erweitern.

Eine solche Entscheidung wird von den betreffenden Unternehmen gewiss nicht auf der alljährlichen Firmenfeier ausgewürfelt. Man reagiert letztlich nur auf die Nachfrage, um konkurrenzfähig zu bleiben. Und genau diese offensichtliche Nachfrage ist es, welche die Zukunft des Bitcoins in einem positiven Licht erscheinen lässt. Und selbst wer den BTC nicht als Investment sieht, kann immer noch von den nicht von der Hand zu weisenden Vorteilen im Zahlungsverkehr profitieren.

Foto-Quelle: https://unsplash.com/photos/aUHr4gcQCCE

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Urs Huebscher ist seit vielen Jahren Chefredaktor und Head of des PRESTIGE Travel Magazin. Er reist seit mehr als zwanzig Jahren durch die ganze Welt und hat fast alle Ecken dieser Welt schon gesehen. Seine Reportagen sind in den Print-Ausgaben des PRESTIGE Travel und im Luxus-Magazin PRESTIGE sowie auf deren Online-Seiten zu lesen. Weiter ist er Mitglied der Vereinigung Swiss Travel Communicators, dem führenden Schweizer Netzwerk für Reisejournalismus.