BALI – Die reichen Gewässer um die „Insel der Götter“

Urs Huebscher Von Urs Huebscher
6 Min. Lesezeit

Unser Planet ist wunderbar und die Unterwasserwelt ist ein einzigartiges Universum, das nicht mehr unzugänglich ist. Bali ist ein Hotspot für Taucher.

Beim Reisen geht es um Leidenschaft und Neugier, mit dem intimen Wunsch, Orte zu entdecken, die unsere Augen noch nie gesehen haben, und etwas zu leben, das unsere fünf Sinne noch nie erlebt haben. Beim Tauchen in der Unterwasserwelt geht es um noch mehr: Es geht darum, die eigenen Grenzen zu überschreiten, da wir das Meer nicht auf natürliche Weise einatmen können und zusätzliche Ausrüstung benötigen. Es verlässt unsere Komfortzone, akzeptiert die kontrollierten Risiken in einer Umgebung, die viele als feindlich betrachten, in der Hoffnung, etwas Neues über uns und die Welt zu entdecken.

Wer die «atmungsaktive» Welt verlässt und den Abstieg unter die Oberfläche in Angriff nimmt, muss nicht tief in die Unterwasserwelt eintauchen, um zu sehen wie wunderbar die Welt unter Wasser voller Farben, Leben und Schönheit ist. Es gibt über eine Million bekannte Pflanzen- und Tierarten in unseren Ozeanen und es wird angenommen, dass bis zu neun Millionen Arten noch entdeckt werden müssen. Das Leben eines Tauchers ist sicherlich ein Leben der Erforschung und Entdeckung. In den letzten Jahren wurde es mit immer günstigeren und besseren Flugoptionen immer einfacher, die klarsten, wärmsten und reichsten Orte von farbenfrohen Meereslebewesen zu besuchen. Indonesien mit mehr als 16’000 Inseln ist das beste Beispiel. Namen wie Wakatobi, Alor, Kap Paperu, Nabucco, Raja Ampat sind solche Ziele, versteckte Juwelen mit unberührten Riffen, faszinierend und einzigartig. Der Schweizer Eric Lambert taucht seit mehr als 30 Jahren und hat schon sämtliche Ozeane erforscht. Selbst nach 2 000 Tauchgängen gibt es noch Dinge, die er noch nicht gesehen hat. Für ihn ist es heute noch etwas absolut Befreiendes, tief in das Blau zu fallen, und das Beobachten einer ganz anderen Welt, in der Kreaturen mühelos gleiten.

Bali ist mit Sicherheit die touristischste Insel Indonesiens. Es gibt einige gute Gründe, warum es die Insel der Götter genannt wird. Bali ist weithin bekannt als der exotische Himmel voller einzigartiger Künste und Zeremonien. Atemberaubende Panoramen mit terrassierten Reisfeldern, Flüssen und kleinen Bewässerungsbächen, die eine üppig grüne Landschaft zerschneiden und die Luft mit den bezaubernden Geräuschen fliessenden Wassers füllen. Aber Bali ist auch ein Hotspot für Taucher.

Hier gibt es eine Art Synthese aller Tauchgänge mit grossen Abhängen, vulkanischem Meeresboden mit schwarzem Sand, Wracks des Zweiten Weltkriegs und herrlichen Seegraswiesen, Misttauchgängen, bunten Riffen, grossen Fischschwärmen und reichlich unter Wasser lebenden Mantas, Zwergseepferdchen und erstaunliche Garnelen. Tauchen auf Bali ist besonders für Anfänger oder OpenWater-Taucher geeignet. In der Tat sind die Strömungen im Allgemeinen viel niedriger als anderswo in Indonesien. Darüber hinaus kann man sich, anders als an so vielen anderen abgelegenen Orten, eine Auszeit nehmen und in die einzigartige Kultur eintauchen oder sich nach den Tauchgängen mit Yoga oder atemberaubenden Besichtigungen beschäftigen. Universum Unterwasserwelt Bali ist ein ganzjähriges Tauchziel mit warmen Temperaturen. Das Wasser fällt selbst in den kälteren Monaten, während des Monsuns von Dezember bis Februar, wenn starker Regen die Sichtbarkeit erhöht, selten unter 28° bis 29° C. Die Trockenzeit von April bis Oktober ist die beste Zeit für Taucher. Das Wasser ist farbenfroh mit einer erstaunlichen Vielfalt an Fischen und Korallenarten. Das Meer ist voller Leben und die Korallenriffe sind gesund. Viele pelagische Fi
sche wie Barrakudas, Riesenmakrelen, Weissspitz-Riffhaie und Schwarzspitz-Riffhaie sind zu beobachten.

Die beste Zeit, um Manta Rays zu sehen, sind April und Mai. Erst von August bis Oktober ist der berühmte Mola Mola oder Oceanic Sunfish zu sehen. Auch kleine und seltsame Kreaturen wie der Ornate Ghost Pipefish, Mimic Octopus, Blattfisch, Anglerfisch, Zwergseepferdchen, extravagante Tintenfische und seltene Nacktschnecken sind zu entdecken. Candidasa ist ein ruhiges Küstendorf in Ost-Bali abseits der Touristenpfade. Hier erlebt man das Gefühl von Bali damals mit einer Handvoll Restaurants und Geschäften, die alle mit lokaler balinesischer Kultur gefüllt sind. Von hier aus hat man in weniger als fünf Minuten mit dem Boot Zugang zu den Inseln Mimpang und Tepekong. Unter Wasser warten grosse Mauern, eine Schlucht, kleine Höhlen, aber auch starke Strömungen, die ein reiches Meeresleben und atemberaubende Hart- und Weichkorallen garantieren. Bei den Tauchgängen können neben der typischen Vielfalt der Korallenfische, Riffhaie mit weisser Spitze, Adlerrochen, Barrakudas, Napoleon-Lipp fische, Trevalies, Jackfishe, Thunfische entdeckt werden. Amed, ein kleines Fischerdorf, ist der perfekte Rückzugsort für Taucher, die eine ruhige und entspannte Atmosphäre suchen. Der Reiz des Tauchens in Amed ist, dass alle Tauchplätze innerhalb von fünf Minuten Fahrt erreicht werden. Die Tierwelt ist hier extrem breit. Tulamben beherbergt eine der grössten Attraktionen Balis für Taucher: das Wrack der USS Liberty. Es gilt als einer der besten Wracktauchgänge der Welt und ist für alle zugänglich, etwa 30 Meter vom Ufer entfernt. Es wird geschätzt, dass rund 400 Arten von Rifffischen in dem Wrack leben.

Nusa Penida eine Insel im Südosten von Bali, kann nach einer 45-minütigen Bootsfahrt von den meisten Orten erreicht werden. Tauchen mit Mantas steht auf der Traumliste aller Taucher. Am Manta Point, südlich von Nusa Penida, sieht man diese garantiert. Bali ist eines der angesagtesten Urlaubsziele in Indonesien. Es bietet unberührte Strände im Süden, gepaart mit einem trendigen Nachtleben und das reiche Meeresleben.

www.colorsoftheblue.com

Fotos: Eric Lambert, Taucher und Unterwasserfotograf

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Urs Huebscher ist seit vielen Jahren Chefredaktor und Head of des PRESTIGE Travel Magazin. Er reist seit mehr als zwanzig Jahren durch die ganze Welt und hat fast alle Ecken dieser Welt schon gesehen. Seine Reportagen sind in den Print-Ausgaben des PRESTIGE Travel und im Luxus-Magazin PRESTIGE sowie auf deren Online-Seiten zu lesen. Weiter ist er Mitglied der Vereinigung Swiss Travel Communicators, dem führenden Schweizer Netzwerk für Reisejournalismus.