Sicher, die Hauptstadt des westafrikanischen Staates Ghana ist selbst für weitgereiste Touristen kein typisches Reiseziel. Dennoch lohnt eine Reise, denn das Land mit seinen rund 34 Millionen Einwohnern gilt als eines der sichersten Länder Afrikas und bietet faszinierende Kultur, spannende Geschichte und atemberaubende Natur.
Autor & Bilder: Detlef Berg
Auch für Hanno Barkhoff war Ghana Neuland, als er im letzten Herbst vom Berliner Hotel Adlon als General Manager ins Kempinski Hotel Gold Coast City Accra wechselte. „Es war erstaunlich leicht, hier gut anzukommen“, sagt Barkhoff. „Ghana ist ein tolles Land, und die Menschen sind unglaublich freundlich. Für Touristen ist ein Besuch Ghanas so etwas wie Afrika für Einsteiger“.
Barkhoff empfiehlt für ein erstes Kennenlernen der quirligen Metropole Accra eine private Stadtrundfahrt mit einem lokalen Guide. „Sie besuchen dabei die wichtigsten Attraktionen der Stadt, bekommen Informationen über das Leben im Land aus erster Hand und können auch Sonderwünsche äußern“, fasst Barkhoff die Vorteile der Tour zusammen.
Mich interessierte zum Beispiel das Osu Castle, das zumeist nicht Bestandteil der Stadtführungen ist. Dabei ist das von den Dänen 1661 als Fort Christiansborg erbaute Schloss ein Bauwerk mit besonderer historischer Bedeutung. Fremde Mächte regierten das Land von hier aus, und es war auch ein Ort des Sklavenhandels. Auch Ghanas Präsidenten hatten hier seit der Unabhängigkeit residiert, doch John Kufor beendete diese Tradition und zog 2008 in das moderne Jubilee House ein. Seitdem steht das Gebäude leer und wird nur selten für Veranstaltungen genutzt. Der Rundgang beginnt an der Präsidententreppe, die auf dem 50-Cedi-Geldschein abgebildet ist. Zu sehen sind Räume, in denen Königin Elizabeth während ihres Staatsbesuches wohnte und ein Saal mit den Porträts aller ghanaischen Präsidenten. Schockierend dann der Keller – dort liegen die Zellen, in denen Sklaven unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt waren. Viele von ihnen starben schon hier, noch bevor sie die „Tür ohne Wiederkehr“ erreichten: das Portal, durch das sie auf die Schiffe in die Neue Welt getrieben wurden.
Nächste Station ist das Kwame Nkrumah Mausoleum, eine Gedenkstätte für den ersten Präsidenten des Landes. Wir erfahren viel über die Geschichte des seit 1957 unabhängigen Staates. Nkrumah gab auch den Bau des riesigen Platzes der Unabhängkeit mit dem Independent Arch in Auftrag, der Symbol für das unabhängige Ghana und Schauplatz zahlreicher Großveranstaltungen ist.
Enttäuschend ist Jamestown, eines der ältesten Quartiere der Stadt und in manchen Reiseführern als cooles Viertel angepriesen. Der rot-weiß gestreifte Leuchtturm ist dem Verfall preisgegeben und nicht zu besichtigen. Die meisten Häuser sind aus Wellblech und Holzlatten gezimmert, die Armut ihrer Bewohner nicht zu übersehen. Wir werden zwar hier und dort mit einem fröhlichen „Akwaaba“ – herzlich willkommen – begrüsst, aber ohne einen offiziellen Guide sollte sich hier wirklich niemand auf Erkundungstour begeben.
Es gibt aber auch das neue, moderne und wohlhabende Accra. Da ist zum Beispiel die Accra Mall, ein modernes Einkaufszentrum mit Läden internationaler Marken. Und wer moderne ghanaische Mode und Design kennenlernen möchte, wird ebenfalls fündig. Im Lokko House etwa sind chice afrikanische Mode und kreatives Design zu finden. Auch in Sachen Kunst tut sich viel in Accra. In den öffentlichen Bereichen des Kempinski Hotel Accra Gold Coast fallen Kunstwerke westafrikanischer Künstler ins Auge und mit der Gallery 1957 hat Marwan Zakhem, der kunstaffine Besitzer der Hotelanlage, sogar eine dem Hotel angeschlossene Galerie eingerichtet. Rita Mawuena Benissan ist eine der ausstellenden Künstlerinnen, die in der benachbarten Kempinski Gallery für ein Jahr ein vom Hotel gefördertes Studio beziehen konnte und ihre von königlichen Regenschirmen inspirierten Kunstwerke gerade auch in der renommierten Zeitz Gallery in Kapstadt ausstellt.
Zum Sonnenuntergang fahren wir zum Sandbox Beach Club, einem chicen Resort direkt am Strand. Hier verabschieden die Reichen und die Schönen den Tag bei feinem Seafood und Champagner. Auch das ist Ghana, einem Land voller Kontraste zwischen Armut und Reichtum, und für den europäischen Besucher ein durchaus spannendes Reiseziel.
Das Kempinski Hotel Gold Coast City Accra liegt im zentralen Geschäftsviertelvon Accra und ist ein Luxus-Lifestyle-Reiseziel, das den höchsten Standards europäischen Luxus mit der bemerkenswerten Herzlichkeit und Gastfreundschaft bietet, für die Ghanaer bekannt sind.
Titelbild: Denkmal für den ersten Präsidenten des Landes Kwame Nkrumah