11 ungewöhnliche Fakten über den Grand Canyon State

Urs Huebscher Von Urs Huebscher
9 Min. Lesezeit

Dieses Jahr ist ein Besonderes für den Grand Canyon State: Vor 111 Jahren wurde Arizona offiziell anerkannt. Damals lebten lediglich 200.000 Menschen im Bundesstaat, während dieses Jahr sieben Millionen erreicht werden sollen. Bevor Arizona offiziell anerkannt wurde, sahen die Pläne des U.S.-Kongress vor, Arizona und New Mexiko als einen Staat auszuweisen. Die Menschen, die auf dem heutigen Gebiet von Arizona lebten, stimmten mit über 16.000 Stimmen dagegen. Passend zu den 111 Jahren, die es den Grand Canyon State nun offiziell gibt, stellen wir 11 ungewöhnliche Fakten über Arizona vor.
 
Der erste McDonald’s Drive-Through der Welt
Auch wenn Arizona eine Vielzahl an exquisiten Restaurants mit diversen lokalen Gerichten und Spezialitäten bietet, ist natürlich auch Fast Food Teil der kulinarischen Szene. 1975 eröffnete in der Stadt Sierra Vista sogar der weltweit erste McDonald’s Drive-Through in Arizona, um Soldaten zu unterstützen, die uniformiert damals nicht aus ihren Autos steigen durften.
 
Der Grand Canyon ist älter als die Dinosaurier
Die beeindruckenden Felsformationen des Grand Canyons beinhalten eine große Vielfalt an Fossilien. Die Sedimentgesteine, die im gesamten Canyon freigelegt sind, sind beispielsweise sehr reich an Meeresfossilien, aber auch Skorpion und Tausendfüßler-Abdrücke sind gut zu erkennen. Doch was ist mit Dinosaurierfossilien? Bisher wurden keinerlei Spuren dieser Lebewesen nachgewiesen. Der Grund dafür ist, dass die Felsen des Grand Canyons älter sind als die ältesten bekannten Dinosaurier!

Foto: Ji Rui 

In Arizona wachsen Datteln
Mitten in Scottsdale findet man ein besonderes Juwel, was man eigentlich nicht in Arizona erwarten würde: Im Sphinx Date Co. Palm & Pantry Store werden lokal angebaute Datteln sowie weitere Köstlichkeiten aus der Region verkauft – und das seit über 65 Jahren. Der Ursprung von Sphinx Date Co. Liegt tatsächlich ausschließlich in der Zucht und dem Vertrieb von verschiedenen Dattelsorten. Mittlerweile wurde das Portfolio um weitere passende Produkte aus der Region erweitert.
 
Die sonnigste Stadt der Welt ist in Arizona
Die Liste der zehn sonnigsten Städte weltweit wird laut der Weltorganisation für Meteorologie von niemand sonst als der Stadt Yuma angeführt. Durchschnittlich kann Yuma über 4.015 Sonnenstunden pro Jahr verzeichnen, was ungefähr 340 Sonnentagen entspricht. Außerdem ist Yuma die Wintergemüse-Hauptstadt der Welt: Ganze 91 Prozent des Blattgemüses, was in Nordamerika im Winter gegessen wird, stammt aus Yuma.
 
In Arizona gibt es die größte, älteste und tiefste Motel-Suite der Welt
Die Grand Canyon Caverns sind eine natürliche Kalksteinhöhle, knapp 65 Meter unter der Oberfläche. Zudem ist es die größte trockene Höhle der Vereinigten Staaten. Geführte Touren durch diese besondere Höhle werden fast täglich angeboten, es ist jedoch auch möglich in der Höhle zu übernachten: Das Grand Canyon Caverns & Inn bietet in der Höhle ein vollausgestattetes Zimmer an, welches rekordverdächtig ist. Mit einer Fläche von mehr als 7.000 Quadratmetern ist es das größte Motel-Zimmer der Welt. Zudem ist die Cavern Suite durch die Lage in einer 65 Millionen Jahre alten Höhle 65 Meter unter der Oberfläche auch das älteste und tiefste Zimmer der Welt.

Foto: Mike Mulvahill

Saguaro-Kakteen sind teils mit Mikrochips versehen
Die Sonora-Wüste ist der einzige Ort auf der Welt, in dem der Saguaro-Kaktus wächst. Die riesigen Kakteen mit ihren ausladenden Armen sind wohl das Sinnbild für den amerikanischen Westen. Sie können bis zu 250 Jahre alt werden und die Saguaroblüte ist sogar die Staatsblume von Arizona! Nur die Wenigsten wissen jedoch, dass diese majestätischen Pflanzen unter besonders strengem Schutz stehen. Wenn jemand einen Kaktus stiehlt, oder auch nur einen Teil entfernt oder beschädigt, wird dies mit empfindlichen Geldstrafen oder sogar Gefängnisstrafen geahndet! Im Saguaro National Park ist man zudem dazu übergegangen, die Saguaro-Kakteen mit Mikrochips zu versehen, um sie im Falle eines Diebstahls orten zu können.
 
Die einzige Amethyst-Miene der USA
In Arizona wachsen jedoch nicht nur imposante Kakteen, sondern sogar noch wertvollere Naturschätze! Der Arizona Amethyst wird in den vier Gipfelbergen des Mazatzal-Gebirges abgebaut. Die Arizona Four Peaks Amethyst Mine ist dabei die einzige Amethyst-Miene in den Vereinigten Staaten. Die königliche lila Farbe des Arizona Amethysts gilt als eine der schönsten und qualitativ hochwertigsten der Welt.
 
Das erste Weltwunder
Bei dem Begriff „Weltwunder“ denken die meisten Menschen wohl an die ‚neuen Weltwunder‘, wie die Chinesische Mauer, oder an die ‚antiken Weltwunder‘, wie beispielsweise der Koloss von Rhodos, oder die noch immer erhaltenen Pyramiden von Gizeh. Doch es gibt eine weitere Liste, welche nicht von Menschen erbaute Weltwunder auszeichnet. Auf Platz eins: Der Grand Canyon! Und das zurecht. Der Grand Canyon ist übrigens das einzige Weltwunder in den USA.

Foto: Arizona Office of Tourism

Alles nur Wüste?
Viele Menschen denken Arizona wäre ein reiner Wüstenstaat. Doch das stimmt nicht: Rund 15 Prozent des Staates sind von Wäldern bedeckt – einige von ihnen zählen sogar zu den größten nationalen Wäldern der Vereinigten Staaten. Der Tonto Forest ist der größte und vielfältigste der sechs Nationalwälder Arizonas, mit einer Fläche, die von der kaktusbedeckten Sonora-Wüste rund um Phoenix bis zu den kiefernbedeckten Bergen entlang des Mogollon Rim reicht.
 
In keinem anderen U.S.-Bundestaat gibt es mehr indigenes Stammesgebiet 
In Arizona gibt es mehr Stammesland von Indigenen Völkern als in jedem anderen Bundesstaat der USA. Ganze 27 Prozent der Fläche Arizonas sind Gebiete von verschiedenen Stämmen Indigener Völker – insgesamt mehr als 20 Millionen Hektar. 296.000 Menschen gehören den 22 Stämmen an, die in 20 Reservaten leben. Die Größe der Reservate variiert von der sehr großen Navajo-Nation, die so groß wie West Virginia oder Irland ist, bis hin zum lediglich 85 Hektar großen Tonto-Apache-Reservat.
 
In Arizona schneit es
Zwar ist Arizona für viel Sonne und warme Temperaturen bekannt, im Winter verwandeln sich Teile des Grand Canyon States jedoch in ein weißes Winterparadies. Von Dezember bis März kann es beispielsweise rund um Flagstaff oder in den White Mountains sehr viel Schnee geben, sodass es ein wahres Paradies für Wintersportler ist.

In vielerlei Hinsicht wird die Schönheit des Bundesstaates Arizona durch sein berühmtestes Naturdenkmal, den Grand Canyon, verkörpert. Wie der Grand Canyon selbst ist Arizona riesig und beeindruckend, ein Panorama von atemberaubender Farbe und faszinierender Geologie, mit einer Geschichte, die von seinen Ureinwohnern und Abenteurern geprägt ist. North Arizona ist vor allem für den ikonischen Grand Canyon bekannt. Andere bemerkenswerte Ziele in North Arizona sind die Stadt Flagstaff neben den San Francisco Peaks, die den größten Ponderosa Pinienwald bieten sowie das Museum of Northern Arizona und die Reihe von Nationalparks und Denkmälern in der Nähe. Im Süden liegt die Metropole Phoenix, die größte Stadt Arizonas. Zu den schönsten Tagesausflügen in Phoenix gehören ein Besuch des Heard Museums, seines Zeichens Aussteller einer der größten Sammlungen indianischer Kunst, das Phoenix Museum of History sowie der Botanische Garten, der über eine große Sammlung von Wüstenpflanzen verfügt. Auch kulinarisch hat Arizona viel zu bieten. Einflüsse aus aller Welt finden hier auf den Tellern Platz, und die Vielfalt der Einwohner spiegelt sich in der Vielfalt der Esskultur wider. Das Arizona Office of Tourism ist die Tourismusmarketingorganisation der Region.
 
Weitere Informationen sind auf www.tourism.az.gov und www.visitarizona.com verfügbar.  

Titelbild: Rachel Simmons

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Urs Huebscher ist seit vielen Jahren Chefredaktor und Head of des PRESTIGE Travel Magazin. Er reist seit mehr als zwanzig Jahren durch die ganze Welt und hat fast alle Ecken dieser Welt schon gesehen. Seine Reportagen sind in den Print-Ausgaben des PRESTIGE Travel und im Luxus-Magazin PRESTIGE sowie auf deren Online-Seiten zu lesen. Weiter ist er Mitglied der Vereinigung Swiss Travel Communicators, dem führenden Schweizer Netzwerk für Reisejournalismus.