11 Fun Facts über Island – Was (vielleicht) noch nicht über das Land aus Feuer und Eis bekannt ist

Urs Huebscher Von Urs Huebscher
9 Min. Lesezeit

Von Mondlandschaften die als Double dienen bis hin zu mehr als 100 Wörtern für Wind

 Island, das Land aus Feuer und Eis, steckt voller Überraschungen – hier finden sich fortschrittliche Politik, der nördlichste Golfplatz (und die nördlichste Hauptstadt) der Welt sowie beeindruckende Landschaften, die durch die geologische Lage zwischen zwei Kontinenten entstanden sind. Das Land steckt zudem voller Überraschungen, wie diese 11 Fun Facts zu Island zeigen.

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Das Land der Lagunen

Das Baden in Thermalbädern ist eine isländische Tradition, die bis in die Zeit der Besiedlung zurückreicht und nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der lokalen Kultur ist. Die ältesten künstlichen Geothermalbecken des Landes lassen sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Eines davon, Snorralaug, befindet sich in Reykholt im Westen Islands. Es ist nach dem Historiker und Dichter Snorri Sturluson benannt und soll sein Badebecken gewesen sein.

Die berühmte Blaue Lagune wurde vor über 30 Jahren eröffnet, und heute gibt es in ganz Island 11 Spa-Einrichtungen, vier weitere befinden sich im Bau und 12 weitere in verschiedenen Entwicklungsstadien. Geothermische Pools gibt es in Gemeinden im ganzen Land – bei der letzten Zählung gab es 120 öffentliche Pools, und Schwimmen ist in Schulen sogar Pflicht. Tatsächlich könnte die geothermische Badekultur bald in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen werden.

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Trainingsgelände für Mondmission

Die weiten Lavafelder Islands dienten in den 1960er Jahren als Übungsgelände für die Apollo-Astronauten. 1965 und 1967 schickte die NASA Gruppen von Astronauten, darunter Neil Armstrong, nach Island, um dort geologische Feldübungen durchzuführen, da das zerklüftete Vulkangebiet der Mondoberfläche ähnelte und somit der perfekte Ort war, um die Ausrüstung zu testen und sich auf die Reise ihres Lebens vorzubereiten.

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Unterirdischer Backofen

Der Boden in Island ist heiß genug, um Brot zu backen – „Hverabrauð“ oder geothermisches Brot ist ein traditionelles isländisches Roggenbrot, das unterirdisch mit der Wärme natürlicher heißer Quellen langsam gebacken wird. Bäcker füllen den Teig in ein Behältnis, oft ein alter Milchkarton oder Topf, geben diesen in einen unterirdischen Backofen und lassen es dort bis zu 24 Stunden backen. Das Ergebnis ist ein dichtes, süßes Brot, das die Isländer oft mit gesalzener Butter oder geräucherter Forelle servieren.

Acht Vulkane auf einer Route

Der Vulcanic Way in Südisland und auf der Halbinsel Reykjanes, auf Isländisch „Eldfjallaleiðin“ genannt, ist eine 700 km lange Route mit acht großen Vulkanen: Fagradalsfjall, Hengill, Hekla, Eyjafjallajökull, Eldfell, Katla, Lakagígar und Öræfajökull. Diese malerische Reise umfasst vielfältige Landschaften wie Lavafelder, heiße Quellen, schwarze Sandstrände, 17 Städte und Dörfer sowie subglaziale Vulkane. Die Route besteht größtenteils aus asphaltierten Straßen im Flachland mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 90 km/h. Sie ist ganzjährig befahrbar, und die regionalen Tourismusbüros empfehlen Besuchern, sich für jede der acht Etappen einen Tag Zeit zu nehmen, um das Erlebnis in vollen Zügen genießen zu können.

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Über 100 Wörter für Wind

Angesichts des abwechslungsreichen Wetters und Klimas in Island ist es kein Wunder, dass die Isländer so viele Wörter für Wind haben. Mit mehr als 100 Wörtern für verschiedene Windarten haben die Isländer fein abgestimmte Beschreibungen für alles, von einer sanften Brise „andvari“bis zu einem starken Sturm „hríð“.

Tauchgang zwischen zwei Kontinenten

Eines der außergewöhnlichsten Taucherlebnisse der Welt bietet die Silfra-Spalte in Island. Diese Unterwasser-Spalte befindet sich im Þingvellir-Nationalpark im Süden Islands zwischen der nordamerikanischen und der eurasischen Kontinentalplatte. Taucher und Schnorchler können in dem kristallklaren Gletscherwasser mit einer Sichtweite von über 100 Metern buchstäblich zwischen Kontinenten schwimmen. Die dramatischen Felsformationen und leuchtenden Blautöne machen dies zu einem einmaligen Erlebnis für Abenteuerlustige.

Buchnation Island

Island ist eine Nation der Bücherwürmer und verzeichnet die weltweit höchste Anzahl an Autoren pro Kopf. Reykjavík wurde von der UNESCO zur Literaturstadt ernannt, alleine in der Hauptstadt gibt es über 30 Verlage, die sowohl beim jährlichen Reykjavík International Literary Festival als auch bei der Reykjavík Book Fair aktiv sind. Laut dem Iceland Writers Retreat ist ein Grund dafür, dass Island so viele Schriftsteller beheimatet, der Einfluss der Sagas ist – Meisterwerke der mittelalterlichen europäischen Prosa, die Hunderte von Jahren alt sind und Teil des Überlieferungskanons sind, mit dem jeder Isländer aufwächst. Hinzu kommt das Phänomen der Weihnachtsbuchflut – jólabókaflóð –, bei der Verlage Hunderte neuer Titel auf den Markt bringen und isländische Autoren im Rampenlicht stehen.

Heimat der weltweit größten Atlantik-Papageientaucherkolonie

Auf den Westmännerinseln “Vestmannaeyjar” – ein Archipel aus 15 Inseln und 30 Felsformationen vor der Südküste Islands – lebt die weltweit größte Papageientaucherkolonie. Jedes Jahr zwischen Mai und September nisten zehn Millionen Papageientaucher in Island, wobei viele von ihnen auf die Westmännerinseln strömen. Am Ende der Saison sind die Vögel oft durch die Lichter der Stadt verwirrt, wenn sie versuchen, ihren Weg zum Meer zu finden, und es ist zu einer Tradition geworden, dass Kinder sie retten und zum Wasser führen.

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Bier-Verbot bis 1989

In Island war das Trinken von Bier 74 Jahre lang illegal – im Rahmen einer umfassenden Alkoholprohibition verbot die Regierung Bier 1915. Während Wein und Spirituosen später legalisiert wurden, blieb Bier bis zum 1. März 1989 verboten. Die Aufhebung des Verobots feiern die Isländer heute jährlich beim Tag des Bieres. Das Verbot war auf Bedenken hinsichtlich des starken Alkoholkonsums sowie auf politische Spannungen mit Dänemark zurückzuführen, aus dem der größte Teil des Bieres importiert wurde. Heute hat Island eine florierende Craft-Beer-Szene mit Brauereien im ganzen Land  Im Bjórböðin Spa im Norden des Landes können Besucher in Bier baden und zahlreiche Sorten verköstigen.

Das einzig(artige) Islandpferd

Das Islandpferd ist die einzige Pferderasse in Island – ursprünglich von nordischen Siedlern zwischen dem 9. und 10. Jahrhundert eingeführt, sind Islandpferde seit mehr als 1.000 Jahren isoliert. Um diese Exklusivität aufrechtzuerhalten, hat Island strenge Einfuhrgesetze: Sobald ein Islandpferd das Land verlässt, kann es nicht zurückkehren, und es ist nicht legal, andere Pferderassen einzuführen. Das Ergebnis ist eine Rasse mit einzigartigen Eigenschaften, die seit langem vor Pferdekrankheiten geschützt ist.

Führend in Sachen Gleichstellung der Geschlechter

Island führt seit 15 Jahren den Global Gender Gap Index des Weltwirtschaftsforums an – derzeit sind die Präsidentin, die Premierministerin, die Bürgermeisterin von Reykjavík und die Bischöfin Islands allesamt Frauen. Im Oktober 1975 nahmen etwa 90 Prozent der isländischen Frauen an dem landesweiten Streik teil, der als «Women’s Day Off» bekannt ist. Dabei legten sie sowohl ihre bezahlte Arbeit als auch ihre unbezahlten Hausarbeiten nieder, um auf ihren unverzichtbaren Beitrag zur Gesellschaft aufmerksam zu machen und gegen Lohnunterschiede und unfaire Beschäftigungspraktiken zu protestieren.

Vigdís Finnbogadóttir wurde 1980 zur Präsidentin Islands gewählt und war damit die erste weibliche Staatschefin des Landes und die erste Frau weltweit, die zur Präsidentin eines Landes gewählt wurde. Jóhanna Sigurðardóttir schrieb ebenfalls Geschichte als erste Premierministerin Islands und erste offen homosexuelle Regierungschefin der Welt, als sie von 2009 bis 2013 das Amt der Premierministerin bekleidete.

Visit Iceland, das offizielle Destination-Marketingbüro, hat zum Ziel, Island zu bewerben und Touristen für das Land zu begeistern. In Zusammenarbeit mit der Tourismusindustrie arbeiten wir unter der Dachmarke Inspired by Iceland effektiv an der Werbung und dem Marketing für die Verbraucher. Wir sind eine Plattform für die Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Reiseveranstaltern und anderen Akteuren im isländischen Tourismus.

Visit Iceland www.visiticeland.com

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Urs Huebscher ist seit vielen Jahren Chefredaktor und Head of des PRESTIGE Travel Magazin. Er reist seit mehr als zwanzig Jahren durch die ganze Welt und hat fast alle Ecken dieser Welt schon gesehen. Seine Reportagen sind in den Print-Ausgaben des PRESTIGE Travel und im Luxus-Magazin PRESTIGE sowie auf deren Online-Seiten zu lesen. Weiter ist er Mitglied der Vereinigung Swiss Travel Communicators, dem führenden Schweizer Netzwerk für Reisejournalismus.