Vor 150 Jahren begann mit der ersten Zahnradbahn eine Erfolgsstory auf der «Königin der Berge».
«Ich will alles Volk auf die Berge führen, damit sie alle die Herrlichkeit unseres erhabenen Landes geniessen können!» So zitiert die Geschichtsschreibung den Ingenieur und Lokomotivbauer Niklaus Riggenbach (1817–1899). Seine Idee, die erste Bergbahn Europas von Vitznau nach Rigi Kulm zu bauen, löste jedoch nicht nur Begeisterung aus – von manchen wurde Riggenbach gar für verrückt erklärt. Doch seine Argumente fanden auch Zuspruch und so konnte er 1863 seine Erfindung, Züge mittels Zahnrad und Zahnstange über beträchtliche Steigungen zu führen, in Frankreich patentieren lassen. Am 9. Juni 1869 erhielt er die Konzession vom Kanton Luzern.
Zwei Bahn-Kantone und eine Weltneuheit
Am 21. Mai 1871 war es dann soweit: An Riggenbachs 54. Geburtstag schnaubte die erste Zahnrad-Bergbahn Europas dampfend bergwärts – allerdings nur bis zur Kantonsgrenze auf Staffelhöhe, da die luzernische Gesellschaft keine Konzession auf Schwyzer Boden besass. Die Pioniere auf der Schwyzer Seite bauten ihrerseits die Strecke Staffelhöhe bis Kulm, übergaben diese 1873 den Vitznauern zur Pacht und begannen mit der Erschliessung einer eigenen Strecke ab Goldau nach Rigi Kulm. 1875 war Eröffnung. Noch heute gibt es darum zwei Zahnradbahnen auf die Rigi – ab Vitznau und ab Goldau. Und als 1907 die Arth-Rigi-Bahn auf elektrische Traktion umstellte, betrieb man damit sogar die erste elektrische Zahnradbergbahn der Welt.
«Dies waren die ersten Kapitel einer langen Erfolgsgeschichte», erzählt der heutige Rigi-Bahnen-CEO Frédéric Füssenich. «Und die Züge fahren heute immer noch auf dem 1871 installierten Zahnradsystem, was einen grossen Teil der Faszination ausmacht.» Aufwendig werden die Zahnstangen und technischen Einrichtungen täglich gepflegt und regelmässig von den Profis der Rigi-Bahnen restauriert. «Alle sind mit Leidenschaft dabei», beschreibt Füssenich die Leistungen seiner Mannschaft, zu der – zumindest was die Lok-Chauffeure betrifft – auch mehrere Frauen gehören.
2021: Jubiläumsdampffahrten mit dem «Sibni»
Die Zahnradbahnen ab Goldau und Vitznau bringen Wanderer, Spaziergänger, Skifahrer, Hotelgäste und Einwohner das ganze Jahr auf die Rigi. Auch die Panorama-Luftseilbahn Weggis – Rigi Kaltbad und die Luftseilbahn Kräbel – Rigi Scheidegg werden von den Rigi-Bahnen betrieben. Egal, welche Variante man wählt: Das Erlebnis Bahnfahrt ist mit der «Königin der Berge» immer fest verbunden. Gerade zum 150-jährigen Jubiläum sind 2021 viele besondere Erlebnisse möglich. So lassen sich von Juni bis Oktober 2021 Dampffahrten mit der Dampflok Nr. 7 (s’Sibni) in exklusivem Rahmen buchen. Die Lok Nr. 7 wurde erst im Herbst 2020 vom Verkehrshaus in Luzern per Schiff über den See nach Vitznau transportiert. Bis zu ihrer Jubiläumsfahrt am 21. Mai machen die Rigi-Bahn-Profis sie wieder fit für den Live-Einsatz. Und am 22. Mai haben dann alle historischen Fahrzeuge der Rigi-Bahnen einen glanzvollen Auftritt: Poliert und geschmückt begeben sie sich auf eine «Historische Fahrzeugparade», die wohl nicht nur bei Bahnfans für einen Film- und Fotosturm sorgen wird.
Alles zum Jubiläum unter: rigi.ch/150
365-Tage-Jubiläumsabo
Zum Jubiläum bieten die Rigi-Bahnen ein 365-Tage-Abo zum Sonderpreis von CHF 400 an. Inhaber (auch Skifahrer) können praktisch alle offenen Anlagen auf der Rigi während eines ganzen Jahres unbegrenzt nutzen.