Bewegter Winter in Vorarlberg

Urs Huebscher Von Urs Huebscher
6 Min. Lesezeit

Vorarlberg zählt zu den Wiegen des alpinen Skilaufs. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts kultiviert man hier die Kunst des Skifahrens und entwickelt sie beständig weiter. Die Winternatur können Besucher auf den Skipisten, bei Skitouren, beim Freeriden, Langlaufen, Winter- und Schneeschuhwandern erkunden. Baukultur, Kultur & Kulinarik erfreuen auch im Winter alle Sinne.

Foto: Dietmar Walser/ Vorarlberg-Tourismus
Das Skiland Vorarlberg: Vielfalt auf kleinem Raum

Vorarlberg profitiert von der langen Tradition als Pionierland des alpinen Skilaufs: Vor über 110 Jahren wurden am Arlberg die Grundsteine für das alpine Skifahren gelegt. Seither wurden die Berge maßvoll erschlossen. Die meisten Skigebiete reichen in schneesichere Höhen von 1.400 bis 2.400 Metern. Vorarlberg macht es Skifahrern leicht, viele neue Eindrücke mitzunehmen. Die Entfernungen sind kurz, die regionalen Skipassverbünde bieten viel Flexibilität, die Verbindungen mit der Bahn, Linienbussen und Skibussen sind sehr gut ausgebaut.

Vielerorts präsentiert sich Wintersportlern ein faszinierendes Landschaftskino. Bis zum Bodensee reicht der Blick zum Beispiel von den Bergstationen in Damüls-Mellau und am Diedamskopf im Bregenzerwald. Weit über die Bergwelt Vorarlbergs und der Nachbarländer schauen Skifahrer am Arlberg, im Montafon, im Kleinwalsertal, im Brandnertal und im Klostertal. „Grenzenlos“ nämlich auf Pisten in Österreich und Deutschland, sind Skifahrer im Kleinwalsertal unterwegs. Zwischen Vorarlberg und Tirol erstreckt sich das Ski Arlberg-Gebiet, aktuell das größte zusammenhängende Skigebiet Österreichs. Vom Montafon nach Tirol und zurück führt die Silvretta Skisafari.

Vielfalt bedeutet in Vorarlberg auch, dass die Skigebiete Pisten für alle Könnerstufen bieten. Viel Raum lassen einige Skigebiete auch für eine Kombination aus präparierten und unpräparierten Hängen. Innerhalb der Skigebiete sind die Wege kurz. Einige Dörfer sind perfekt für Ski in – Ski out geeignet, zum Beispiel Oberlech, Damüls-Mellau im Bregenzerwald sowie das Brandnertal.

Foto: Sepp Mallaun/ Vorarlberg-Tourismus
Abseits von Pisten

Auch für Aktivitäten Abseits der Pisten hat Vorarlberg einiges zu bieten. Gut erschlossen ist Vorarlberg mit Winterwanderwegen, wahlweise auf geräumten oder präparierten Wegen. Geführte Schneeschuhtouren tagsüber und abends finden in einigen Orten statt. Schöne Langlaufgebiete gibt es vor allem im Bregenzerwald und im Brandnertal. Auf der 2.032 Meter hohen Silvretta-Bielerhöhe im Montafon verlaufen Vorarlbergs höchst gelegene Langlaufloipen. Zur Wahl stehen zahlreiche Rodelbahnen, einige von ihnen sind abends beleuchtet. Wer möchte, probiert eine Husky-Schlittenfahrt aus oder verbringt eine Nacht im Iglu hoch oben am Berg.

Baukultur und Kultur erleben

Hier das altehrwürdige Holzhaus. Dort der moderne Neubau, selbstverständlich auch aus Holz gebaut. In vielen Orten in Vorarlberg überrascht das Miteinander von alter und zeitgenössischer Architektur. Längst schon gilt das kleine Land im Westen Österreichs als Musterland der zeitgenössischen (Holz-)Architektur im Alpenraum. Ob im Dorf oder im Skigebiet: Moderne Bauten finden sich überall. Von Liftstationen über Bergrestaurants und Hütten bis hin zu Hotels spannt sich der sehenswerte Bogen. Zu den herausragenden Bauten zählen beispielsweise die Skihütte „Der Wolf“ und die Balmalpe in Lech Zürs am Arlberg, die Tal- und Bergstation der Mellau Bahn im Bregenzerwald, das Restaurant Frööd im Skigebiet von Brand im Brandnertal, das Alpinsportzentrum in Schruns im Montafon oder die Bergstation der Nebelhornbahn im grenzüberschreitenden Skigebiet Kleinwalsertal-Oberstdorf.

Am Vormittag Skifahren, am Nachmittag Kultur erleben? In Vorarlberg, wo alles nah beieinander liegt, lässt sich diese Kombination leicht verwirklichen. Auch im Winter sind die meisten Museen geöffnet. Klein, fein und qualitätsvoll ist Vorarlbergs Veranstaltungsdevise. Mit kunstvollen Lichtinstallationen eröffnet beispielsweise Lech Zürs am Arlberg mit „Fantastic Gondolas“ die Wintersaison. Im März spielen bei „Firnklang Brandnertal“ Livebands in Restaurants. Mit dem Tanzcafé Arlberg, das Swing, Pop und Jazz spielt, klingt die Skisaison im April in Lech Zürs am Arlberg aus.

Foto: Dietmar Denger / Vorarlberg-Tourismus
Vorzügliche Küche

Bewegung an der Winterluft regt den Appetit an. Da trifft es sich gut, dass Vorarlberg so reich mit erstklassigen Restaurants, Wirtshäusern und Skihütten bestück ist. Die stolze Zahl von 80 Genussadressen im Land weist der Guide Gault Millau aus. Lech Zürs am Arlberg, wo 19 Haubenrestaurants ihr Zuhause haben, darf sich zurecht „Weltgourmetdorf“ nennen. Doch auch in allen anderen Regionen ist die Zahl an exquisiten Einkehradressen groß. Ob mit Haube oder ohne: Vorarlbergs Köchinnen und Köche verstehen sich besonders gut darauf, aus Zutaten, die vorwiegend aus der Region stammen, Einfallsreiches zu zaubern. Viele Restaurants zeichnen sich auch durch ihr besonderes Ambiente im Stil der traditionellen oder zeitgenössischen Vorarlberger Architektur aus.

Sicher zu Gast in Vorarlberg

Wer Vorarlberg bereist, kann sich auf die hohe Qualität beim Wohnen und Essen sowie auf sichere Gastlichkeit verlassen. In den zumeist von Familien geführten Hotels, Pensionen, Wirtshäusern und Restaurants schaffen aufmerksame Gastgeber ein herzliches Wohlfühlambiente. Details zum sicheren Miteinander finden sich auf www.vorarlberg.travel/sicher-zu-gast

Titelbild: Sepp Mallaun für Vorarlberg-Tourismus

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Urs Huebscher ist seit vielen Jahren Chefredaktor und Head of des PRESTIGE Travel Magazin. Er reist seit mehr als zwanzig Jahren durch die ganze Welt und hat fast alle Ecken dieser Welt schon gesehen. Seine Reportagen sind in den Print-Ausgaben des PRESTIGE Travel und im Luxus-Magazin PRESTIGE sowie auf deren Online-Seiten zu lesen. Weiter ist er Mitglied der Vereinigung Swiss Travel Communicators, dem führenden Schweizer Netzwerk für Reisejournalismus.